„Hamburger Wirtschaftsdialog“ geht in die zweite Runde

Foto: Martina Berliner

INTERVIEW mit NIT-CEO – Verena Fritzsche betont die gesellschaftlichen Aspekte 
der Digitalisierung

Seit Jahresbeginn veranstaltet das NIT Northern Institute of Technology Management einmal pro Quartal den „Hamburger Wirtschaftsdialog“. Dazu lädt das NIT regelmäßig Geschäftsführer und Unternehmer aus mittelständischen Unternehmen zum Austausch über aktuelle Themen wie Industrie 4.0, Digitalisierung, neue Geschäftsfelder und Arbeitswelten der Zukunft ein. Bei den Veranstaltungen geben Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Start-ups Impulse. Drei Diskussionsrunden haben bereits stattgefunden, weitere sind für das kommende Jahr geplant. Verena Fritzsche, CEO am NIT, zieht im Gespräch mit B&P Zwischenbilanz.

Digitalisierung ist längst Chefsache…

Als Markus Klimmer 2015 Führungskräfte zum Thema Digitalisierung interviewen wollte, verwies ihn jeder fünfte an den technikverantwortlichen CIO. Heute, zwei Jahre später, ist den allermeisten Unternehmern klar, dass sie um dieses Thema nicht herumkommen. Die Digitalisierung hat einen massiven Einfluss auf die Arbeitswelt und ist längst Chefsache. Darum ging es beim 3. Hamburger Wirtschaftsdialog, dieses Mal in den Räumen der Bucerius School of Law. Die Akteure (von links): Doreen Nowotne, Unternehmensberaterin auf den Gebieten Corporate Development, M&A und Finanzen; Dr. Markus Klimmer, Autor des Buches „#DigitalLeadership – Wie Top-Manager in Deutschland den Wandel gestalten“, bis 2016 als Managing Director bei der Accenture GmbH tätig, zuvor als Wirtschaftsberater des damaligen Bundesaußenministers und Vizekanzlers Dr. Frank-Walter Steinmeier aktiv; Verena Fritzsche, CEO NIT; Moderator Markus Kammer, Direktor DIVSI, Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet; Svenja Teichmann, Gründerin und Geschäftsführerin der crowdmedia GmbH, einer digitalen Beratungsagentur für Content- und Online-Marketing; Dr. Johann Bizer, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen IT-Dienstleister Vitako sowie Vorsitzender des Dataport-
Vorstands.

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Die steigende Zahl der Besucher belegt den Erfolg der Veranstaltungsreihe. Beim ersten Wirtschaftsdialog im NIT auf dem Campus der Technischen Universität in Harburg war die Teilnehmerrunde noch sehr überschaubar. Beim zweiten Treffen in einem Eimsbütteler Buchladen platzte das kleine Lokal aus allen Nähten. Und im Herbst haben Sie sogar fast den Moot Court der Bucerius Law School füllen können. Wie erklären Sie sich das rasch wachsende Interesse?

Das NIT hat mit dem Thema „Veränderung der Gesellschaft durch die Digitalisierung“ den Nerv der Zeit getroffen. Themen wie Cyber-Security, Agilität, Roboterisierung und Start-ups sind in aller Munde. Dennoch herrscht in allen Themenfeldern eine große Unsicherheit. Was passiert da genau? Ist künstliche Intelligenz eine Bedrohung? In welchem Ausmaß bin ich persönlich und ist mein Unternehmen davon betroffen? Mit dem interaktiven Format in unterschiedlichen Locations überzeugen wir Teilnehmer, wiederzukommen und ihren Bekannten davon zu erzählen. So wächst der Kreis der Interessenten von Abend zu Abend.

Nun ist das Feld der Digitalisierung ja sehr breit. Wie kristallisieren Sie die einzelnen Themen heraus, die zur Diskussion gestellt werden?
Wir wollen verschiedene Facetten des Themas beleuchten. Allerdings weniger aus einer technischen Sicht, sondern eher aus einer gesellschaftlichen Perspektive heraus. Was verändert sich durch die Digitalisierung für die Menschen, für Führungskräfte und für die Unternehmenskultur? Bei den Diskussionen landen wir schnell auch bei ethischen Fragestellungen. Zusätzlich suchen wir uns immer spannende Partner, mit denen wir verschiedene Aspekte der Digitalisierung veranschaulichen. Beim letzten Abend kooperierten wir mit dem Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), welches ein Buch zum Thema Digital Leadership veröffentlicht hat.

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