Der Chef-Tester

In der zweiten Folge der Tobaben Mitarbeiterporträts erzählt Kim-Morten Küster anschaulich über seine Erlebnisse als „Chef-Tester“ und zeigt, dass Empathie sowohl im Privaten als auch im Beruflichen sehr viel bewegen kann. Reinhören – Mitreden

Mechatroniker Kim-Morten Küster testet, löscht und ist Apfelsaft-Beauftragter.

Ohne Menschen keine Wirtschaft – nicht umsonst heißt dieses Magazin Business & People, denn hier wird nicht nur auf harte Zahlen, sondern gerade auch auf die Menschen geschaut, die sich hinter Zahlen, Projekten, Transaktionen und gutem Service verbergen. Guter Service ist das Stichwort für Kim-Morten Küster, Mechatroniker im Autohaus Tobaben. Am Standort Buxtehude sorgt er für zufriedene Gesichter bei den Opel-Kunden. Im B&P-BusinessTalk berichtet er anschaulich, was ihn antreibt, warum Engagement für andere für ihn wichtig ist und was damals passierte, als der Chef plötzlich „positiv“ war.

Mit 23 Jahren zählt Kim-Morten Küster zur jungen Garde der Tobaben-Mitarbeiter. Allerdings ist er schon seit mehr als sechs Jahren im Unternehmen, also längst kein Anfänger mehr. Der Beruf des Mechatronikers liegt ihm zwar, aber er sagt: „Mir kommt es besonders auch auf den Umgang mit den Kunden an. Wenn jemand darum bittet, mit in die Werkstatt zu kommen, um sich das Auto mal von unten anzuschauen, dann nehme ich ihn mit und freue mich, wenn er zufrieden ist.“ Kurz: Der geborene Himmelpfortener sieht zuerst den Menschen, dann das Auto. Das ist für einen „echten Schrauber“ eher ungewöhnlich, passt aber zu den Dingen, die Kim-Morten Küster sonst so macht. „Ich wohne mittlerweile in Apensen, und bin dort auch in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Das war für mich selbstverständlich. Über diese Schiene kam es dazu, dass ich Dienste im örtlichen Testzentrum übernommen habe. Eines Tages stand mein Chef, Jan Busse, vor der Tür, um sich testen zu lassen. Wie das so ist: Testen, der Geteste fährt wieder, und der Test selbst ist nach 15 Minuten abgeschlossen. Ich rührte also die Testflüssigkeit an, Stäbchen rein und warten. Plötzlich waren da zwei Streifen. Mein Chef war positiv.“

Grundsätzlich würde sich Jan Busse über so eine „Mitarbeiterbeurteilung“ durchaus freuen, aber nicht im Zusammenhang mit Corona. Er wurde informiert, musste zum PCR-Test antreten, dann war klar: Fehlalarm. Küster: „Wenig später hatten wir den Fall dann ein zweites Mal. Wieder war mein Chef positiv, und wieder gab es anschließend Entwarnung.“ Jan Busse nimmt es gelassen: „Irgendwas ist bei mir offenbar anders . . .“ Für Kim-Morten Küster ist der Einsatz im Testzentrum, aber auch das Engagement bei der Feuerwehr Teil seiner DNA: „Ich mag es einfach, mich für andere Menschen einzusetzen. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“ Auf die Frage, ob er ein „Kümmerer“ sei, sagt er nach einer kleinen Denkpause: „Ja, ich glaube, das bin ich.“

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Er kümmert sich beispielsweise um den Feuerwehrnachwuchs und berichtet über etwas sehr Außergewöhnliches in Apensen: „Wenn wir eines nicht haben, dann sind das Nachwuchssorgen. Die Wehr hat 90 aktive Mitglieder sowie 40 Kinder und Jugendliche, die wir in der Nachwuchsarbeit betreuen. Wir können uns tatsächlich aussuchen, wen wir aufnehmen.“ Dass den jungen FFlern etwas geboten werden muss, liegt auf der Hand. Kim-Morten Küster: „Jemand hat uns eine Streuobstwiese zur Verfügung gestellt. Da sammeln wir im Herbst Äpfel und bringen sie zur Mosterei. Ich habe in meinem Betrieb nachgefragt, ob ich den Saft dort verkaufen kann. Der ging in Buxtehude weg wie nichts – und der Erlös floss in die Jugendarbeit der Feuerwehr.“ Typisch Küster . . . 

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