Interkommunale Zusammenarbeit sorgt für schnelles Internet

Foto: Gemeinde BispingenSymbolischer Knopfdruck der Breitbandfreischaltung: Werner Tanz, Betriebsleiter EBB, Marko Schreiber, Bürgermeister Gemeinde Egestorf, Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Enrico Hesse, Firma Inexio und Wolfgang Meyer, stellvertretender Bürgermeister Gemeinde Bispingen (v.l.n.r.) || Foto: Gemeinde Bispingen

Niedersächsischer Wirtschaftsminister Lies schaltet Breitbandnetz in Döhle offiziell frei.

Bislang versorgte der 2014 gegründete Eigenbetrieb Breitband Bispingen (EBB) nur seine eigenen Ortschaften mit hohen Bandbreiten. Die gute Nachbarschaft zwischen der Gemeinde Bispingen und der Gemeinde Egestorf sorgt nun auch landkreisübergreifend für Breitband bis ins Haus. Nach über zwei Jahren Planung und Bau nahm der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies das Breitbandnetz in der Egestorfer Ortschaft Döhle am Mittwoch im Heide-Landhaus Döhle mit einem symbolischen Knopfdruck offiziell in Betrieb. Der schnelle Internetzugang per Glasfaser direkt bis ins Haus mit der derzeit leistungsstärksten Breitbandtechnik FTTH (Fibre To The Home) ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 1000 Mbit/s. Vom weißen Fleck auf der Landkarte macht Döhle damit einen großen Sprung nach vorn. Gefördert wird der Breitbandausbau in Döhle und Randbereiche von Bispingen durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit einer voraussichtlichen Fördersumme in Höhe von 550.000 Euro. Einen geeigneten Pächter hat der Eigenbetrieb Breitband Bispingen (EBB) in dem Bakumer Unternehmen Komnexx gefunden, das seit Ende 2016 zur Inexio-Unternehmensgruppe gehört. Von 144 Haushalten in Döhle haben 123 Haushalte einen Vertrag mit Komnexx/Inexio abgeschlossen, was einer Quote von über 85 Prozent entspricht. Thorsten Heinze, Vertreter des Landkreises Harburg und dort verantwortlich für den Bereich Breitband zeigte sich begeistert über die hohe Zuspruchrate in Döhle.

„Der Bau eines kommunalen Glasfasernetzes zur Versorgung der von der Wirtschaft jetzt und zukünftig unterversorgten Gebiete ist ein mutiger und richtiger Schritt zur langfristigen Sicherung eines wichtigen Stücks Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Die Bürgermeisterin Sabine Schlüter und der Rat haben Mut und Weitblick bewiesen, das ist beispielhaft über Niedersachsen hinaus.“,

machte Minister Olaf Lies den Modellcharakter dieses Vorhabens deutlich. Der Egestorfer Bürgermeister Marko Schreiber skizzierte den langen Weg des Projektes und hob heraus:

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„Bispingen und Egestorf sind ihrer Zeit voraus. Dies ist eine einzigartige Maßnahme in Niedersachsen und hat eine immense Bedeutung für die Menschen hier in Döhle. Breitband bis ins Haus erleichtert das Arbeiten für Familien, die Möglichkeiten des Home Office führen letztendlich auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität“.

Schreiber lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb Breitband Bispingen (EBB), dankte aber auch den Gemeinderäten beider Kommunen und den lokalen Kümmerern, ohne die es schwer gewesen sei, die Menschen vor Ort für dieses Projekt zu begeistern. Auch Bispingens stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Meyer zeigte sich sehr zufrieden mit der Arbeit des Eigenbetriebs und würdigte insbesondere das Wirken von Betriebsleiter Werner Tanz. „Döhle ist in Sachen schnelles Internet für die Zukunft gewappnet.“, so Meyer weiter. „Dies ist ein Riesenschritt für die Gemeinde, die damit zu den Vorreitern in ganz Niedersachsen gehört“, zollte Peer Beyerstorff vom Breitband Kompetenz Zentrum Respekt für die Leistung des Eigenbetriebes Breitband.
Der Hanstedter Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus stellte die Bedeutung des schnellen Internets für Döhle als Tourismusstandort in der Naturparkregion Lüneburger Heide heraus. Es sei heutzutage die Erwartungshaltung vieler Gäste, dass schnelles Internet immer und überall zur Verfügung stehe.

„Das zarte Pflänzchen Döhle ist jetzt die schöne Rose in der Samtgemeinde“,

so Muus weiter. Er appellierte an eine Abkehr vom Kirchturmdenken und verdeutlichte wie wichtig es sei für Kommunen auch über Landkreisgrenzen hinweg zu denken.

 

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