Am Wasser gebaut: Fraunhofer Institut stellt Pläne für Harburg vor

Ein erster Eindruck: Backstein-Optik dominiert den geplanten Fraunhofer-Neubau im Harburger Binnenhafen. Bis 2021 soll er fertiggestellt werden. Die Planung geht jetzt in die Detailierungsphase.

Auswahl der Architekten erfolgt: Berliner Büro plant modernes Gebäude im Binnenhafen.

Bereits 2016 stand fest: Das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML erhält einen Neubau auf einem Wassergrundstück im Harburger Binnenhafen. Die erste hamburgische Einrichtung der Fraunhofer Gesellschaft mit Sitz an der TU Hamburg wird auf dem Gelände am Lotsekanal einen dauerhaften Standort mit viel Zukunftspotenzial erhalten. Jetzt hat Fraunhofer die ersten Pläne vorgestellt.

Anfang Juli ist die Entscheidung für das Berliner Architekturbüro BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH gefallen. BHBVT hat bereits für andere Fraunhofer-Einrichtungen gebaut und auch dieses Mal großes Einfühlungsvermögen in die Anforderungen von Forschungseinrichtungen bewiesen. Bereits der erste Entwurf kommt den Anforderungen des CML sehr nahe. Die Fassade greift in hanseatischer Tradition die Backsteinoptik des ehemaligen Hafengeländes auf und der Eingangsbereich ist dem Kanal zugewandt. Die Ausrichtung zum Wasser ist den maritimen Forschern sehr wichtig. Großzügige Laborräume und Werkstätten profitieren vom Wasserzugang, der durch eine Pontonanlage auch die ganz praktische Umsetzung von Forschungsergebnissen ermöglichen wird. Das helle sechsstöckige Gebäude wird neben einem großzügigen Eingangsbereich moderne Konferenz- und Veranstaltungsräume bekommen und die vier oberen Etagen werden Platz für mehr als 80 Wissenschaftler, Studenten und die Verwaltung bieten.

Insgesamt 2400 Quadratmeter werden den Mitarbeitern des CML zur Verfügung stehen, davon 800 für Labore und Werkstätten und 1600 für die Büros der Wissenschaftler. Wenn diese Flächen nicht mehr ausreichen sollten, kann auf dem Grundstück ein zweiter Bauabschnitt umgesetzt werden. Insgesamt 20 Millionen Euro sind für das Vorhaben veranschlagt. Die Finanzierung des Projektes wird zu 50 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie je zu 25 Prozent durch die Freie und Hansestadt Hamburg und Fraunhofer gedeckt.

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Bis 2019 der Bau begonnen wird, müssen noch viele Detailplanungen am Entwurf und die Vorbereitung des Baugrundes durchgeführt werden. Die Fertigstellung wird für das Jahr 2021 erwartet. Die Mitarbeiter des CML haben die ersten Entwürfe auch bereits begutachten können und freuen sich auf die Flächen und das innovative Raumkonzept. Die Flure in dem neuen Gebäude werden nämlich nicht geradeaus, sondern in einem Kreis verlaufen.

Das Fraunhofer CML
Das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML entwickelt und optimiert Prozesse und Systeme entlang der maritimen Supply Chain. In praxisorientierten Forschungsprojekten unterstützt das CML private und öffentliche Auftraggeber aus den Bereichen Hafenbetrieb, Logistikdienstleistung und Schifffahrt bei der Initiierung und Realisierung von Innovationen. Am 2010 gegründeten Fraunhofer CML arbeiten zurzeit 25 Wissenschaftler sowie 15 Studenten. Das Fraunhofer CML ist Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen.