Wiederwahl auf Gut Bardenhagen bei guter Stimmung.
Heiko Westermann bleibt für weitere drei Jahre Präsident des Arbeitgeberverbandes Lüneburg Nordostniedersachsen (AV). Der Lüneburger Unternehmer wurde während der jüngsten Hauptversammlung des Verbandes auf Gut Bardenhagen (Kreis Uelzen) ebenso einstimmig im Amt bestätigt, wie die beiden Vizepräsidenten Kerstin Witte und Thorsten Drews. Für Westermann ist die Wiederwahl eine klare Bestätigung seiner bisherigen Arbeit:
„Wäre ja auch blöd gewesen, wenn meine Amtszeit mit dem Richtfest für unseren Erweiterungsbau geendet hätte“,
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bedankte sich der AV-Präsident nach der Wiederwahl launig. Rund zwei Millionen Euro investiert der Arbeitgeberverband in den Anbau, in den voraussichtlich zum Jahresende die Wirtschaftsförderung und die NBank als Mieter einziehen werden.
Doch das „Haus der Wirtschaft“, so der künftige Name der Immobilie an der Stadtkoppel/Walter-Böttcher-Straße, ist nicht das einzige Bauvorhaben des Arbeitgeberverbandes, das kurz vor seiner Vollendung steht. Seit langem schon plant der Arbeitgeberverband nämlich gemeinsam mit der Stadt Lüneburg eine Kindertagesstätte mit Betreuungszeiten, die berufstätigen Eltern
„die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert“,
betonte AV-Hauptgeschäftsführer Bernd Wiechel. Am 1. Oktober 2016 nun soll diese Einrichtung in einem Gebäude der ehemaligen Schlieffenkaserne ihren Betrieb aufnehmen. Mit Öffnungszeiten von 6.45 Uhr bis 19.30 Uhr und flexiblen Bring- und Abholzeiten. Außerdem soll auch während der Ferienzeiten die Betreuung des Nachwuchses sichergestellt sein. Denn dass das Familienleben und persönliches Wohlergehen bei vielen Arbeitnehmern zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist kein Geheimnis. Und nicht zuletzt die demografische Entwicklung wird Unternehmen schon in naher Zukunft vor neue Herausforderungen stellen. Das Kita-Angebot für berufstätige Eltern ist ein Baustein, daneben hat der Arbeitgeberverband eine Stelle für „Arbeitgeberberatung für Personalentwicklung und soziale Innovation“ eingerichtet.
“ Es ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen müssen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern – angefangen von neuen Führungskonzepten über Organisationsentwicklungsprozesse bis hin zur lebensphasenorientierten Personalentwicklung und Personalpolitik.“,
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betonte denn auch Heiko Westermann. Denn das der Fachkräftemangel alleine durch die Asylbewerber beseitigt werden kann, ist aus Sicht des AV-Präsidenten eher unwahrscheinlich.
„Nur die wenigsten Asylsuchenden bringen die notwendigen schulischen und beruflichen Qualifikationen mit. Außerdem dürfen Asylbewerber erst nach einer Wartezeit von 15 Monaten ohne Einschränkung arbeiten.“
Hinzu komme, dass Betriebe selbst geeignete Asylbewerber lange Zeit nicht einstellen könnten, da zunächst die Vorrangprüfung gelte. Für Westermann ist daher klar. Erstens:
„Die Vorrangprüfung gehört abgeschafft!“ Und zweitens: „Deutschland braucht endlich ein Einwanderungsgesetz, das den geregelten Zugang ausländischer Fachkräfte nach Deutschland ermöglicht!“
Auch zum aktuellen Streik im öffentlichen Dienst fand der AV-Präsident noch einige Worte:
„Zurzeit findet in Hannover die größte Industriemesse der statt, zu der selbst der amerikanische Präsident Barack Obama angereist war. Und was passiert? Verdi streikt bundesweit und prominent in Hannover! Dieser Streik verschreckt nicht nur inländische Unternehmen, sondern auch ausländische Investoren“,
fürchtet Heiko Westermann. Besser könne man den Ast nicht absägen auf dem man sitze.