So manche Firma gibt es gar nicht

Foto: Filser/Colourbox11 Millionen Euro an Corona-Soforthilfe hat die Bremerhavener Wirtschaftsförderung bisher ausgezahlt || Foto: Filser/Colourbox

Wirtschaftsförderung zieht Bilanz zur Corona-Soforthilfe: Elf Millionen Euro ausgezahlt.

Von Christoph Bohn

„Wir haben bisher über alle drei Programme mehr als 2300 Anträge bekommen und rund elf Millionen Euro ausgezahlt“, berichtet Dr. Jennifer Schweiger, Bereichsleiterin Wirtschaftsförderung. Ausgelaufen sind mittlerweile ein Bundesprogramm und ein Landesprogramm für Soloselbstständige und Firmen bis zehn Beschäftigte. In Kraft ist noch ein Landesprogramm für Firmen mit 11 bis 49 Mitarbeitern. Es läuft noch bis September.

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Die Nachfrage nach den Hilfen sei groß, bestätigt auch BIS-Geschäftsführer Nils Schnorrenberger. Das reiche durch alle Branchen, besonders betroffen seien aber Gastronomie, Gesundheitswesen inklusive Physiotherapie, Taxiunternehmen und auch Prostituierte. Die meisten Hilfen würden auch bewilligt. „Einige haben aber auch Summen über der Obergrenze beantragt“, sagt Schnorrenberger.

Auch mit versuchtem Betrug hat es die BIS bereits zu tun bekommen – die Zahl der Fälle sei aber eher gering. „Wir schauen uns jede Firma genau an, fahren auch gerne mal vorbei und überprüfen, ob es die Firma wirklich gibt“, berichtet Schnorrenberger. Auch wenn Geld ins Ausland geschickt werden soll, werde die BIS misstrauisch. „Wir haben mit der Kriminalpolizei eine Absprache, dass wir alle Fälle, die uns merkwürdig vorkommen, weitergeben können. Die Polizei überprüft das dann“, sagt der BIS-Chef.

Die finanziellen Hilfen seien oftmals aber nötig, betont Schnorrenberger. Denn die Folgen der Corona-Pandemie seien beträchtlich. Das merke man ja schon selber im privaten Bereich, aber die Firmen habe es schon stark getroffen. „Bei einigen war buchstäblich die berufliche Existenz weg“, meint Schnorrenberger besonders mit Blick auf die Gastronomie und auch auf Buchläden. Einigen hätten die Tränen in den Augen gestanden. Teilweise drohte die Insolvenz. „Da ist die Hilfe der öffentlichen Hand wichtig – auch aus psychologischen Aspekten“, sagt der BIS-Chef.