Hamburger Volksbank eröffnet das FinanzKontor
Blankenese
Ein Gespräch mit Markt-Vorständin Rita Herbers
Sie ist viel herumgekommen: Osnabrück, Frankfurt, Hamburg, New York und nun wieder Hamburg. Mit Rita Herbers ist zum ersten Mal eine Frau in den Vorstand der Hamburger Volksbank aufgerückt. Die 53-Jährige ist überzeugte Vertrieblerin und hat viele Jahre im Firmenkundengeschäft gearbeitet – im direkten Kontakt mit den Kunden, beim Aufbau neuer Geschäftsfelder im Ausland und im konzeptionellen Arbeiten. Jetzt ist sie in ihrer Lieblingsstadt angekommen und hatte ihren ersten öffentlichen Auftritt bei der Einweihung des neuen FinanzKontors Blankenese. Am Erik-Blumenfeld-Platz läutet die Hamburger Volksbank mit diesem Projekt ein neues Zeitalter ein.
„Digitaler werden, Volksbank bleiben“
In Zeiten, die von starken Umstrukturierungen im Finanzwesen geprägt sind, ist die Eröffnung einer neuen Filiale eigentlich das, was der Kunde nicht erwarten würde. Rita Herbers: „Damit setzen wir in dieser Zeit ein schönes Zeichen, wie ich finde. Das FinanzKontor Blankenese ist aus dem Zusammenschluss mehrerer Filialen entstanden und damit auch eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen. Als ich Mitte der 80er-Jahre meine Ausbildung machte, waren die Filialen freitags rappelvoll. Doch das hat sich stark verändert. Jeder sollte sich einmal ehrlich die Frage stellen, wie oft er eine Filiale tatsächlich besucht. Das findet im Grunde nur noch im Zusammenhang mit einem Beratungsgespräch statt. Alles andere wird zu Hause am PC oder auf dem Smartphone erledigt.“
Im Zuge der Corona-Krise hat die Hamburger Volksbank etwa zehn während des Lockdowns im Frühjahr geschlossene Filialen gar nicht wieder eröffnet. Stattdessen finden die Kunden nach dem Motto „Digitaler werden, Volksbank bleiben“ nun 15 strategisch über das Hamburger Stadtgebiet verteilte Filialen, in denen der gesamte Service angeboten wird – von der Baufinanzierung bis zur Anlageberatung. In Blankenese wurde zudem das Thema Gold in den Mittelpunkt gerückt. Rita Herbers: „Ich denke, eine gewisse Präsenz wird immer gebraucht. Mit 15 Filialen sind wir gut aufgestellt.“ Südlich der Elbe ist die Hamburger Volksbank in Neugraben und Harburg vertreten, übrigens die Keimzelle der Hamburger Volksbank.
Die gebürtige Emsländerin hatte ihren bisherigen Schwerpunkt im Firmenkundengeschäft. Bis vor einem Jahr war sie für die Commerzbank nach Übersee entsandt, um von New York aus das Geschäft in Nordamerika und Brasilien auszubauen. Jetzt ist sie dabei, sich in die Strukturenw der Hamburger Volksbank einzuarbeiten. Als Markt-Vorständin steht sie an der Seite von Vorstandssprecher Thorsten Rathje, für den die Eröffnung des FinanzKontors Blankenese ebenfalls der erste öffentliche Auftritt war. Wie in B&P berichtet, hat er Anfang Oktober die Nachfolge von Dr. Reiner Brüggestrat angetreten.
Für Rita Herbers heißt es nun, zunächst die Mitarbeiter kennenzulernen – keine einfache Angelegenheit angesichts steigender Corona-Zahlen und zunehmender Kontaktbeschränkungen. Sie sagt: „Ich bin in der Phase Kennenlernen und Zuhören. Erfolgreicher Vertrieb ist in erster Linie eine Frage der Beziehungen. Das gilt für die Mitarbeiter ebenso wie für die Kunden.“
Das FinanzKontor Blankenese
Auf 600 Quadratmetern bietet das hochmoderne FinanzKontor Blankenese im Bahnhofsquartier ein Kundencenter über zwei Etagen, in dem alle Beratungsleistungen für Privat- und Firmenkunden angeboten werden.
Das neue Banking-Konzept umfasst außerdem eine Eventfläche, Workspace sowie eine vollautomatische Schließfachanlage, die rund um die Uhr zugänglich ist. Die Namensfindung erfolgte auf der Grundlage einer Umfrage unter Kunden und Blankenesern. Der Standort war und ist für die Hamburger Volksbank von besonderer Bedeutung: Vor 60 Jahren wurde hier die erste Geschäftsstelle eingeweiht.
