Größer, noch größer, ganz groß – So reagiert die HHLA auf die „dicken Pötte“

Da kommen sie: Die drei neuen Großcontainerbrücken für die HHLA wurden auf einem chinesischen Spezialschiff nach Hamburg gebracht. Foto: HHLA/Hasenpusch

Neue Containerbrücken erhöhen die Umschlagskapazität

In Hamburg sind drei neue Containerbrücken für den Container Terminal Burchardkai (CTB) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) angekommen. Damit schafft die HHLA zu­sätzliche Kapazitäten zur Abfertigung besonders großer Containerschiffe mit einem Ladevolumen von 23 000 Standardcontainern (TEU) und mehr. Die drei hochmodernen Containerbrücken hatten nach knapp achtwöchiger Reise an Bord des Spezialschiffs „Zhen Hua 27“ den vorläufigen Liegeplatz am Athabaskakai erreicht. Dort wurden sie für den aufwendigen Löschvorgang vorbereitet, bevor die „Zhen Hua 27“ an den endgültigen Standort am Liegeplatz 6 im Waltershofer Hafen verholt wurde.

Die neuen Brücken des Herstellers ZPMC ersetzen am CTB drei kleinere Einheiten. Im ersten Quartal 2020 erwartet die HHLA dann zwei weitere Großcontainerbrücken derselben Bauart. Nach der sukzessiven Inbetriebnahme der neuen Umschlaggeräte verfügt die HHLA über einen zusätzlichen Großschiffsliegeplatz am Burchardkai. „Mit der Investition in fünf neue Con­tainerbrücken und der Schaffung eines weiteren Großschiffsliegeplatzes bieten wir unseren Reedereikunden zusätzliche Kapazitäten und mehr Flexibilität bei der Abfertigung von besonders großen Containerschiffen“, sagt HHLA-Vorstandsmitglied Jens Hansen.

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Weltweite Herausforderung

Im vergangenen Jahr ist im Hamburger Hafen die Zahl der Anläufe von Großcontainerschiffen mit einer Kapazität von 18 000 bis 22 000 TEU um 47 Prozent auf 150 Anläufe gestiegen. Dieser Trend hält an: Im ersten Halbjahr 2019 ist die Zahl erneut um knapp 40 Prozent gewachsen. Diese Entwicklung ist für Terminals weltweit eine Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit müssen bis zu 14 000 TEU pro Schiffsanlauf geladen und gelöscht werden. „Die neuen Containerbrücken stellen sicher, dass unsere Kunden auch in Zukunft die gewohnt hohe Abfertigungsqualität erhalten. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Hamburger Hafens in Verbindung mit der Fahrrinnenanpassung der Elbe gestärkt“, betont Hansen.

Die bisher größten Containerbrücken im Hamburger Hafen können Schiffe mit einer Breite von 24 Containern nebeneinander bedienen. Die Ausleger der neuen Kräne haben eine Länge von knapp 80 Metern und reichen über 26 Containerreihen. Die jeweils 2480 Tonnen schweren Giganten können mit einem Move zwei 40-Fuß-Container oder vier 20-Fuß-Container mit zusammen 110 Tonnen bewegen. Das entspricht dem Gewicht von 70 Mittelklassewagen. Am HHLA Container Terminal Burchardkai sind damit mehr als 30 Containerbrücken im Einsatz. 18 davon sind sogenannte Mega­ship-Brücken.

Die Investition in neue Containerbrücken ist Teil eines Ausbauprogramms am CTB. Dazu gehören neben neuen Containerbrücken und weiteren Umschlaggeräten auch die Schaffung neuer Lagerblöcke und der 2019 erfolgte Ausbau des Containerbahnhofs. Die HHLA plant bis 2022 im Gesamtkonzern eine Milliarde Euro zu investieren, davon sollen rund 450 Millionen Euro in den Containerumschlag fließen.

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