„Wir suchen Unternehmen, die zu uns passen“

Haspa BGM: Carsten Röhrs und Maximilian Schilling über das Beteiligungsgeschäft der Hamburger Sparkasse

In Zeiten negativer Zinsen suchen viele Banken und Sparkassen nach neuen Geschäftsfeldern, um Erlöse zu erzielen. Das gilt auch für die mit weitem Abstand größte Sparkasse Deutschlands: die Haspa (Bilanzsumme 2019: 46,6 Milliarden Euro). Ein Geschäftsfeld, das Perspektive hat, ist allerdings schon mehr als 22 Jahre alt und trägt seit vielen Jahren nennenswert zum wirtschaftlichen Erfolg der Haspa bei. Motiviert durch die Möglichkeit einer Beteiligung an dem Hamburger Unternehmen Evotec, das den Kapitalbedarf für den Zeitraum bis zum Börsengang decken musste, gründete Carsten Röhrs damals im Auftrag des Vorstandes die Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand, kurz Haspa BGM, und baute mit seinem Geschäftsführerkollegen Maximilian Schilling eine professionelle Beteiligungsgesellschaft auf. Die 100-prozentige Haspa-Tochter investiert gezielt in erfolgversprechende mittelständische Unternehmen und unterstützt durchweg aktiv das Management der Unternehmen. Derzeit zählen 17 Beteiligungsunternehmen mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro zum Portfolio der Haspa BGM.

Auch im Süderelbe-Bereich ist die BGM aktiv, begleitete beziehungsweise begleitet namhafte Unternehmen wie Brands Fashion in Buchholz und Becker Marine Systems in Harburg. An der MHG Heizungstechnik GmbH in Buchholz, hervorgegangen aus der MAN Heiztechnik, ist die Haspa BGM bereits seit über 15 Jahren beteiligt, was die für die Branche besonders langfristige Haltedauer einiger Beteiligungen zeigt. Carsten Röhrs: „Gestartet sind wir Ende der 1990er-Jahre tatsächlich im Hype des Neuen Marktes – mit einer Beteiligung an dem Biotechnologie-Unternehmen Evotec. Heute verfügen wir über ein breit gestreutes Portfolio an Minderheits- und Mehrheitsbeteiligungen, darunter überwiegend Firmen der sogenannten ‚Old Economy‘. Wir suchen Unternehmen, die zu uns passen und denen wir helfen können, ihre guten Perspektiven schneller mit einer höheren Kapitalkraft zu realisieren.“ Ein dreiköpfiger Aufsichtsrat, dem unter anderem auch Arent Bolte, Regionalbereichsleiter im Hamburger Süden, angehört, sorgt für Unterstützung und schnelle Entscheidungen.

Bundesweites Geschäft mit Schwerpunkt Norddeutschland

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Die BGM-Aktivitäten gehen längst über den Großraum Hamburg hinaus. Röhrs: „Wir sind bundesweit aktiv.“ „Wir“ bedeutet in diesem Fall ein zwölfköpfiges Team, darunter acht erfahrene Management-Spezialisten, die beratend eng mit den Unternehmen zusammenarbeiten. Die Gründe, warum Unternehmen die Haspa BGM ins Boot holen, sind vielfältig: beispielsweise bevorstehende Wachstumsschritte, geplante Zukäufe, die Eigenkapitalstärkung, Unternehmensnachfolgen, die Realisierung von Langfriststrategien oder eben ergänzend auch der Bedarf für konkrete Unterstützung beispielsweise bei der Optimierung von Finanzierung und Controlling oder dem Recruiting von Führungskräften.

Carsten Röhrs stellt klar: „Eine Beteiligung einzugehen, ist ein komplexer Vorgang; da geht es nicht einfach darum, Geld zu geben. Wenn wir einen potenziellen Kandidaten gefunden haben, machen wir zunächst eine Markt- und Wettbewerbsanalyse, wir schauen uns die Wertschöpfungskette und das Wachstumspotential an und natürlich auch die finanzielle Situation. Das größte Gewicht für die Entscheidung hat für uns aber die Qualität und die Offenheit des Management-Teams. Ziel eines Investments ist nie eine kurzfristige Spekulation, sondern immer ein langfristiges Engagement.“ Bei der Kandidatensuche hilft ein umfangreiches Netzwerk von etwa 700 M&A-Beratern (Mergers & Acquisition) – so kommen die Kontakte zustande. Maximilian Schilling: „Das ist ein sehr belastbares Netzwerk. Viele Unternehmer lernen wir aber auch über die Firmenkundenbetreuer der Haspa oder eine unserer Kooperationen kennen, die wir beispielsweise mit der Sparkasse Lübeck unterhalten. Hier werden wir auf Zuruf aktiv, wenn sich dort entsprechende Beteiligungsfälle ergeben.“ Das zeigt: So ein Geschäftsfeld ist nur etwas für Geldgeber mit Power und langfristiger Strategie. „Die Haspa war damals eine der ersten Sparkassen, die ein professionelles Beteiligungsgeschäft aufbaute“, sagt Carsten Röhrs. „Andere haben das auch versucht, aber vielfach nicht durchgehalten.“

Zwei neue Investments in 2020

Erfolgversprechende Firmen mit einem Unternehmenswert von bis zu etwa 50 Millionen Euro und einem Jahresumsatz ab zehn Millionen Euro sind für die Haspa BGM interessant. Laut Maximilian Schilling beginnt das Beteiligungsinvestment der Haspa BGM in der Regel mit mindestens zwei bis drei Millionen Euro. Venture Capital für Start-ups wird nicht zur Verfügung gestellt. Trotz Corona entwickelte sich das Geschäft im Jahr 2020 aus BGM-Sicht gut. Carsten Röhrs: „In der ersten Jahreshälfte brach der Markt für Beteiligungsanfragen etwas ein, weil zunächst niemand so recht wusste, was da auf uns zurollt. Trotzdem ist es uns gelungen, in zwei spannende Unternehmen zu investieren: eines aus dem IT-Bereich, eines aus dem Bereich Gesundheit.“ Wie es weitergehen soll? „In den nächsten Jahren peilen wir ein Finanzvolumen von 100 Millionen Euro an“, sagen Carsten Röhrs und Maximilian Schilling optimistisch.

