Future 1 – „Hamburg ist ein anerkannter Technologiestandort“

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Bürgermeister Olaf  Scholz auf dem Hamburg Innovation Summit im ZAL TechCenter.

Um 14 Uhr schaute Projektmanagerin Anette Eberhardt vom Organisatorenteam des zweiten Hamburg Innivation Summit HHIS auf ihre Smartphone-App: „Wir haben die 1000er-Marke geknackt. 1005 Leute haben ein Ticket geordert.“ Schon im Vorfeld war allerdings klar, dass dieser Innovationsgipfel nach der Premiere im vorigen Jahr ganz neue Maßstäbe setzen würde. Statt in den Harburger Kulturspeicher ging es dieses Mal in das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung ZAL TechCenter nach Finkenwerder (siehe auch Seite 48). Mit zahlreichen Ausstellern auf der Future Candy Expo, einem spannenden Vortragsprogramm, den kreativen Barcamps und Masterclasses sowie der abschließenden Verleihung der HHIS-Awards machten die Veranstalter – Future Candy, IFB Hamburg und das Startup Dock der TU Hamburg-Harburg – deutlich, dass Hamburg selbstbewusst, aber nicht ohne Konkurrenz auf dem Weg zur Innovationshauptstadt Europas ist – ein Titel, den Bürgermeister Olaf Scholz in seiner Rede bemühte.

Zu Beginn des Summit heizte Nick Sohnemann, Inhaber von Future Candy, ordentlich ein: „Wir wollen Euch inspirieren! Die Welt wird sich stark verändern.“ Warum? Weil der digitale Vormarsch ganz neue Möglichkeiten schafft. Einen Vorgeschmack auf die Zukunft bekamen die Besucher an den vielen Ständen der Aussteller. Ob Virtual Reality, die Roboter-Fußballmannschaft der TUHH oder der E-mobile e-gnition-Rennwagen, neue Entwicklungen für die Kabinenausstattung von Airbus, der 3D-Druck oder der selbstfahrende Anhänger von nüwiel – wer aufmerksam durch die ZAL-Ausstellungshalle ging, konnte spannende neue Dinge entdecken.

Foto: Wolfgang Becker

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Bürgermeister Scholz, der gemeinsam mit seiner Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank die Schirmherrschaft für den HHIS übernommen hat: „Wir wollen nicht nur europäische Innovationshauptstadt werden, wir sind es in vielen Bereichen schon. Hamburg ist ein anerkannter Technologiestandort, an dem man das Wort Wissenstransfer nicht mehr buchstabieren muss.“ Und: „Auch bei der Digitalisierung der Stadt sind wir in vielem Vorreiter, besonders in Bezug auf intelligente Mobilität und Smart Port.“

Die Gewinner

Der Hamburg Innovation Award wurde in drei Kategorien vergeben. In der ersten Kategorie „Idee“ gewann HiDoc. André Sommer und Jesaja Brinkmann entwickeln digitale Lösungen, um Patienten mit chronischen Krankheiten zu unterstützen.

Erstplatzierte in der Kategorie „Start“ ist das im Süden Hamburgs ansässige Unternehmen bentekk. Matthias Schmittmann und Johannes Weber entwickelten das weltweit beste Benzol-Messgerät, welches vor allem die Sicherheit für Arbeitskräfte erhöht.

Der Preis in der Kategorie „Wachstum“ ging an das Unternehmen DERMALOG Identification Systems, welches für seine hervorragende Unternehmensentwicklung seit Gründung, ein breites Produktspektrum und einen überragenden Innovationsgrad ausgezeichnet wurde. Der Gründerpreis Nachhaltigkeit für vorbildliche Gründungskonzepte, deren Umsetzung zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen oder der Reduzierung umweltschädlicher Emissionen beitragen, ging an Pipe Hydro Energy. Mulundu Sichone und Felix Müller entwickelten eine smarte Mikro- Wasserturbine, durch die sich signifikantes Energiesparpotenzial beim Wassertransport realisieren lässt.

Das Fazit

Der zweite Hamburg Innovation Summit hat die Erwartungen mehr als erfüllt. Er geriet zu einem Treffen zahlloser Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft, die auf eine kreative Gründer- und Entwicklerszene trafen – und zwar „face to face statt screen to screen“, wie Scholz sagte. Da das ZAL TechCenter nur ein einziges Mal zur Verfügung stand, muss nun ein neuer innovativer Ort gefunden werden.

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Besonders gefördert wurde der zweite HHIS unter anderem von Airbus, der Sparkasse Harburg-Buxtehude, der IFB Hamburgische Investitions- und Förderbank, dem hit-Technopark, der Haspa und der Hamburg Innovation GMBH. Medienpartner im Printbereich war in diesem Jahr zum ersten Mal Business & People – Das Wirtschaftsmagazin aus der Metropolregion Hamburg.      Wolfgang Becker