B&P VOR ORT Rainer Kalbe (Hartmann Haustechnik) setzt auf Leidenschaft in Kombination mit Erfahrung
arrierefreies Bauen ist heutzutage fast an der Tagesordnung, und die starken Jahrgänge aus den 50er-Jahren schätzen es, wenn beim Gang unter die Dusche alle Hürden aus dem Weg geräumt sind. Doch das ist nicht immer ohne Weiteres möglich – vor allem, wenn Gebäude älterer Bauart saniert werden sollen. Für Meister Rainer Kalbe, Inhaber von Hartmann Haustechnik im König-Georg-Stieg 4 in Wilhelmsburg, sind solche Fragen an der Tagesordnung. Sein Unternehmen steht für die Themen Heizung, Lüftung und Sanitär – Letzteres vor allem im Zusammenhang mit dem Bau von hochwertigen Bädern in Bestandsgebäuden, also klassischen Sanierungsprojekten. Die Ideen steuert Rainer Kalbe selbst bei: „Diese Kundengespräche führe ausschließlich ich. Dazu braucht es Erfahrung und Leidenschaft. Die Gestaltung von Bädern hat mich schon immer begeistert.“
Zurück zum Projekt „bodenebene Dusche im Altbau“. Rainer Kalbe: „In Altbauwohnungen finden wir häufig die so genannten Schlauchbäder – langgestreckte enge Räume, in denen Waschbecken, Toilette und Dusche in einer Reihe platziert sind. Wer duschen will, muss erstmal am Waschbecken vorbei, um hinter der Toilette seine Duschkabine zu erreichen.“ Steht so ein „Schlauchbad“ zur Sanierung an, ist in der Regel ein bodenebener Zugang zur Dusche gewünscht. Rainer Kalbe: „Ob das möglich ist, hängt unter anderem von der Höhe der Anschlüsse ab. Wenn ein entsprechender Ablauf nicht vorhanden ist, so verlegen wir auch eine zusätzliche Leitung im Bohrverfahren unter die Betonsohle. Und wir müssen ein Gefälle einplanen, denn das Wasser soll ja gut ablaufen. Der Trend geht eindeutig zum Einbau von Ablaufschienen, die normalerweise parallel zur Wand eingebaut werden, doch dann entsteht am Duscheintritt eine Stufe – weil wir ja zwei Prozent Gefälle brauchen.“
Warum nicht mal anders denken . . .
Ob dieser Frage hat mancher private Badplaner schnell aufgegeben, doch Hartmann Haustechnik hat die Lösung. Die Ablaufrinne wird direkt am Eintritt in die Dusche eingebaut – so lässt sich zur gegenüberliegenden Wand das nötige Gefälle erzeugen, indem die Bodenfliesen leicht ansteigen (zwei Zentimeter pro Meter). Rainer Kalbe: „Speziell in den engen Schlauchbädern können wir die Reihe Waschbecken, Toilette, Dusche auch verändern in Waschbecken, Dusche, Toilette. Dann ist der Duschbereich in der Mitte des Raumes, und das Wasser läuft über zwei Rinnen ab. Da viele Kunden möglichst auch wenig putzen möchten, wird auf Glasscheiben oder Trennwände häufig ganz verzichtet. Dann müssen nach dem Duschen lediglich Wände und Boden abgezogen werden.“
Das Beispiel zeigt: Auch für scheinbar unlösbare Fälle gibt es kreative Lösungen. Darauf ist Rainer Kalbe spezialisiert. Er sagt: „Die Kunden, die ihr Bad sanieren möchten, haben meistens eine grobe Vorstellung – vielleicht, weil sie irgendwo etwas gesehen haben, was ihnen gefiel. Doch im Grunde fehlt der große Überblick – es gibt so viele Gestaltungsmöglichkeiten und auch technische Lösungen.“ Für Rainer Kalbe ist es ein „magischer Moment“, wenn er einen Raum zum ersten Mal betritt: „Ich sehe sofort, was möglich ist, und mache dann erste Vorschläge. Die optische Gestaltung hängt ganz individuell vom Geschmack des Kunden ab. Aber generell gilt: Wenn jemand lange Freude an seinem Bad haben möchte, dann sollte er sich für ein naturnahes Design der Materialien entscheiden. Beispielsweise Schiefer oder Granit. Fliesen in dieser Naturstein-Optik bleiben ewig jung – sie sind zeitlos und eben keine ‚Design-Hopper‘. Eine Fliese in Betonoptik muss auch wie Beton aussehen. Das ist authentisch.“
Rainer Kalbe beschäftigt einen eigenen Fliesenleger, der dem hohen Anspruch an die handwerkliche Leistung à la Hartmann gerecht wird. Er sagt: „Dabei ist es egal, wie teuer ein Bad ist. Die Qualität unserer Arbeit, ablesbar am Fugenbild, ist bei einem Budget von
10 000 Euro genauso hoch wie bei 80 000 Euro. Das ist unser Anspruch.“ wb
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