Kein Verkauf von Feuerwerk

Foto: CometDas Lager der Comet Feuerwerk GmbH in Bremerhaven: Normalerweise herrscht hier vor dem Jahreswechsel Hochbetrieb, um die Lieferungen für Silvester zusammenzustellen. Das bundesweite Pyrotechnik-Verbot bedroht nun die Existenz des Unternehmens. Das Foto stammt aus dem Jahr 2019. || Foto: Comet

Comet fordert Hilfsgelder für die Branche

Der Verkauf von Pyrotechnik – also Feuerwerk und Böller – ist bundesweit verboten. Das haben Bund und Länder wegen der Corona-Krise beschlossen. „Die Tragweite dieser Entscheidung ist dramatisch“, heißt es in einer Stellungnahme von Richard Eickel, Geschäftsführer der Bremerhavener Comet-Feuerwerk GmbH, zur Bund-Länder-Entscheidung für ein generelles Verkaufsverbot von Feuerwerk. „Dem gesamten Wirtschaftszweig droht nun die Insolvenz. Die Branche braucht sofortige Hilfsgelder.“

Comet mache fast 100 Prozent seines Jahresumsatzes mit dem Silvestergeschäft. „Hilfen braucht es jetzt. Denn unseren Juristen zufolge haben wir aufgrund dieser Tatsache keine Möglichkeit, auf die Überbrückungshilfen zuzugreifen“, so Eickel. Spitzenpolitiker in Deutschland sprachen sich für Solidarität und gemeinschaftliche Unterstützung aus. Diese fordern wir jetzt ein, „um bei Comet 200 Arbeitsplätze zu sichern und zu verhindern, dass diese Einzelexistenzen mitsamt unserem gesamten heimischen Wirtschaftszweig weiter beeinträchtigt werden.“

„Nach der ersten Bund-Länder-Entscheidung gegen generelle Feuerwerksverbote haben wir mit unseren Hauptauslieferungen begonnen“, so Eickel. „Der Einzelhandel, unsere Kunden, haben nun auch das Problem, dass unklar ist, was mit den Waren geschehen soll. Feuerwerk ist ein Kommissionsgeschäft. Es sind also wir, die pyrotechnische Industrie, die den wirtschaftlichen Schaden tragen muss.“

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Bremerhavens SPD-Vorsitzender Martin Günthner hat den Senat in Bremen aufgefordert, den vom Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk besonders in seiner Existenz bedrohten Bremerhavener Pyrotechnikhersteller zu unterstützen: „Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch alle Maschen aller Überbrückungs- und Unterstützungsprogramme fällt. Wirtschafts- und Arbeitssenatorin Kristina Vogt muss jetzt zügig handeln, damit die Existenz des Unternehmens gesichert wird.“ Günthner sagte, Comet sei über Bremerhaven hinaus deutschlandweit ein wichtiger Bestandteil der Branche: „Unbeschadet notwendiger Hilfen, die der Bund für die Branche zu organisieren hat, erwarten wir als Bremerhavener SPD, dass für Comet unverzüglich Hilfen bereitgestellt werden.“

Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Carsten Meyer-Heder, fordert, dass die Feuerwerksbranche entschädigt wird. Meyer-Heder hält die Entscheidung für richtig, Feuerwerke an publikumsträchtigen Plätzen und den Verkauf von Feuerwerkskörpern generell zu verbieten, um Menschenansammlungen zu vermeiden und die Verletzungsgefahr und die damit einhergehende Belastung des Gesundheitssystems infolge der Silvesternacht zu minimieren. Allerdings müsse Comet nun um 200 Arbeitsplätze und die gesamte Existenz fürchten, da mit dem Verkaufsverbot zu Silvester fast der gesamte Jahresumsatz wegbreche. „Wir müssen diesem und anderen Feuerwerksherstellern in der gleichen Weise helfen wie allen anderen im Jahr 2020 geschlossenen Branchen“, meint Meyer-Heder. „Ich werde mich daher im Bund für eine entsprechende Regelung einsetzen und fordere den Senat in Bremen auf, Mittel aus dem Bremen-Fonds zur Verfügung zu stellen.“

„Auch wenn wir es uns anders gewünscht hätten und die Begründung nur bedingt nachvollziehen können, ist das bundesweite Feuerwerksverbot an Silvester nun beschlossen“, sagt der Kreisvorsitzende der FDP Bremerhaven, Hauke Hilz: Comet dürfe mit den wirtschaftlichen Folgen nicht allein gelassen werden. „Das Verbot ist eine politische Entscheidung, die die Bund-Länder-Konferenz kurzfristig beschlossen hat. Deswegen sehen wir auch den Bund in der Pflicht, die betroffenen Unternehmen einschließlich Comet finanziell zu entschädigen.“