„Enormer Schub für die Hansestadt Stade und die Region“
„Diese Entscheidung gibt der Hansestadt Stade und der ganzen Region einen enormen Schub“, zeigt sich Bürgermeister Sönke Hartlef erfreut. Denn: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr erteilte nun die finale Förderzusage für das Innovationszentrum Wasserstoff in der Luft- und Schifffahrt (Hanseatic Hydrogen Center for Aviation an Maritime kurz H2AM; ehemals: ITZ Nord). 24 Millionen Euro Fördergeld fließen nach Stade.
Im Rahmen eines nationalen Standortwettbewerbes bewarb sich die Hansestadt Stade Anfang 2021 als Zukunftsstandort für Wasserstoffanwendungen. Neben weiteren Standorten wurde Stade gemeinsam mit Hamburg sowie Bremen und Bremerhaven als H2AM ausgewählt. Die Zentren, für die bundesweit 290 Millionen Euro Fördergeld bereitstehen, sollen Unternehmen bei ihren Entwicklungsaktivitäten unterstützen und spezialisierte Dienstleistungen im Bereich Prüfung und Zertifizierung anbieten, die der freie Markt in der benötigten Form noch nicht bereitstellt. Ziel ist, eine verstärkte Anwendung von Wasserstoff in der Mobilitätswirtschaft und damit verbunden eine Technologieführerschaft Deutschlands zu erreichen.
Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Niedersachsen hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesteckt und ist beim Ausbau der erneuerbaren Energien bereits heute Spitzenreiter in Deutschland. Wasserstoff wird dabei einen erheblichen Beitrag zur Transformation zentraler Sektoren leisten müssen. So ist der Einsatz von Wasserstoff und seinen Derivaten eine wichtige Voraussetzung für eine klimaneutrale Schwerindustrie sowie im Schiffs- und Luftverkehr. Mit der Norddeutschen Wasserstoffstrategie haben wir diese Bedeutung frühzeitig erkannt und so den Ausgangspunkt für eine intensive norddeutsche Zusammenarbeit und die Steigerung der nationalen und internationalen Wahrnehmbarkeit des Nordens geschaffen. Die Errichtung des H2AM ist damit eine logische Konsequenz unserer Bemühungen um den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Norddeutschland.“
In Stade liegt der Fokus des H2AM auf den Speicher-, Distributions- und Antriebssystemen für die Luft- und Schifffahrt. Bürgermeister Sönke Hartlef sieht die Hansestadt Stade dafür als idealen Standort an: „Zum einen haben wir mit der Nähe zur Elbe und unserem Hafen einen jahrhundertelangen Bezug zur Schifffahrt, zum anderen haben sich in Stade mehrere Unternehmen der Luftfahrtbranche, allen voran Airbus, angesiedelt.“ Darüber hinaus hebt Hartlef hervor, könne das H2AM in Stade gemeinsam mit dem bereits vorhandenen CFK Valley Synergien heben: „Umweltschonende Mobilität bedeutet zum einen, fossile Brennstoffe zu ersetzen, zum anderen bedeutet sie, Gewicht zu reduzieren, um möglichst wenig Energie für die Fortbewegung zu benötigen. Daher ergänzen sich das H2AM und das CFK Valley, wo Unternehmen, Forschungsinstitute und Hochschulen an Leichtbaukomponenten aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen, kurz: CFK, forschen, hervorragend.“
Für die Einrichtung des H2AM in Stade wird neben dem Forschungszentrum CFK NORD im Stader Stadtteil Ottenbeck von der Projektentwicklung Stade, einer hundertprozentigen Tochter der Hansestadt Stade, ein Neubau mit Hallenflächen, Laboren und Büros errichtet. Es entsteht ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für klein- und großvolumige H2-Leichtbaustrukturen – Ablage, Aushärtung, automatisierte Montage und Bearbeitung – sowie ein Bereich für Functional Testing, insbesondere auch unter kryogenen Bedingungen. Ergänzt wird das Angebot um einen sogenannten OpenLab- und Protospace-Bereich, der insbesondere für die MINT-Bildung genutzt wird.
Die Kooperationspartner vor Ort sind die Hansestadt Stade, Projektentwicklung Stade GmbH & Co. KG, Fraunhofer IFAM Stade, das Institut für Systemleichtbau des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und der Forschungsverbund HP CFK, bestehend aus den Universitäten Braunschweig, Clausthal und Hannover.
Die zukünftigen Angebote des H2AM Stade fügen sich dabei optimal in die vielfältigen Aktivitäten zur Förderung der Wasserstoffwirtschaft in der Region ein.