Die  Zukunft  hat schon begonnen

Gesundheitsprävention und operative Unterstützung am Arbeitsplatz ist das Thema der Arbeitsgruppe smartASSIST der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität. Das Team entwickelt Systemlösungen zur Unterstützung manueller Tätigkeiten in der industriellen Produktion, im Baugewerbe und in der Pflege. Dr. Ing. Robert Weidner präsentiert, wie moderne Technik dem Menschen im Wortsinn unter die Arme greift – mittels Druckluft-Rucksack und beweglichem Metallskelett, das bei Arbeiten über Kopf entlastet. So kann Schäden am Bewegungsapparat vorgebeugt werden.

Die „Parkinson-Brille“

Segensreich für Parkinson-Kranke könnte sich ein interdisziplinäres Projekt der hochschule 21 gemeinnützige GmbH erweisen. Studenten der Studiengänge Mechatronik und Physiotherapie arbeiten gemeinsam an der „Parkinson-Brille“. Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass durch die Applikation audio-visueller Reize Beeinträchtigungen insbesondere im Gang von Patienten positiv zu beeinflussen sind.

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Eine Brille ganz anderer Art ist die „HoloLens“, die Augmented Reality ermöglicht. In der realen Umgebung sind mittels einfacher Fingerbewegung virtuelle Gegenstände zu erzeugen und dreidimensional wahrzunehmen. Wer das „Oculus Rift“ von Microsoft aufsetzt, sieht nichts mehr vom Raum, in dem er sich befindet. Er taucht vollends in eine Scheinwelt ein. Nutzbar sei Virtuell Realitiy beispielsweise für Mitarbeiter-Coaching, weil die Technik spielerisches Lernen ermögliche, erklärt David Baum von Trendone. Sie kann aber auch in der Baubranche wertvolle Dienste leisten, weil Gebäude vor der Realisierung im Detail dreidimensional darzustellen sind. So können Fehler schon in der Planungsphase erkannt und vermieden werden.

Um Umweltschutz geht es Dirk Hoffmann von Fuelsave, einer Firma, die in der Werkshalle des ISI-Gebäudes ansässig ist. Die Zuführung eines Synthesegases in den Verbrennungsraum minimiere Treibstoffverbrauch und Rußausstoß von Dieselfahrzeugen, erklärt der Chef-Techniker. Der Nachweis, dass das Verfahren funktioniere, sei längst durch den „Fuelsave-Truck“ und ein großes Schiff mit entsprechender Anlage erbracht. Trotzdem sei es schwierig, Vorbehalte und Widerstände gegen die neue Technologie zu überwinden, klagt Hoffmann.

XL1 zu Besuch im ISI

Auch E-Mobilität setzt sich bekanntlich nur zögerlich durch. Das Tostedter Autohaus Meyer ist diesbezüglich Vorreiter. Der VW-Händler hat eines von weltweit nur 200 XL1-Fahrzeugen erworben. Der futuristisch anmutende, schnittige Zweisitzer fährt bis zu 150 Stundenkilometer schnell, hat eine Reichweite von 500 Kilometern und kostet stolze 111 000 Euro. Verkauft werden soll das schneeweiße Schmuckstück mit den Flügeltüren in näherer Zukunft freilich nicht, erklärt ein Mitarbeiter. „Bei der geringen Stückzahl ist anzunehmen, dass der Wert noch beträchtlich steigt.“

Etwas ganz Besonderes, weil selten und schön, sind auch in Handarbeit aus Holz und Leder hergestellte Fotoapparate. Die farbigen, federleichten und minimalistischen Designobjekte funktionieren nach dem Prinzip der Lochkamera und kommen ohne jede Energiezufuhr aus. Die Bilder werden auf Filmrollen gebannt. Analoge Fotografie sei durchaus wieder trendy, sagt Marc Kairies von MK Panorama Systeme: „Es war ja früher nicht alles schlecht.“

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Das findet Anne Schneider auch, bei aller Begeisterung für innovative Technologie. Sie kommt dann doch noch persönlich zur Begrüßungsrede. Denn auch wenn ein Telepräsenzcomputer Kommunikation in Abwesenheit erlaubt – den Besuchern des „Future Day“ die Hand zu schütteln, ist damit nicht möglich. Noch nicht.

www.future-day.info