Wirtschaftsrat: Hamburger Tourismuswirtschaft braucht konkrete Perspektiven

Dr. Henneke Lütgerath: Tourismusbranche eine unverzichtbare Säule der Wirtschaft.

Der Wirtschaftsrat Hamburg warnt angesichts der seit Wochen anhaltenden Lahmlegung der hiesigen Tourismuswirtschaft vor einem irreparablen Kollaps der Branche und appelliert an den Senat, ihr durch schnelle gezielte Finanzhilfen und bürokratische Erleichterungen den Rücken zu stärken. Dazu erklärt der Landesvorsitzende Dr. Henneke Lütgerath:

„Mit Beginn der 2000er Jahre hat Hamburg im Tourismus einen Boom geschafft, der in Deutschland und Europa seinesgleichen sucht. In all ihrer Vielfalt hat sich die Tourismusbranche zu einer unverzichtbaren Säule der Hamburger Wirtschaftskraft entwickelt. Wir müssen schwer aufpassen, den point of no return für diesen Sektor nicht zu verpassen.“

Wie alle Bundesbürger müssen sich auch die Hamburger auf eine lange Zeit mit strikten Verhaltensregeln – Schutzmaske tragen, Abstand halten, Hygienevorschriften einhalten – einstellen. Diese Maßnahmen sind absolut richtig und ebnen den Weg aus dem Shutdown.  

Gerade Hotels und Restaurants bieten durch ihre klare räumliche Aufteilung grundsätzlich gute Voraussetzungen, die Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. Zusätzlich kann auch ein vorübergehendes Ausschankverbot für hochprozentigen Alkohol dazu beitragen, das Gästeverhalten zu kontrollieren.

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„Hotels und Gastronomiebetriebe in Hamburg leiden unter den Schließungen besonders. Neben finanzieller Unterstützung braucht es dringend einen Plan, wann und wie Lockerungen unter Einhaltung der Vorschriften erfolgen können – idealerweise vor dem 6. Mai. Die Perspektivlosigkeit ist, vor allem für die vielen kleinen Betriebe, zermürbend. Für sie tickt die Uhr jeden Tag etwas schneller. Der Hamburger Senat muss ein besonderes Interesse daran haben, dass möglichst schnell bundeseinheitliche Regeln und Kriterien für Wiedereröffnungen festgelegt werden“,

so Henneke Lütgerath.

Hamburg sollte den Schulterschluss mit seinen norddeutschen Nachbarn – insbesondere Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern – suchen, um gemeinsam an einer adäquaten Lösung für Gastronomie und Hotellerie zu arbeiten.

„Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben ein genauso großes Interesse an einer Wiederbelebung der Tourismuswirtschaft wie Hamburg. Nach den Unstimmigkeiten um Durchgangskontrollen bietet ein gemeinsames Bemühen, der schwer gebeutelten Tourismusbranche wieder eine Perspektive zu geben, eine gute Gelegenheit, die Wogen endgültig zu glätten. Wir sitzen schließlich alle in einem Boot“,

betont der Landesvorsitzende Henneke Lütgerath.


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