Digitale Technik für Güterzüge

Der „DAK-Demonstrator“ ist derzeit wohl innovativste Güterverkehrszug. Foto: Pressereferat Senatorin für Wissenschaft und Häfen

Pilotprojekt für automatisches Kuppeln auf NTB-Gelände in Bremerhaven vorstellt.

Der „DAK-Demonstrator“, ein Pilotprojekt beauftragt und finanziert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienengüterverkehr, birgt eine Systeminnovation für den Schienengüterverkehr der Zukunft.

Die Bremischen Häfen hätten einen klaren strategischen Entwicklungsfokus auf die Stärkung des Hafenhinterland-Verkehres und hier insbesondere auf die Bahn gelegt. Seit Jahren investiere man hohe Beträge in den Ausbau und die Erneuerung der Bremischen Hafeneisenbahn, machte Schilling deutlich: „Mit einer Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung verbinden wir die Erwartung, dass auch andere von Bremen aus initiierte Innovationsprojekte wie das autonome Rangieren auf Hafenbahnen eine Realisierungsperspektive bekommen.“

Die Senatorin stellte die mit dem neuen Hafenkonzept verbundene Smart Port Orientierung heraus: „Wir wollen unsere Bremischen Häfen in allen Bereichen modernisieren und innovativ und smart aufstellen. Dabei sehen wir gerade im besonders umwelt- und klimafreundlichen Schienengüterverkehr große Optionen, die wir neben dem Containertransport gerne auch auf den für Bremerhaven ebenfalls sehr bedeutenden schienengebundenen Automobiltransport übertragen und in der Praxis anwenden möchten.“

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Die Digitale Automatische Kupplung sei eine Revolution, ihr gehöre die Zukunft, betonte auch Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Die DAK macht Güterwagen schlau und schnell: beim Kuppeln, aber auch beim Fahren. Mit dieser Technologie können nicht nur mehr Güterwagen auf der Schiene fahren, sie ermöglicht auch eine Verdichtung des Schienenverkehrs, die allen zugutekommt.“ Ohne die Ingenieure der DB und ihr Know-how würde es diese Kupplung nicht geben, sagte tom Markotten. „Wir machen sie zusammen mit den Herstellern serienreif. Wir bringen die DAK auf die Schiene.“

Auch bei NTB ist man von der technischen Neuerung begeistert. Das machte Anne Busch, Leitung Bahn/Project Coordination NTB, deutlich: „NTB als einer der größten Bahnhöfe Europas für den kombinierten Ladungsverkehr mit einem jährlichen Umschlagvolumen von knapp 330.000 Containern freut sich sehr, seinen Teil zur weiteren Innovation des stetig steigenden Schienengüterverkehrs beitragen zu können, indem wir dem ,DAK-Demonstratorzug‘ die Möglichkeit geben konnten, unter Realbedingungen die automatischen Kupplungen zu testen.“ (sj)


Bahn wird wettbewerbsfähiger

Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) ist nach Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) ein wesentlicher Bestandteil der Digitalisierung von Güterzügen. Sie sei ein entscheidender Hebel, um die Schiene gegenüber der Straße wettbewerbsfähiger zu machen. Die DAK ermöglicht es, Güterwagen automatisch, das heißt ohne Handarbeit, zu kuppeln. Auch die Wagenverbindungen für die Bremsen werden automatisch hergestellt. Erstmals werden Güterwagen mit durchgehenden Strom- und Datenleitungen ausgerüstet. Mit der DAK werden schnellere,

automatisierte Rangierabläufe möglich. Damit steigt die Kapazität von Umschlagbahnhöfen um bis 40 Prozent. Güterzüge können mit der neuen Kupplungstechnik länger und schwerer werden, mit höherem Tempo als bisher unterwegs sein und im Schienenverkehr besser „mitschwimmen“. Das erhöht die Kapazität im Schienennetz, heißt es vom BMDV.

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