Kommunikation mit Mandanten

Die Zeichen der Zeit erkennen.

Eine Kolumne von Simon Theiring

Die Rückkehr zur Präsenz in der Arbeitswelt und damit einhergehend auch die Rückkehr zu alten Arbeitsmustern ist im Sommer 2022 zum Teil deutlich merkbar und überraschend. Digitale Lösungen, die in und während der Pandemie genutzt und vermeintlich etabliert wurden, wackeln vielfach bereits wieder. Doch warum eigentlich? Hat die Digitale Transformation keinen bleibenden Eindruck hinterlassen?

Bei Mandanten schon, weshalb die Post-Corona-Zeit eine entscheidende Phase sein wird.

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Veränderung in der Zielgruppe

In den letzten Jahren hat ganz Deutschland einen Digitalisierungsschub erfahren. In nahezu jeder Branche fand ein Umdenken und die Auseinandersetzung mit digitalen Lösungen statt. Eine Umstellung auch für Mandanten und Unternehmen, die damit jedoch relativ schnell und gut zurechtkamen. So belegten verschiedene Studien, dass vor allem die Generation 50+ digital affiner geworden ist. Die Aversionen gegenüber Technologie wurden deutlich abgebaut und haben sich gewandelt in Richtung einer regelrechten Forderung nach digitalen Schnittstellen. Auf der Suche nach Beratung hatten diejenigen Vorteile, die sich rechtzeitig platziert hatten.

Druck von zwei Seiten

Die aktuelle Geschäftssituation sagt nichts über die Zukunft aus und ist bei Weitem keine Garantie für langfristigen Erfolg. Das gilt auch für die Kanzlei-Branche. Vieles ist in Bewegung und die aktuell hohe Nachfrage darf nicht zu falschen Rückschlüssen führen. Wer zukünftig relevant bleiben möchte, muss ansprechbar für seine Mandanten sein.

Die Kanzleien werden in einen Transformationswettbewerb innerhalb der Branche treten müssen. Gewinnen wird der, der seine Schnittstellen erweitert und damit auf die neuen Anforderungen der Mandanten reagieren kann. Denn es ist klar, dass gute Leistung in Zukunft nicht mehr ausreicht, um langfristige Geschäftsbeziehungen zu erhalten. Neben den Werten Seriosität, Vertrauen, Zuverlässigkeit und Kompetenz wird der Faktor Innovation eine gewichtige Rolle bei dem Marktauftritt einer Kanzlei spielen.

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Weil einfach einfach einfach ist

Mit der Digitalen Transformation verbinden viele Unternehmen vor allem eine Vereinfachung von Prozessen. Dieser Anspruch wird auch auf die datensensible Steuerbranche angelegt werden, einem Bereich, der sehr zeit- und arbeitsintensiv ist. Da wirken die Vorteile der digitalen Kommunikation sehr reizvoll, zumal die Lösungen vorhanden sind. Um für eine spürbare Erleichterung zu sorgen, hilft eine Bündelung der Mandantenkommunikation. Insbesondere in den klassischen Hochphasen des Jahres, dem Jahresabschluss und den Steuererklärungen, ist ein kanalisierter Prozess von Vorteil. Die zentrierte Anlaufstelle bietet Mandantinnen und Mandanten sowie Beratern und Beraterinnen eine weitere Schnittstelle, die zudem in viele Systeme implementierbar und erweiterbar ist. So können Dokumente ausgetauscht, Fragen geklärt und alle involvierten Parteien auf dem Laufenden gehalten werden. Die Innovation liegt in der Einfachheit der Sache.

Im Nachgang des Digitalisierungsschubs 2020/21 zeigt sich, wer es wirklich ernst meint und das Ausmaß des eingeläuteten Wandels erkannthat. Der Wettbewerb um die Mandanten scheint fern, es gibt allerdings die Möglichkeit, bereits jetzt eine Grundlage und damit auch einen Vorsprung für die Zukunft zu schaffen.

Die Anforderungen der Mandanten und Unternehmen haben sich gewandelt und werden das weiter tun. Eine digitale Revolution steht an, der auch die Steuerbranche Rechnung tragen muss. Daher ist es ratsam, vorausschauend zu denken und zu versuchen, vor die Welle der Erwartungen zu kommen, um zum Beispiel die Kommunikation mit den Mandanten zu intensivieren und dadurch langfristig zu erhalten.