„Wir sind einfach da“

Bernd Thielk und seine Tochter Tanja, Prokuristin, stehen in dem Raum, der die zentrale Rolle bei der Kundenbetreuung spielt. Hier in der Wandsbeker Zentrale laufen alle Fäden zusammen.

Sie brauchen eine 1000-Mbit/s-Leitung für das Internet? willy.tel kann das!

Die Zentrale von willy.tel liegt ziemlich versteckt im Hinschenfelder Stieg in Wandsbek. Hier sitzt eines der wenigen Telekommunikationsunternehmen im Großraum Hamburg, denen es gelungen ist, sich gegen die Großen der Branche zu behaupten. Und das auf höchstem technischen Niveau. Im Schulterschluss mit wilhelm.tel, der digitalen Tochter der Stadtwerke Norderstedt, hat Inhaber Bernd Thielk in den vergangenen Jahren konsequent auf den Ausbau der Glasfaser gesetzt und ein eigenes Netz aufgebaut: „Hamburg hat insgesamt 3800 Kilometer Straßennetz – unsere Kabel liegen bereits auf 1400 Kilometer Länge. In zehn Jahren werden wir mehr als die halbe Stadt vernetzt haben.“

Die Wandsbeker Thiele-Gruppe ist ein echtes Familienunternehmen. Während beispielsweise im Landkreis Harburg noch darüber nachgedacht wird, das Netz auf Geschwindigkeiten von 30 oder 50 Mbit/s aufzurüsten, ist Bernd Thielk längst im Gigabit-Bereich unterwegs: „Wir ha-ben bereits ein Studentenwohnheim mit einem Zehn-Gigabit-Anschluss ausgestattet.“ Doch auch willy.tel bekommt den harten Markt zu spüren. Bernd Thielk: „Viele Menschen sind einfach der Auffassung, Internet sei eine Art Grundversorgung wie Wasser, Strom und Gas – und sollte eigentlich am liebsten umsonst zu haben sein.“

Kampf um jeden Kunden

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Kurz: Selbst wenn das Hochleistungskabel direkt vor der Haustür liegt, heißt das noch lange nicht, dass der Anschluss ein Selbstgänger ist. Auch hier muss um jeden Kunden gekämpft werden. Eine Erfahrung übrigens, die willy.tel mit Buchholz Digital teilt. Thielk: „Wie schwierig der Markt ist, zeigt dieses Beispiel: Wir haben 2012 in Glinde ein Wohngebiet mit 136 Einfamilienhäusern erschlossen und jetzt – nach drei Jahren – gerademal 25 Anschlüsse. Die meisten Leute sind einfach nicht bereit, Geld auszugeben. Das gilt selbst für viele Verantwortliche in kleinen und mittelständischen Betrieben. Erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, kommen sie zu uns.“ Dabei wird oft vergessen, was der Netzausbau kostet. Um von Hamburg aus das zwölf Kilometer entfernte Reinbek und Neuschönningstedt anzuschließen, investierte willy.tel eine Million Euro in den Tiefbau – eine Vorleistung, die nur durch die entsprechende Zahl von Anschlüssen über Jahre verteilt langsam wieder zurückfließt.

Buchholz Digital, ein Tochterunternehmen der Buchholzer Stadtwerke (Seite 6), ist auf demselben Niveau unterwegs und dabei, sein eigenes Glasfasernetz auf- und auszubauen. Zeitgleich treibt die Telekom in Buchholz die Vectoring-Technik voran. Bernd Thielk weiß: „Buchholz stand nicht auf dem Ausbauplan der Telekom.“ Diese Aktion sei eine Reaktion auf die Aktivitäten von Buchholz Digital. Thielk hat nichts gegen den freien Markt, wohl aber gegen unfaire Methoden großer Konkurrenten: „Da wird von Drückerkolonnen dann schon mal an der Haustür verbreitet, wir seien aufgekauft worden oder stellen den Telefonanschluss nicht mehr zur Verfügung.“

Doch dem ist nicht so. Im Gegenteil: „Wir gehen in jedes Wohngebiet, wenn wir gerufen werden“, sagt Bernd Thielk. „Und wir schauen uns alles an – auch ein Mehrfamilienhaus mit zehn Partien.“ In Harburg hat er mehrere 100 Wohnungen des Eisenbahnbauvereins in Wilstorf verkabelt. Auch für die Wohnungsbaugenossenschaft Süderelbe ist willy.tel ein guter Partner. Insgesamt werden 18 Wohnungsgenossenschaften und rund 600 Hausverwaltungen/Wohnungsunternehmen betreut. Die Entwickler der Eißendorfer Gartenvillen (Immobilien-Special Seite 15) haben willy.tel ins Boot geholt. Das Unternehmen hat bereits 45 Millionen Euro in das eigene Glasfasernetz investiert – mit seinem Kooperationspartner wilhelm.tel aus Norderstedt gemeinsam mehr als 100 Millionen Euro. Wer ein Kabel verlegt, zieht gleich ein Leerrohr für den Partner mit ein. Thielk: „So gibt es kaum eine Straße, die wir nicht erreichen. Wir sind einfach da.“ Sein Netz geht mittlerweile bis Finkenwerder und bis zur Sandbek-Siedlung in Süderelbe.

Technik ist die eine Seite des Geschäfts, guter Service die andere. willy.tel ist über eine kostenfreie, telefonische Kundenbetreuung – im eigenen Haus – erreichbar. Zusätzlich sind 3 Servicecenter im Einsatz, bei denen pro Woche über 800 Kontakte auflaufen. Thielk: „Das ist unser Eingangstor. Kundenzufriedenheit steht bei uns ganz obenan.“

WLAN mit 1000 Mbit/s

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Die nächsten Ziele: Bernd Thielk möchte die Hamburger Innenstadtlagen, unter anderem auch die Reeperbahn und die Lüneburger Straße in Harburg, mit kostenlosem WLAN ausrüsten. Er plant in der Startphase die Einrichtung von 500 sogenannten Access-Points, über die sich der Nutzer einwählen kann. Diese Andockstationen sollen möglichst an den Straßenlaternen montiert werden. Leistungsziel: 1000 Mbit/s symmetrisch (Up- und Download).

willy.tel beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, möchte aber zehn weitere Servicetechniker (Telekommunikation) und Kräfte für die Kundenbetreuung einstellen. Das Unternehmen hat 130 000 TV-Kunden und 40 000 Telefon- und Internet-Kunden, darunter 3000 mit FTTH-Anschluss (Glasfaser bis in die Wohnung). wb

Hotline: 0800-333 44 99 (kostenlos)

Kontakt: info@willytel.de

Service-Center Harburg: Wilstorfer Straße 50 (mo-mi 10 – 18.30 Uhr,
do 10 – 20 Uhr, fr 10- 18.30 Uhr, sa 10 – 13 Uhr)


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