„Ein Königreich füreinen Mechatroniker“

Patrick Hansen (links) und Nico Maedge in der Werkstatt. Über das Werkzeug sind sie zum Menschen gekommen. Heute betreuen die beiden Meister die Bröhan-Kundschaft als Serviceberater. Foto: Wolfgang Becker

B&P VOR ORT Nico Maedge und Patrick Hansen werben für ihren Beruf, ihren Arbeitgeber und das Kfz-Handwerk – Sie berichten über ihren Weg zum Serviceberater im Autohaus Werner Bröhan.

Mathematisches Verständnis sollte durchaus vorhanden sein“ – Patrick Hansen und Nico Maedge, Serviceberater im Autohaus Werner Bröhan in Jork-Königreich, reden nicht lange um den heißen Brei herum. Wer heute Mechatroniker werden will, der braucht technisches Verständnis, ein bisschen Öl im Blut, Zugang zum Thema Elektronik und Teamfähigkeit. Belohnt wird er mit einem vielseitigen, anspruchsvollen und abwechslungsreichen Arbeitsleben. Das bestätigen die beiden Serviceberater uneingeschränkt. Was macht am meisten Spaß? „Jeder Tag ist anders, da kommt nie Langeweile oder Routine auf“, sagt Nico Maedge (34, seit 2005 im Job). Wie sein Kollege Hansen (37, seit 2001 im Job) hat auch er den Beruf von der Pike auf gelernt, seinen Meisterbrief in der Tasche und die Werkzeugwand gegen den PC getauscht. Stand früher das Auto im Mittelpunkt, so sind es heute die Kunden, die beraten werden wollen.

Kaum ein Berufsfeld ist derzeit so stark im Umbruch begriffen wie die Automobilbranche. Die Verbrenner-Technik rückt immer stärker in den Hintergrund, stattdessen sind mit Elektromobilität und Wasserstoff neue Technologien auf dem Vormarsch. Die Digitalisierung tut ein Übriges – und so verwandelt sich der einstige Automechaniker immer stärker zu einem Spezialisten, dessen Arbeit von der Elektronik dominiert wird. „Von der Lehrzeit bis heute ist der Elektronikanteil immens gestiegen. Heute macht er etwa 80 Prozent unserer Arbeit aus“, sagt Nico Maedge.

Patrick Hansen: „Ich habe meine Ausbildung damals als Automechaniker begonnen und als Mechatroniker abgeschlossen. Das war genau der Jahrgang, als es zum Wechsel kam. Wir haben damals noch zwei Wochen an der Werkbank gestanden und Metallteile bearbeitet, also aus Eisen Staub gemacht. Heute gehört nicht mal mehr ein Schweißlehrgang zur Ausbildung.“

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„Auto war schon immer meins“

Kurz: Die Autowelt hat sich von Grund auf verändert. Und mit ihr die Aufgaben. Dass die beiden Kundendienst-Spezialisten beruflich in einem Autohaus gelandet sind, ist quasi genetisch bedingt. Beide erzählen eine ähnliche Geschichte. Meister Hansen: „Auto war schon immer meins. Mein Einstieg war allerdings ein Schülerpraktikum. Der Betrieb, in dem ich zuschauen durfte, warb mich sofort an – noch vor der Mittleren Reife. Und so nahm alles seinen Lauf.“ Meister Maedge: „Mein Vater arbeitete für eine Spedition und betreute dort technisch die Lastwagen. Ich bin in diesem Metier aufgewachsen. Zwei Mal Praktikum, dann hatten sie mich.“ Beide haben bereits Kinder, die ganz offensichtlich eine Affinität zum Auto haben. Nico Maedge: „Mein neunjähriger Sohn prüft auf dem Supermarktparkplatz bereits die Profiltiefe der abgestellten Fahrrzeuge . . .“

Die Lehre, so sagen beide, sei nicht zu unterschätzen. Ölwechsel war gestern, heute geht es um den Umgang mit Hochvolt-Elektronik, dem standardisierten Can-Bus-System, mit dem Daten ausgelesen und Fehler im Betrieb des Autos gefunden werden können, und um vieles mehr. IT wird immer stärker zum Thema, auch in der Ausbildung.

Ein Beruf mit Perspektiven

Nico Maedge wirbt für seinen Beruf: „Der Berufseinstieg als Mechatroniker eröffnet echte Perspektiven. Wer in der Werkstatt bleiben will, kann im ersten Schritt Servicetechniker werden – das entspricht dem technischen Anteil der Meisterausbildung. Die Servicetechniker sind quasi die Doktoren – sie stellen die Diagnose. Nach der Meisterausbildung ist auch noch der Betriebswirt im Handwerk eine Option. Oder eben, wie in unserem Fall, der Serviceberater. Das sind die Fachleute, die mit dem Kunden sprechen.“ Patrick Hansen zeigt auf eine gerahmte Urkunde in seinem Büro: „Für diese Aufgabe gibt es keine Ausbildung, aber man kann sich zertifizieren lassen. Es ist wie beim Auto – jeder Mensch ist verschieden. Sich darauf einzustellen, ist ebenfalls sehr interessant.“

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Nico Maedge und Patrick Hansen haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie fühlen sich im Team von Bröhan gut aufgehoben, schätzen ihren Arbeitgeber und verweisen nicht ohne Stolz „auf zwei tolle Marken“. Volvo und Hyundai seien technisch anspruchsvoll und zukunftsorientiert. Außerdem seien da noch die Marken Polestar und Lynk & Co – ein All-inclusive-Konzept des chinesischen Herstellers Geely. So mache das Arbeiten Spaß. Und: „Wir haben hier in Jork, aber auch in Stade ein Superteam – da arbeiten alle eng und gut zusammen: der Service, die Werkstatt, der Verkauf und die Teilebeschaffung. Unsere Teams sind top!“ 35 Kollegen arbeiten allein am Standort Jork. Und es dürften gern noch mehr werden. Der Fachkräftemangel ist auch hier deutlich zu spüren. Wer Mechatroniker werden möchte, darf sich gern melden. wb

>> Kontakt: Mail: bewerbung@autohaus-
broehan.de
, Tel.: 0 41 62-94 30-20
(Catharina Bröhan)

>> Web: https://www.autohaus-broehan.de/