„Die passende Lösung in herausfordernden Zeiten“

Unabhängiges Corporate Finance Angebot: Mark Kuchenbecker und Arent Bolte ziehen Zwischenbilanz und präsentieren eine Erfolgsgeschichte

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Als die Haspa im Mai 2017 gemeinsam mit dem Joint Venture Partner Mark Kuchenbecker die CFC Corporate Finance Contor GmbH gründete und damit einen in der Finanzbranche bis dato ungewöhnlichen Weg einschlug, zeichnete sich bereits ab, dass diese neue Form der unabhängigen Beratung bei Unternehmensfinanzierungen und Unternehmensverkäufen ein Erfolg werden würde. Jetzt, keine vier Jahre später, zieht das damalige Geschäftsführer-Duo, Haspa-Regionalbereichsleiter Arent Bolte und sein Partner Mark Kuchenbecker, Bilanz und präsentiert eine fast unglaubliche Zahl: Seit dem Start sind insgesamt finanzielle Transaktionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro umgesetzt worden. Als besonders vorteilhaft haben sich dabei die Verbindungen in den Hamburger Süden herausgestellt – eine Folge der langjährigen Geschäftsbeziehungen von Arent Bolte, der mittlerweile die Aufgabe des Aufsichtsrats der CFC übernommen hat.

Im jetzigen Wettbewerbsumfeld zunehmender Regulierungen im Bankensektor stoßen Unternehmen immer häufiger an Finanzierungsgrenzen. Hier ergibt sich ein Ansatz für Mark Kuchenbecker und seine mittlerweile 16-köpfige Mannschaft von Spezialisten: „Wir kommen als unabhängige Berater und suchen für unsere Kunden die beste Lösung. Das muss nicht zwingend der günstigste Kredit sein, denn auch andere Faktoren wie Kreditlaufzeit und Kreditbedingungen spielen eine große Rolle. Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, was dem Unternehmer am besten hilft und dieses dann für ihn umzusetzen.“ Bereits in den ersten Jahren der Geschäftstätigkeit der CFC sind genau diese Themen passgenau für den Unternehmer/das Unternehmen gelöst worden, was auch von den großen Geschäftsbanken „neidlos“ anerkannt wird. Kuchenbecker: „Wir haben zwei Säulen – den Bereich Unternehmensnachfolge und -verkauf sowie den Bereich Finanzierungslösungen. Wir kommen sozusagen als Finanzabteilung auf Zeit beziehungsweise als Spezialisten mit tiefer Markt- und Wettbewerbskenntnis ins Unternehmen und sind dann nach der erfolgreichen Umsetzung auch wieder weg.“ Wobei schon diverse Kunden als „Wiederholungstäter“ an Bord sind. Die Finanztransaktionen bewegen sich in der Spitze schon mal bei mehreren Hundert Millionen Euro, liegen aber durchaus auch im einstelligen Millionenbereich. Kuchenbecker: „Nur mal ein Beispiel: An der größten von CFC strukturierten Transaktion über 600-Millionen-Euro waren insgesamt 13 Banken
beteiligt.“

Arent Bolte: „Unser Ziel ist es, die beste Lösung für den Kunden umzusetzen. Dass dies auf einer unabhängigen Basis möglich ist und alle Optionen eröffnet, kommt im Markt sehr gut an. Die CFC ist extrem erfolgreich und erhöht bei der Haspa die Kundenbindung als strategischer Geschäftspartner. Natürlich hat dies auch einen positiven wirtschaftlichen Effekt.“ So gesehen ist das Joint Venture das Ergebnis aus einer Marktsituation, das sich durch ein unabhängiges Beratungsmodell im Bankensektor auszeichnet.

„Extrem erfolgreich“

Gestartet war die CFC in einer Phase, als die Zinsen zwar schon im Keller waren, die Konjunktur aber ungeahnte Höhenflüge in vielen Branchen erzeugte. Liquide Mittel waren damals (und sind heute) ausreichend vorhanden. Corona drehte alles auf links. Die Wirtschaft brach 2020 nennenswert ein, und die Pandemie sorgt auch weiterhin für große Verunsicherung weltweit. Viele Unternehmen sind von der Überholspur auf die Standspur ausgewichen und rollen, wenn sie nicht schon stehen, langsam vor sich hin. Andere Unternehmen nutzen das aktuelle Umfeld für Akquisitionen. Die Schere geht weiter auseinander. Das wird auch im Finanzierungsumfeld bei Banken Einzug halten.

Das ist die Stunde der Unternehmensberater, die unabhängig von der CFC derzeit Hochkonjunktur haben. Dabei geht es um eine hohe Dynamik der Veränderung im Markt. Das ist der richtige Zeitpunkt, die strategische Aufstellung und Zukunftsplanung für das Unternehmen und den/die Gesellschafter zu überdenken. Genau dafür ist CFC als strategischer Partner prädestiniert. Folge: 2020 war das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr des Haspa-Joint-Venture CFC. wb

>> Web: https://www.cfc-contor.com/
https://haspa-blog.de/wie-sichert-
man-die-unternehmensnachfolge/

>> Web: www.haspa-bgm.de