Hightech auf der grünen Wiese: Artis weiht Neubau in Egestorf ein

Foto: Wolfgang Becker

Wer noch dran zweifelt, dass der Süden Hamburgs ein Technologiestandort ist, der sollte sich einmal an die Südgrenze des Landkreises Harburg begeben. Dort ist jetzt der Neubau der Artis GmbH offiziell eingeweiht worden. Das Unternehmen entwickelt und produziert Überwachungssysteme von Werkzeugen, die in metallzerspanenden CNC-Maschinen ein-gesetzt werden – computergesteuerte Hightech-Drehbänke. Artis ist seit 1983 führend in der Werkzeug- und Prozess-überwachung und gehört seit 2008 zum italienischen Marposs-Konzern (Bologna). Mit den Eignern, Stefano und Eduardo Possati, hatte sich denn auch hoher Besuch im Egestorfer Gewerbegebiet Hauskoppel angesagt. Mitten auf dem freien Feld hat Artis ein 7,7 Millionen-Euro-Investment realisiert – gebaut von der Harburger Baufirma Aug. Prien.

Foto: Wolfgang Becker

Neue Topadresse innerhalb des italienischen Marposs-Konzerns: Artis-Geschäftsführer Hans-Georg Conrady (Mitte) mit den Eignern Stefano (links) und Eduardo Possati im Wassergarten der neuen Artis-Zentrale im Gewerbegebiet Egestorf.

Helle hohe Räume, ein Wassergarten im Innenhof des U-förmigen Baukörpers, modernste Heiz- und Lüftungstechnik,
Eltern-Kind-Büro, Bibliothek, Ruheraum, Maschinentestfeld, Seminarbereich, ein Fitness-Raum, 650 Quadratmeter Produktionsräume, Kantine mit Gartenzugang, Niedrigenergiehaus-Standard, potenzielle Erweiterungsflächen und eine insgesamt attraktive Atmosphäre machen dieses Objekt zweifellos zum Vorzeigeprojekt der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH), die die Ansiedlung eingefädelt hat. Artis war ursprünglich in Behringen (Heidekreis) zu Hause und rückt nun zehn Kilometer weiter an Hamburg heran.

Geschäftsführer Hans-Georg Conrady: „Bei der Standortwahl stellte sich uns die Frage, was gut sein könnte, um potenzielle neue Mitarbeiter zu gewinnen.“ Der Neubau hat eine Nutzfläche von 3600 Quadratmetern und bietet den rund 70 Artis-Mitarbeitern beste Arbeitsbedingungen. Conrady: „Wir setzen damit auch ein Zeichen für eine neue Un-ter-nehmensqualität innerhalb der Wachstumsstrategie von Marposs. Unser Ziel ist es, unter dem Marposs-Dach eine schlagkräftige neue Einheit zu ent-wickeln.“ Dabei sei es vorgesehen, die Unternehmen Artis und Brankamp sensibel und mit Respekt vor der Leistung der Gründer in den Konzern einzubinden. Was offenbar von Erfolg gekrönt ist. Für das zurückliegende Jahr meldete Conrady ein Wachstum in Höhe von 30 Prozent.

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Marposs ist im Bereich Fertigungstechnik Weltmarktführer. Artis steuert unter anderem den Bereich Überwachungstechnologie bei. Einfach ausgedrückt: Bereits im Zerspanungsprozess melden die Sys-teme Unregelmäßigkeiten und Fehler. Dazu ist eine ausgefeilte Soft- und Hardwareentwicklung nötig. Mit den Vertriebsstrukturen von Marposs erschließt sich für Artis der Weltmarkt in einer neuen Dimension. Das Thema Prozes-überwachung innerhalb des Marposs-Konzerns wird künftig in Egestorf gebündelt. wb