So bekommt „HIP One“ einen sicheren Stand

Von einem Ponton aus werden die Spundbohlen mit schwerem Gerät sechseinhalb Meter tief in den Boden gerüttelt und gerammt. Rechts: Hier wird der historische Kran demontiert. Foto: Wolfgang BeckerVon einem Ponton aus werden die Spundbohlen mit schwerem Gerät sechseinhalb Meter tief in den Boden gerüttelt und gerammt. Rechts: Hier wird der historische Kran demontiert. Foto: Wolfgang Becker

Neue Kaimauer am Ziegelwiesenkanal: HC Hagemann bereitet den ersten Bauabschnitt des Hamburg Innovation Port vor – Hier soll die TU Hamburg wachsen

56 Spundbohlen setzen – das ist die Aufgabe, die Norbert Bornier, Polier von HC Hagemann, im Februar täglich an den Ziegelwiesenkanal im Harburger Binnenhafen geführt hat. Die stählerne Wand, die hier mit schwerem Gerät in den Boden gerüttelt und gerammt wird, ist sozusagen der erste Schritt für ein Bauprojekt, das dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Hamburg ein tragendes Teil im Gesamtbauwerk hinzufügen wird. Auf der Fläche zwischen dem Kanal und der Blohmstraße soll in den kommenden Jahren der Hamburg Innovation Port (HIP) entstehen. Investor Arne Weber, Inhaber von HC Hagemann, bereitet jetzt den Start für den ersten Bauabschnitt vor. Die Spundwand wird sozusagen die neue Kaimauer, denn die vorhandene war nicht mehr sanierungsfähig, wie Oliver Kufeke, Bauingenieur und Prokurist der HC Hagemann Real Estate GmbH, sagt. Hafenbau gehört zu den Kernkompetenzen der Harburger Baufirma, die zurzeit auch die Fundamente der neuen Kattwykbrücke baut. In Harburg ist die Aufgabe ungleich kleiner, der Einsatz schwerer Technik dennoch erforderlich. Sechseinhalb Meter tief werden die Spundbohlen in den Boden getrieben. Zur Stabilisierung werden zudem diagonal Anker in den Untergrund gesetzt. Oliver Kufeke: „Die störenden Reste der alten Kaimauer werden zunächst abgetragen. Im Baufeld wird dann eine Bohrebene hergestellt, sodass wir hier anschließend mit der Gründung von ‚HIP one‘ beginnen können – dem ersten Bauabschnitt.“ Er rechnet damit, dass die Vorgenehmigung für die Tiefgründung im März erteilt wird. Eine positiv beschiedene Bauvoranfrage liegt schon seit vorigem Jahr vor, berechtigt aber noch nicht zum Bauen.

Historischer Hafenkran in Sicherheit gebracht

Dem Bau der Spundwand war eine spektakuläre Bergungsaktion vorangegangen: Per Telekran wurde einer der beiden historischen Hafenkräne in zwei Teilen versetzt – die Gefahr, dass der Kran durch die Rammarbeiten zu instabil wird, war zu groß. Auch der zweite Kran wird aller Voraussicht nach in Sicherheit gebracht werden müssen – allerdings erst, wenn der nächste Bauabschnitt für den Hamburg Innovation Port erfolgt. An der Kaikante soll später ein öffentlich zugänglicher Weg entstehen – bei fast allen Projekten im Binnenhafen haben die Stadtplaner darauf geachtet, dass das Wasser für jedermann erreichbar bleibt.

Das 200-Millionen-Euro-Projekt Hamburg Innovation Port wurde 2016 von Investor Arne Weber vorgestellt. Das Ensemble aus mehreren architektonisch miteinander verbundenen Gebäuden soll unter anderem Erweiterungsflächen für die Technische Universität Hamburg bereithalten. Doch auch Gründer und Unternehmen aus dem Technologiebereich sollen hier einen zentralen Anlaufpunkt finden. Wie auf der B&P-Homepage bereits berichtet, soll die Zahl der Studenten an der TUHH von 7000 auf 10 000 steigen. Das sieht die Senats-Initiative zur Stärkung Hamburgs als Wissenschafts- und Technologiestandort vor.

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Web: www.hchagemann.de