Endlich: Harburg bekommt ein Fraunhofer Institut

Harburger BinnenhafenDas war der Plan: Bau des Aviation TechCenters (Foto) am Kanalplatz in Harburg - doch jetzt kommt es anders: An dieser Stelle plant der Senat die Errichtung eines Neubaus für das Fraunhofer Institut Maritime Logistik und Dienstleistung. Wie es aussehen wird, ist noch nicht bekannt.

Senat will 20 Millionen Euro im Binnenhafen investieren – Schwerpunkt: Maritime Logistik und Dienstleistung.

Der Hamburger Senat will mit Mitteln des Bundes, der EU und der Hansestadt einen 20 Millionen Euro teuren Neubau im Harburger Binnenhafen errichten, um dort das Fraunhofer-Institut für Maritime Logistik  und Dienstleistung anzusiedeln. Wie B&P aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, soll dazu ein knapp 3000 Quadratmeter großes Grundstück am Kanalplatz für 60 Jahre auf Erbpacht bereitgestellt werden. Hamburg ist das letzte Bundesland, in dem die europaweit aktive und renommierte Forschungseinrichtung nicht mit einem Institut präsent ist. Bislang gibt es lediglich ein Fraunhofer-Center, das an die Technische Universität angegliedert ist und sich unter anderem mit Hafen- und Schiffssimulationen befasst. Die Senatsinitiative wurde bereits seit Jahren erwartet.

Der Bau soll 2019 beginnen und auf der Fläche errichtet werden, die bereits schon einmal für ein anderes Großprojekt im Gespräch war: das Aviation TechCenter. Doch aus der Idee, luftfahrtaffine Forschungseinrichtungen und Unternehmen unter einem Dach zu versammeln, wurde am Ende nichts. Zudem wurde das Vorhaben in Harburger Wirtschaftskreisen auch als Versuch gewertet, das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort in neue Mietverhältnisse zu bringen. Mittlerweile hat sich das DLR im „Goldfisch“ an der Blohmstraße neu eingerichtet. In dem mit goldenen Schuppen verkleideten Neubau von HC Hagemann wird sich in Kürze auch die TuTech Innovation GmbH niederlassen, die Transfergesellschaft der Technischen Universität Hamburg-Harburg.

Das Fraunhofer-Center ist derzeit noch auf dem TUHH-Campus zu Hause – in direkter Nachbarschaft mit dem Northern Institute of Technology, in dem internationale Studenten ausgebildet werden. Aus dem Center wird nun ein eigenständiges Institut. Ebenfalls neu im Süden: Das ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Finkenwerder, das unlängst eröffnet wurde und nach bewährtem Muster Forschung und Entwicklung unter einem Dach vereint. Vor diesem Hintergrund hätte ein Aviation TechCenter in Harburg ohnehin einen schweren Stand gehabt. Etwas weiter westlich hat sich in Stade das CFK Valley etabliert. Auch hier findet Forschung und Entwicklung unter einem Dach statt – in diesem Fall mit dem Schwerpunkt Kohlefaserverbund-Werkstoffe.

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Die Beispiele machen deutlich, dass sich der Hamburger Süden abseits aller politischen Diskussionen über die Bildung von Technologie-Parks längst zu einem ausgeprägten technologischen Forschungsstandort entwickelt hat.

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