hit goes digital

Julio AspiazoEin Griff ins Leere? Keineswegs. Zumindest Dr. Julio Aspiazo, Gründer und Geschäftsführer der pirAMide Informatik GmbH im hit-Technopark, sieht etwas – ein Hologramm, das ihm über die HoloLens von Microsoft in den Raum gestellt wird. Beim zweiten hit-Kaminabend hielt Sven Samplatzki, Geschäftsführer von nation d, einen spannenden Kurzvortrag über die Anwendung von Virtual Reality und Augmented Reality im Business-Bereich. Foto: Wolfgang Becker

Christoph Birkel über aktuelle Ausbaupläne und die Tücken der Digitalisierung im hit-Technopark.

Mit Millionenaufwand rüstet Christoph Birkel den hit-Technopark in Harburg weiter auf und sorgt dafür, dass die ohnehin schon positive Energiebilanz noch besser wird. Über die anstehenden Projekte und Zukunftspläne sowie die Rolle der Digitalisierung sprach der Geschäftsführer des Technologieparks mit B&P.

Mit dem Slogan „hit goes green“ hatte Birkel vor wenigen Jahren die Marschrichtung vorgegeben. Im Wissen, dass künftige Mieter zunehmend großen Wert auf Nachhaltigkeit legen, stattete er den jüngsten Neubau am Tempowerkring 19 mit einem Blockheizkraftwerk aus, das nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt. Die Jahre 2017 und 2018 stehen nun vor allem im Zeichen der Bestandspflege. Die Altgebäude sollen ebenfalls BHKW-Technologie bekommen – kein leichtes Unterfangen, denn das Vorhaben ist im Bestand wesentlich schwieriger umzusetzen und entsprechend teuer. Birkel: „Wir statten den gesamten Park nach und nach mit Gebäudeleittechnik aus. Das heißt: Wir wollen die Energieflüsse und -verbräuche am Ende auf einem Diagramm abbilden und zentral steuern. Das klingt immer so einfach, aber in der Realität stellt man dann fest, dass viele Software-Programme gar nicht kompatibel sind.“ Kurz: „hit goes digital“ ist eine echte Herausforderung.

Von seinem Vorhaben lässt sich Birkel dennoch nicht abbringen. Er ist überzeugt davon, dass sich Energieeffizienz und umweltfreundliches Wirtschaften auszahlen. In diesem Jahr soll der erste Riegel der Bestandsgebäude mit LED-Beleuchtung, Verschattungsanlagen und einem BHKW ausgestattet werden. Dazu müssen die Gebäude 1, 3, 5 und 7 am Tempowerkring unter anderem neu mit Datenleitungen verkabelt werden. Und weil gerade gebaut wird, werden auch gleich die Sanitäranlagen und Küchenzellen saniert. Rund eine Million Euro wird diese Gesamtmaßnahme kosten. Birkel: „2018 wollen wir dann eine weitere Million in die mittlere Gebäudereihe investieren. Dann ist der Park auf dem neuesten Stand.“ Und komplett auf Blockheizkraftwerke umgerüstet. Bei steigenden Stromkosten kann dann der anteilig selbsterzeugte Strom günstiger an die Mieter abgegeben werden.

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WLAN-fähige Verdunster

Ein Beispiel für die Digitalisierung in der Gebäudebewirtschaftung: Unter anderem werden WLAN-fähige Verdunster an die Heizungen angebaut. Sie senden über das Internet permanent Daten an die Leitzentrale. Klingt gut, ist aber aufwändig, wie Birkel einräumt: „Um diese Daten zu nutzen, ist ständige Kontrolle nötig. Schon heute haben wir regelmäßig einen Ingenieur im Haus, der die Daten der bislang installierten Technik kontrolliert und optimiert. Unter dem Strich heißt das: Die Energieeinsparungen, die wir so erzielen, geben wir für die Kontrolle wieder aus. Aber immerhin: Für die Umwelt ist es gut. Wir sind zwar schon CO2-neutral, aber so wird unsere Öko-Bilanz noch besser.“ Das Digitalisierungsprojekt wird allein schon deshalb strikt weiterverfolgt.

Birkel: „Ab 2018 ist der hit-Technopark digitalisiert.“ Die Voraussetzungen dafür sind auch für die Mieter ideal – schon heute wird der Park mit einer Glasfaser-Datenautobahn versorgt, die 500 Mbits synchron leistet. Birkel: „Ein GigaBit wäre auch möglich, aber das fragen die Unternehmen derzeit nicht nach.“ Noch nicht.

Dass sich die Wirtschaft mit Digitalisierung beschäftigen muss, steht für den Chef des hit-Technoparks außer Frage. So wurde das Thema auch beim jüngsten Kaminabend plastisch vorgeführt – am Beispiel Virtual und Augmented Reality. wb

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