In Hamburg: Xing-Gründer Lars Hinrichs baut Europas erstes Digital Art Museum für digitale Kunst riesiger Dimension – Haspa finanziert den Großteil des Projekts in der HafenCity.
Noch fällt der Blick nur in ein tiefes Loch. Eine Baugrube, etwa zehn Meter tief. Hier an der Kirchenpauerstraße in der Hafen-City entsteht zurzeit das UBS Digital Art Museum, ein kulturelles Großprojekt, das Xing-Gründer Lars Hinrichs gemeinsam mit Unterstützern in und für Hamburg realisieren will. Kostenpunkt: rund 75 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte davon finanziert die Haspa aus dem Hamburger Süden. Florian Heinze, Firmenkundenbetreuer im Firmenkundencenter Süd, begleitet dieses Großprojekt aus dem Hamburger Süden heraus. Bei einem Vor-Ort-Termin mit B&P berichteten Lars Hinrichs und Florian Heinze, was aus dem 6500-Quadratmeter-Loch konkret werden soll.
„Ich habe mir in Tokyo das dortige Digital Art Museum angeschaut. Es bietet digitale und immersive Kunst in hoher Perfektion und lässt Menschen nicht nur in die Kunstwerke eintauchen, sondern auch Teil der Kunst werden – weil sie durch Interaktionen das Gezeigte beeinflussen können“, erzählt Hinrichs. Was ihn aber am stärksten beeindruckte: „Alle Menschen, die aus dem Museum herauskamen, hatten ein Lächeln im Gesicht. Da habe ich gedacht, das muss ich nach Hamburg bringen.“
Wer beispielsweise die Monet-Ausstellung in Hamburg angeschaut hat, kann eventuell ein bisschen nachfühlen, was immersive Kunst bedeutet – in etwa: „Kunst zum Eintauchen“. Hinrichs: „Der maßgebliche Unterschied besteht darin, dass es sich nicht um die Reproduktion bekannter Kunstwerke handelt. Stattdessen zeigen wir zeitgenössische digitale Kunst, die von lebenden Künstlern eigens für diese faszinierende Ausstellung geschaffen wurden.“ Er knüpfte Kontakt zu dem japanischen Kunstkollektiv teamLab, das das Digital Art Museum Tokyo gestaltet hat. Dahinter verbergen sich mehr als 1000 Spezialisten, die diese vielseitigen Kunstwerke entwickeln.
Lars Hinrichs will das „UBS Digital Art Museum“ 2025 in der HafenCity eröffnen. Das Besondere: Die Räume sind allesamt im Keller, denn: „Dieses Museum verträgt kein Tageslicht.“ Sobald der untere Bereich des Baufelds fertig ist, sollen darüber Studentenwohnungen entstehen, wie Florian Heinze erläutert und sagt: „Eigentlich ist der Name Museum irreführend, denn damit verbindet man ja eher das Zeigen von Dingen aus der Vergangenheit. Hier wird Einblick in die Zukunft gegeben – Kunst in einer digitalen Darstellungsform, wie sie so in Europa nirgends zu finden ist.“ Weil das Projekt so einzigartig sei, habe sich auch die Haspa entschlossen, hier als Finanzpartner einzusteigen.
Die Fläche von nachher 6500 Quadratmetern wird auf etwa ein Dutzend Räume mit zehn Meter hohen Wänden aufgeteilt. In jedem Raum wird es eine andere Gestaltung geben. Das Besondere ist hierbei jedoch, dass alle Kunstwerke miteinander verbunden sind und miteinander interagieren. Lars Hinrichs rechnet mit 700 000 Besuchern pro Jahr – jeder kann durch seine Anwesenheit die Kunst mitentwickeln, indem er die multimediale Installation beispielsweise durch Bewegungen beeinflusst.
Dass dem Namen des Digital Art Museums in Hamburg die drei Buchstaben UBS vorangestellt werden, liegt an dem Verkauf der Namensrechte an den Schweizer Vermögensverwalter. Hinrichs: „Dazu muss man wissen, dass die Bank UBS international für ihr Engagement im Kunst- und Kulturbereich bekannt ist und beispielsweise langjährige Hauptsponsorin der Art Basel ist. So gesehen haben wir hier einen idealen Partner gefunden“, sagt Hinrichs, der sein Projekt auf europäischer Ebene denkt und fest davon überzeugt ist, dass die Besucher von überall her nach Hamburg reisen werden. Und er sagt: „Wir sehen uns als Ergänzung zum Hamburger Kulturbetrieb und sind selbstverständlich mit den Hamburger Institutionen im Austausch.“ wb
Obwohl das „UBS Digital Art Museum“ erst in zwei Jahren eröffnet werden soll, hat der Ticketverkauf bereits begonnen. Erwachsene zahlen 19,90 Euro, Jugendliche bis 16 die Hälfte. Lars Hinrichs: „Damit verbunden ist eine Eintrittsgarantie für den ersten Monat nach der Eröffnung.“
>> Web: www.haspa.de
Kurzvorstellung auf YouTube:
https://youtu.be/k0wPIPTHD8M