Achtung Jackpot: So ein Hamburger geht erst los bei 15 Millionen

Foto: Lotto Hamburg, fotolia © by-studio

Sie führen die Geschäfte von Lotto Hamburg: Michael Heinrich (links) und Torsten Meinberg, ehemaliger Bezirksamts­leiter in Harburg. Foto: Lotto Hamburg, fotolia © by-studio

Wie kommt es, dass ausgerechnet Deutschland im Fokus steht?
In keinem anderen EU-Land ist das Lotterie-Monopol rechtlich so stark angegriffen wie in Deutschland. Ein Grund: die Größe des deutschen Markts. Das ist interessant für ausländische Unternehmen oder auch Private, die hier reindrängen und etwas anbieten wollen – allerdings weniger Lotterien, sondern die eher gefährlicheren Spiele wie Sportwetten, Casino-Spiele, Poker im Internet, aber auch virtuelle Rubbel-Lose beispielsweise. Da steht der deutsche Markt sehr stark unter Druck.

Und die Folge?
Die deutsche Glücksspielregulierung reagiert darauf mit einer gewissen Öffnung. Aber diese Maßnahmen greifen nicht richtig, denn der illegale Markt ist irre hoch. Wir sehen im Falle einer Öffnung die Gefahr, dass auch die Begründung für das deutsche Lotterie-Monopol aufweicht. Wenn der gefährlichere Bereich wie die Sportwetten geöffnet wird, warum sollte dann der Lotteriebereich geschlossen bleiben? Es gibt aber für alles eine Begründung. In Deutschland sind die Lotterien durch die Ländergesetzgebungen staatlich geprägt – sie sind immer unter den Aspekten Spielerschutz und Jugendschutz zu betrachten. Also lautet die  Frage: Wie kriegen wir es hin, dass der Lotteriemarkt einer stattlichen Kontrolle unterliegt, die Leute beim Spielen aber dennoch eine gewisse Freude haben. Das ist der Spagat, in dem wir uns bewegen.

Wo entwickelt sich das Lotto-Spiel hin? Wird sich da mittelfristig etwas verändern, oder ist Lotto in der heutigen Form eine uneinnehmbare Burg.
Wir halten das heutige System für etwas, dass es lohnt, verteidigt zu werden. Lotterien sind beliebt bei der Bevölkerung, und sie unterliegen strengen Regeln, die auch schützen und die Gewinne garantiert zur Auszahlung bringen. Es werden keine Kinder zum Spiel animiert. Wir haben nur zwei Ziehungen pro Woche. Würden wir Deutschland für Private öffnen, dann hätten wie womöglich 30 oder 40 Ziehungen in der Woche. Dann gäbe es überhaupt keine Kontrolle mehr. Die Anreize würden sich überbieten – mit allen negativen Auswirkungen auf Themen wie Spielsucht beispielsweise. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir nicht nur in zehn Jahren, sondern auch noch in 20 Jahren als staatlich geführtes Monopol angeboten werden. Der Senat hat deutlich gemacht, dass er zum heutigen System steht.

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