So wird der Gauß’sche Bogen für Unternehmen attraktiv

Foto: Wolfgang BeckerEmpfänger und Überbringer: Rainer Rempe, Landrat im Landkreis Harburg, Bispingens Bürgermeisterin Sabine Schlüter, Wirtschaftsminister Olaf Lies und WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer freuen sich über den EU-Förderbescheid. Foto: Wolfgang Becker

Wirtschaftsminister überreicht 1,77 Millionen Euro Fördermittel für Gewerbegebiet an Bispingen und die WLH

Noch funktioniert die Europäische Union: Niedersachens Wirtschaftsminister Olaf Lies hat der Gemeinde Bispingen, vertreten durch Bürgermeisterin Sabine Schlüter, einen Förderbescheid über 1,77 Millionen Euro überreicht. Finanziert wird die Geldspritze aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, verwendet wird sie für die Erschließung des Gewerbegebiets „Gauß’scher Bogen“, verwaltet wird sie von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg WLH.

EU, Bispingen im Heidekreis, Landkreis Harburg – so ganz passt das auf den ersten Blick nicht zusammen, aber Eingeweihten ist bekannt, dass die WLH die Entwicklung des Gewerbegebietes in der kleinen Nachbargemeinde des Landkreises Harburg übernommen hat. Eine ungewöhnliche Konstellation, denn eigentlich beschränken sich die WLH-Aktivitäten auf den Landkreis Harburg. Dass es nun zu einem bilateralen Akt der Verständigung gekommen ist und nach einem nicht unerheblichen Verwaltungsakt grünes Licht für die Zusammenarbeit kam, lobte Lies ausdrücklich.

18 Hektar 
Gewerbefläche

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In Bispingen stehen unmittelbar an der A7 künftig 18 Hektar Gewerbeland zur Verfügung (brutto). Abzüglich der Straßen, des Regenwasserrückhaltebeckens und der Grünflächen bleiben 1,6 Hektar für tourismusnahe Unternehmen sowie 12,9 Hektar für kleinere und mittlere Betriebe. Den Befürchtungen, hier könnten sich nun wieder Logistikunternehmen interessieren, hielt Lies entgegen: „Niedersachsen ist auch mit Blick auf den Hamburger Hafen das logistische Herz Europas. Diese Branche wird oft unterschätzt, aber tatsächlich stärkt sie den Standort unheimlich. Wenn sich dazu Mittelstand und Gewerbebetriebe ansiedeln und das Ganze auch noch unter dem Gesichtspunkt Innovationen betrieben wird, dann können wir mit Hamburg auf Augenhöhe sprechen. Die Hansestadt hat großes Interesse, mit uns zu reden, aber es müssen eben auch beide Seiten voneinander profitieren.“

Kurz: Hamburg first ist mit Niedersachsen nicht zu machen. Lies stellte vielmehr heraus, dass sich die Hansestadt nur gut entwickeln kann, wenn dies auch im Umland der Fall ist. Bispingens Bürgermeisterin, die ursprünglich darauf gehofft hatte, in Bispingen eine Einzelhandelsausweisung realisieren zu können, sagt heute: „Jetzt haben wir etwas Besseres. Die WLH hat Bispingen mit dem Gauß’schen Bogen wachgerüttelt.“

Ziel: Neue Jobs 
für die Heide

Das künftige Gewerbegebiet, die Erschließung ist in der Startphase, umfasst eine Fläche von etwa 25 Fußballfeldern. Zum Vergleich: In Rade sind es 140 Fußballplätze. Das machte WLH-Chef Wilfried Seyer deutlich. Mit der EU-Subvention werde es gelingen, den Quadratmeterpreis um etwa zehn Euro zu senken. So werde das Gebiet zu einem attraktiven Standort. Erste Anfragen liegen bereits vor – unter anderem auch von Betrieben aus Bispingen, die erweitern wollen. Ziel sei es jedoch, durch Neuansiedelungen neue Arbeitsplätze zu schaffen, so Seyer. wb

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