Ausgezeichnet: das Weltquartier in Wilhelmsburg

Foto: IBA Hamburg GmbH / Martin KunzeSo sah es vor zwei Jahren im IBA-Weltquartier in Wilhelmsburg aus – noch bevor die Internationale Bauausstellung eröffnet wurde. Foto: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze

Bereits mehr als 30 Preise und Auszeichnungen ha-ben Projekte der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg erhalten. Nun sind weitere wichtige nationale Auszeichnungen hinzugekommen. Das IBA-Projekt Weltquartier hat den „Deutschen Städtebaupreis 2014“ erhalten, der von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung ausgelobt und von der Wüstenrot Stiftung gefördert wird. Ganz aktuell: Für die so-genannten „Kopfbauten“, dem Neubau in direkter Nachbarschaft zum Energiebunker, erhielt Hamburgs großer Vermieter SAGA GWG Ende November den erstmalig verliehenen „Carl-Friedrich Fischer Preis 2014 – Humanes Wohnen“ der in Hamburg ansässigen „Preisstiftung Humanes Wohnen – Carl-Friedrich Fischer“. 2013 war das Weltquartier bereits mit dem „Deutschen Bauherrenpreis 2013“ ausgezeichnet worden.

„Die Siedlung beeindruckt durch eine einladende großzügige Stimmung mit starkem, Identität stiftenden Charakter. Freiraumkonzept und Architektur schaffen einen starken, aber zurückhaltenden Rahmen, der durch die unterschiedlichen Bewohner vielfältig bunt ausgemalt wird. Gemeinsam ist es den Projektbeteiligten gelungen, auf sozialer, partizipativer und gestalterischer Ebene eine angemessene Sprache zu finden, sodass das Weltquartier für  viele Menschen unterschiedlicher Her-kunft zur neuen Heimat wurde“, so die Begründung der Jury, die den „Städtebaupreis 2014“ zu vergeben hatte.

„Dieser Preis ist eine bedeutende Würdigung der Arbeit aller, die am IBA-Projekt Weltquartier mitwirken. Eine Internationale Bauausstellung dient als wichtiger Katalysator, doch erst auf der Basis einer breiten Beteiligung der Bewohner und zu-sammen mit der Bauherrin SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg, den beteiligten Planern und Architekten wurde das Projekt zum Er-folg. Mit dem Weltquartier ist heute ein beispielgebender Prozess des Stadtumbaus ausgezeichnet worden, und das macht uns sehr stolz“, sagt IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg.

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Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg, wo im südlichen Reiherstiegviertel eine Nachbarschaft aus über 30 Nationen zu Hause ist, wird seit 2009 eine ehemalige Arbeitersiedlung modernisiert, umgebaut und durch Neubauten ergänzt. Flankiert von einem umfangreichen und innovativen Beteiligungsprozess entsteht bis Anfang 2015 das IBA-Projekt Weltquartier, ein Modellprojekt für interkulturelles Wohnen. Insgesamt werden knapp 770 Wohneinheiten von der SAGA GWG nach den Plänen von sieben Architekturbüros um- bzw. neu gebaut. Darüber hinaus wurden
46 Gewerbeeinheiten im neuen Welt-Gewerbehof geschaffen. Seit Anfang 2013 erfolgt eine regenerative Wärmeversorgung durch den benachbarten Energiebunker, ebenfalls ein Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg.

Der im Jahr 1979 ins Leben gerufene Deutsche Städtebaupreis dient der Förderung einer zukunftsweisenden Planungskultur und Stadtbaukunst.