Der dickste aller Pötte passt rein . . .

Foto: Hafen Hamburg/Dietmar HasenpuschRein und wieder raus: Die MOL Triumph markiert mit 400 Metern Länge eine neue Container-Ära im Hamburger Hafen.

Premiere im Hamburger Hafen: MOL Triumph fasst 20 000 Container.

Station einer Jungfernfahrt: Mitte Mai hat die MOL Triumph, eines der größten Containerschiffe der Welt, in Hamburg am HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB) festgemacht. Das neue Flaggschiff der japanischen Reederei Mitsui O.S.K. Lines (MOL, 1884 in Japan gegründet) ist das erste Schiff mit einer Ladekapazität von mehr als 20 000 Standardcontainern (TEU) im Hamburger Hafen. Die MOL Triumph schlug am CTB rund 10 000 TEU um. „Das ist ein toller Moment, die MOL TRIUMPH hier im Hamburger Hafen zu haben“, sagte Jan Holst, Director North Europe von Mitsui O.S.K. Lines in Hamburg, bei der Ankunft des Mega-Schiffs. „Die Reederei hat drei Jahre mit großen Kraftanstrengungen auf diesen Augenblick hingearbeitet. Da erfüllt es einen mit Stolz, wenn der Moment endlich da ist.“

Bisher hatten die größten Containerschiffe von MOL eine Kapazität von etwa 14 000 TEU. Warum sich die Reederei für den Bau von insgesamt sechs baugleichen 20 000-TEU-Schiffen entschieden hat, liegt für Holst auf der Hand. EInerseits spielen Wettbewerbungsfähigkeit und Economy of Scale (Skaleneffekt) natürlich eine Rolle. Andererseits müsse man ein attraktiver Allianz-Partner sein. Auch für die Ökobilanz spielt die Schiffsgröße eine wichtige Rolle: Durch die deutlich höhere Ladekapazität in Verbindung mit modernster Umwelttechnologie weist die MOL Triumph pro Container einen etwa 25 bis 30 Prozent niedrigeren Kraftstoffverbrauch und geringere CO2-Emissionen im Vergleich zu einem 14 000-TEU-Containerschiff auf.

Die MOL Triumph ist 400 Meter lang und 59 Meter breit und  wird, wie auch ihre Schwesterschiffe, im Rahmen der neuen Reedereiallianz THE Alliance  zwischen Asien und Europa eingesetzt. Der sogenannte FE2-Service bietet zwischen China und Südostasien sowie dem westlichen Mittelmeer und Nordeuropa eine direkte und schnelle Verbindung. Nicht nur für die Reederei, sondern auch für den Hamburger Hafen ist ein Schiff dieser Größenordnung eine Herausforderung. Im Vorfeld wurden in der Nautischen Zentrale der Erstanlauf und das Wendemanöver vor dem Waltershofer Hafen simuliert. Hamburgs Hafenkapitän Jörg Pollmann, Lotsenvertreter, ein nautischer Koordinator der Reederei und der Hafenagent von MOL in Hamburg, United Shipping Agency, spielten im Schiffssimulator unterschiedlichste Szenarien durch, um den Container-Riesen sicher an den HHLA-Container-Terminal Buchardkai zu bugsieren. Hier kamen die größten Containerbrücken des Hamburger Terminalbetreibers zum Einsatz. Ihre Ausleger reichen über die gesamte Breite der Mega-Schiffe mit bis zu 24 Containerreihen. Am CTB arbeiten 13 solcher Brücken. Neun waren parallel im Einsatz. 470 Mitarbeiterschichten à acht Stunden waren nötig, um 6000 Container zu löschen und 3500 zu laden.

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