„Wir treffen uns im Beachclub . . .“

Informationen, Kommunikation und nachbarschaft­liches Miteinander am Nachbarschaftstisch – das ist der jeweils zentrale Ort jeder neuen Filiale und kommt bei den Kunden gut an, wie die Regionalbereichsleiter Arent Bolte (links) und Holger Knappe in der Filiale Sand in Harburg bestätigen. Fotos: Wolfgang Becker

Die neue Haspa-Filiale am Sand in Harburg spielt die lokale Karte –
Arent Bolte und Holger Knappe ziehen eine positive Zwischenbilanz.

Es gibt ihn also doch noch: den „Beach­club“ in Harburg. Er liegt zentral, ist gemütlich und in Wahrheit einer von insgesamt zwölf Beratungsräumen, die die Haspa in der neu gestalteten Filiale am Sand eingerichtet hat. Alle tragen Namen, die für Harburg stehen: Sand, Schlossinsel, Süderelbe, Kanalplatz, Binnenhafen – all diese Orte gibt es wirklich, bis auf den eingangs erwähnten Beachclub. Dieser Raum ist sozusagen Reminiszenz an vergangene Strand-Zeiten am Veritaskai und zugleich Ausdruck der Hoffnung, denn nicht wenige Harburger hätten gern wieder einen urigen Binnenhafen-Club mit Holzbuden, Liegestühlen und Caipi in der Abendsonne. Die Haspa hat dies in ihrem neuen Konzept aufgenommen und damit gezeigt, dass sie die Harburger versteht. Genau das ist das Kernthema des neuen Filialkonzeptes, das bereits deutlich Früchte trägt, wie die beiden Regionalbereichsleiter Holger Knappe und Arent Bolte bestätigen.

Kundenfrequenz
deutlich gesteigert

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Mehr als 100 Filialen der Hamburger Sparkasse werden derzeit umgebaut – ein 30-Millionen-Euro-Projekt von großer Tragweite für das Unternehmen, denn dahinter verbergen sich nicht nur hohe Investitionen, sondern eine neue Kundenansprache und ein neues Mitarbeiterverhalten. Holger Knappe: „Unsere Mitarbeiter sind jetzt in der Gastgeberrolle.“ Und Arent Bolte fügt hinzu:

„Das alte Bank-Konzept funktioniert besonders für junge Menschen nicht mehr. Deshalb haben wir vieles geändert. Das fing damit an, dass wir die Krawatten abgelegt haben. Wir wollen unseren Kunden auf Augenhöhe begegnen.“

Arent Bolte, Haspa Regionalbereichsleiter

Und das kommt offenbar gut an. Gut die Hälfte der Filialen ist mittlerweile umgestaltet. Zentraler Punkt ist stets der Nachbarschaftstisch. Es gibt Kaffee gratis und WLAN. Wer „ganz nebenbei“ ein finanzielles Thema ansprechen möchte, findet einen aufgeschlossenen Mitarbeiter und einen ruhigen Ort zum Beispiel im Raum „Beachclub“. Hier lässt sich alles bereden.

„Mittlerweile haben wir reichlich Erfahrungen mit dem neuen Konzept gemacht. In den umgebauten Filialen steigt die Kundenfrequenz im Durchschnitt um 25 Prozent. Und wir gewinnen 20 Prozent mehr Neukunden im Vergleich zu den nicht umgebauten Filialen.“

Holger Knappe, Haspa Regionalbereichsleiter

So ist es auch in Buchholz, wie Arent Bolte sagt: „Wir haben die Hemmschwelle abgebaut. Das macht sich sehr positiv bemerkbar.“ Neue Besprechungsräume, modernes Interieur, eine neue Beratungskultur – das ist alles gut, aber es braucht mehr, um so einen Ort mit neuem Leben zu erfüllen. Deshalb rekrutiert die Haspa aus den Mitarbeitern vor Ort jeweils einen „lokalen Botschafter“. Knappe: „Dazu suchen wir jemanden, der Spaß an der Aufgabe hat. Ich hatte ein Gespräch mit einem Kassierer, der 35 Jahre lang nur kassiert hatte, aber nun keine Kasse mehr hat. Dann fragt man schon mal, was er denn sonst noch kann. Seine Antwort: „Ich kenne die Menschen.“ Genau das brauchen wir – Mitarbeiter, die sich in ihrem Stadtteil auskennen und eine Beziehung zu den Menschen dort haben. So erleben wir dann, dass selbst ältere Mitarbeiter plötzlich völlig neue Begabungen zeigen und sich mit Freude daran machen, zum Beispiel Veranstaltungen in der Filiale zu organisieren.“

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Mit den Menschen im Gespräch sein

Arent Bolte: „Wir wollen einfach näher an die Menschen vor Ort heranrücken, mit ihnen im Gespräch sein und am langen Ende natürlich auch Geschäfte machen. Auf einer nachbarschaftlichen Vertrauensbasis.“ Drei Wochen lang war die Filiale Sand wegen Umbau geschlossen. In der Zeit wurden die 40 Mitarbeiter geschult. Auch in Heimfeld hat sich die Haspa bereits neu aufgestellt und zur Eröffnung ein ernstes Thema präsentiert: einen Vortrag von Sophie Rosentreter („Ilses weite Welt“), die sich auf unverkrampfte Weise mit dem Thema Demenz auseinandersetzt. Holger Knappe: „Das kam so gut an, dass wir sie jetzt richtig in das Haspa-Projekt eingebunden haben. So ein Thema geht viele Menschen an. Die kommen zu uns. Das hat einen Mehrwert.“ wb

>> Web: www.haspa.de