Unternehmensnachfolge als Chance für Gründer

IHKLW-Nachfolgemoderator Kai Lührs unterstützt Nachfolger und die ausscheidenden Unternehmer bei der Übergabe.Foto: Andreas Tamme

Bis 2026 steht in rund 1.000 Unternehmen in Niedersachsen die Nachfolge an und längst nicht für alle gibt es einen Nachfolger.

Bis 2026 steht in rund 17.400 Unternehmen in Niedersachsen die Nachfolge an, 1.000 davon haben ihren Sitz im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) – und längst nicht für alle gibt es einen Nachfolger. „In allen Branchen bieten sich damit tolle Chancen für Gründerinnen und Gründer, die einen bestehenden Betrieb übernehmen möchten“, sagt IHKLW-Nachfolgemoderator Kai Lührs. „Statistisch gesehen stehen jedem Gründer drei Unternehmen zur Auswahl.“

Der große Vorteil einer Gründung über eine Unternehmensnachfolge: „Die Übernehmenden starten mit einem bestehenden Geschäftsmodell in die Selbstständigkeit, können also ab dem ersten Tag Geld verdienen.“ Der IHKLW-Nachfolgeberater Lührs und IHKLW-Gründungsexpertin Sabine Schlüter unterstützen bei der Übernahme, vernetzen mit Experten wie Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Anwälten und bieten eine Finanzierungs- und Fördermittelberatung.

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Kai Lührs ist gleichzeitig aber auch Ansprechpartner für alle, die einen Nachfolger für ihr Unternehmen suchen. „Ein gut vorbereiteter Übergang spart Zeit und Geld. Dabei gibt es aber keine Standardlösungen, jeder muss sein individuelles Nachfolgekonzept entwickeln“, sagt Lührs. „Dabei geht es weniger um harte Fakten wie die Ermittlung des Unternehmenswerts, sondern vielmehr darum, die verschiedenen Rollen und Bedürfnisse von Nachfolger und abgebendem Unternehmer zusammenzubringen.” Eine komplexe Aufgabe, für die der 49-Jährige bestens ausgebildet ist. Lührs ist Betriebswirt, Business Coach und Mediator und hat bereits einige Jahre in der Nachfolgeberatung gearbeitet. „Vor allem aber habe ich selbst mal ein Unternehmen als Nachfolger gekauft und wieder verkauft. Daher kenne ich nicht nur die Theorie, sondern kann die Situation aller Beteiligten auch aus eigener Erfahrung nachvollziehen“, sagt Lührs.

Der IHKLW-Nachfolgemoderator rät Unternehmerinnen und Unternehmern, sich ab Mitte 50 mit der Nachfolge zu befassen. Gibt es innerhalb der Familie geeignete Nachfolger? Kommt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin infrage oder muss die Suche nach einem Nachfolger auf externe Kandidatinnen und Kandidaten erweitert werden? „Wenn diese Fragen beantwortet werden können, hilft ein Zeitplan bei den weiteren Schritten – angefangen mit der Frage, wann der Unternehmer in Rente gehen will und wie viel Kapital er dafür braucht“, sagt Lührs. Ein weiterer Schritt ist, den Unternehmenswert realistisch einzuschätzen.

Dabei helfe ein kostenfreies Online-Tool: Unter www.kmurechner.de lässt sich der Wert von kleinen und mittleren Unternehmen berechnen. Was einfach klingt, ist in der Praxis oft viel schwieriger, weiß Lührs. Zum Beispiel, weil Senior-Chefs den Unternehmenswert überschätzen. „Das ist nachvollziehbar, denn sie verkaufen ihr Lebenswerk, während es für den Nachfolger darum geht, in die Zukunft zu investieren und die Finanzierung zu stemmen.“

Wer Fragen rund um eine Unternehmensübernahme oder eine Nachfolge hat, erreicht Kai Lührs unter Tel. 04131 742-495 und kai.luehrs@ihklw.de.

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