„Falten ja, aber bitte gepflegt . . .“

Hat ein Auge für Harmonie und Stil: Michaela Vaupel hat das optische Konzept für ihre Geschäftsräume am Schellerdamm selbst entwickelt. Hier steht sie im Behandlungsraum. Foto: Wolfgang Becker

Besuch im neuen Beauty Harbour in Harburg – Michaela Vaupel setzt auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und apparative Gesichtskosmetik.

Wenn es einen Beleg dafür gibt, dass sich der Harburger Binnenhafen zu einem im ganzheitlichen Sinne „richtigen Wohn- und Business-Quartier“ entwickelt, dann ist es dieser: Am Schellerdamm hat der Beauty Harbour den Betrieb aufgenommen. Michaela Vaupel ist auf apparative Kosmetik spezialisiert. Sie ist nicht nur staatlich anerkannte Kosmetikerin mit Cidesco-Diplom und Medical Aesthetic Coach, sondern auch digital unterwegs. Wer sich einmal anschauen möchte, was das bedeutet, der dürfte überrascht sein – und kann auf Knopfdruck ziemlich alt aussehen.

„Kosmetik ist heutzutage nicht nur Wellness und etwas cremen, da geht schon mehr“, sagt Michaela Vaupel. Sie bietet ihren Kunden – ja, es kommen auch Männer zu ihr – ein Rund-um-Beauty-Erlebnis. Der Empfangsbereich, der Behandlungsraum, jedes kleine Detail ist stimmig und harmonisch gestylt. Und mit Details muss sich die 52-Jährige in ihrem Metier schließlich auskennen. „Der Bereich Beauty hat bekanntlich allerlei Facetten. Ich konzentriere mich ausschließlich auf Gesichtsbehandlungen, insbesondere auf die Hautbilderhaltung und -verbesserung.“ Dazu nutzt sie beispielsweise den JetPeel und erläutert passend zu ihrem Umfeld: „Diese patentierte Technologie kommt aus der Luft- und Raumfahrt.“

Schmerz- und nadelfrei . . .

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Grundsätzlich geht es immer darum, verschiedene hochaktive Wirkstoffe wie Hyaluron, Vitamine und Mineralstoffe tief in die Haut einzubringen und sogar kleine Depots anzulegen. Im Falle des JetPeels werden mit Hochdruck Luft und Flüssigkeiten auf eine Geschwindigkeit von bis zu 720 Stundenkilometern beschleunigt und berühungs-, schmerz- und nadelfrei durch so genannte Hydroporation in die Haut geschleust. (Hyaluron bindet Wasser und sorgt für eine glattere Haut). Wer auch gleich mal das Needeling ausprobieren möchte: Hier kommen feinste Nadeln zum Einsatz, die dafür sorgen, den Wundheilungsprozess des Körpers anzuregen und Wirkstoffe dorthin bringen, wo sie wirken sollen – in die Haut.

Auf ein Date mit Visia . . .

Bevor die gebürtige Kölnerin („Falten ja, aber bitte gepflegt“) die apparative Behandlung startet, lädt sie zum First Date – eine klassische Behandlung mit Erstgespräch, bei dem die Beratung im Mittelpunkt steht. Die Kundin („Kosmetik ist primär natürlich ein Frauenthema“) füllt einen Fragebogen auf dem iPad aus, dann geht es in den Nebenraum. Dort wartet die US-Amerikanerin Visia, ein digitales Hautanalysegerät. Das Gesicht wird mehrfach aus verschiedenen Perspektiven fotografiert beziehungsweise gescannt. Hier kommen unterschiedliche Filter zum Einsatz. Ergebnis: Eine Fotoserie mit Tiefenwirkung. Mal werden die Falten gekennzeichnet, mal vaskuläre Schäden (kleine Äderchen, die sichtbar werden), auch die Verteilung von Bakterien auf der Gesichtshaut (nicht erschrecken, das ist völlig normal), Unreinheiten, Pigmentflecken und einiges mehr.

Analysiert wird auch das individuelle Hautalter. Dazu werden die Ergebnisse des Scans mit 100 passenden Vergleichs­personen aus einer Hautdatenbank abgeglichen (Geschlecht, Alter, Typ) – dann der spannende Moment: Die Redakteurshaut (Selbsttest ist hier Pflicht) ist 55 Jahre alt – nicht schlecht angesichts des wahren Alters. Doch dann der Schock: „Wollen Sie wissen, wie Sie mit 80 aussehen werden?“, fragt Michaela Vaupel und Visia liefert umgehend die Antwort. Lederstrumpf lässt grüßen. Keine Frage, die 2D- und 3D-Hautanalyse hat es in sich.

Kosmetik ist Teamarbeit

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Analyse ist das eine, die sich daraus ergebende Behandlung das andere – am Ende kommt es aber darauf an, dass Kosmetikerin und Kundin zusammenarbeiten. Michaela Vaupel: „Kosmetik ist Teamarbeit. Die aufwändigste Behandlung nützt nichts, wenn ich anschließend wieder in alte Verhaltensweisen verfalle.“ Damit spielt sie beispielsweise auf Pflegeprodukte an, die mineralölbasiert sind. Sie sagt: „Ich arbeite nach einem ganzheitlichen Konzept und setze Produkte der Schweizer BioTech Naturkosmetik Belico ein.“

Stichwort Behandlung: Ob klassisch oder apparativ (mit Gerät) – eine Behandlung besteht aus Reinigung, Hautuntersuchung per Lupe, Peeling, Ausreinigung, Brauenkorrektur, Wirkstoffeinbringung, Massage und Maske. Dauer: etwa – eineinhalb bis zwei Stunden. Die Kosten pro Behandlung liegen zwischen 119 und 151 Euro. Für ihren Beauty Harbour am Schellerdamm 9 hat sich Michaela Vaupel einen passenden Slogan ausgedacht: „Schönheit ist keine Frage des Alters“. Sie sagt: „Kosmetik ist etwas, das man sich gönnen muss, aber nicht weil es Luxus ist, sondern der Gesunderhaltung der Haut dient.“ wb

>> https://www.beauty-harbour.de/