„Fliegender Bernhardiner“ spürt Lawinenopfer auf

TUHH-Startup Bluebird Mountain entwickelt die alpine Rettungsdrohne PowderBuddy

TUHH-Startup Bluebird Mountain entwickelt die alpine Rettungsdrohne PowderBuddy

TUHH-Startup Bluebird Mountain entwickelt
die alpine Rettungsdrohne PowderBuddy

Ein baumfreier Hang abseits vorgegebener Abfahrten, dazu Neuschnee und nur ein paar Schwungspuren, die sich durch das unberührte Weiß ziehen – ideale Voraussetzungen für Tiefschnee-Fans. Doch das alpine Idyll birgt auch Gefahren. Selbst mit langjähriger Erfahrung und ausführlichen Trainings bleibt stets ein Restrisiko, von einer Lawine überrascht zu werden. Hier kommt das Hamburger Startup Bluebird Mountain ins Spiel, dessen Quadrocopter PowderBuddy künftig Leben retten soll.

Bluebird Mountain wurde im September 2015 von drei Absolventen der Technischen Universität Hamburg (TUHH) zusammen mit einem Absolventen der Universität Göttingen gegründet, die als Ski– und Snowboard-Enthusiasten jahrelang das Wintersporterlebnis abseits gesicherter Skigebiete gesucht haben.

Trotz bester Vorbereitung fuhr die Sorge stets mit, im Ernstfall verschüttete Freunde nicht mehr retten zu können, denn schon nach zehn Minuten sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit rapide. Doch die verfügbare Suchausrüstung für Sportler ist kompliziert und fehleranfällig. „Und auch die Bergwacht kann in dieser kritischen Zeitspanne meist nicht rechtzeitig mit professionellem Gerät vor Ort sein“, sagt Konstantin Kollar, Master in Energie- und Umwelttechnik.

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Eine Weltneuheit

„Deshalb haben wir PowderBuddy entwickelt“, sagt Markus Müller, Master in Flugzeug-Systemtechnik. PowderBuddy ist der erste Flugroboter zur automatischen Ortung von Verschütteten: Der faltbare Quadrocopter wird ganz einfach am Rucksack des Sportlers befestigt. Im Ernstfall wird der PowderBuddy mittels Reißleine ausgelöst, aus seinem Rohr katapultiert – und verfolgt den Sportler autonom oberhalb der Lawine, um dann exakt über der Verschüttungsstelle zu schweben. Eine Weltneuheit.

„Erstmals wird durch Abschuss und Entfaltung einer Drohne ihre sofortige Verfügbarkeit sichergestellt“, sagt Moritz Obermeier, Master in Information and Communication Systems. Die patentierte Technologie bietet zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten etwa im alpinen Sommersport, im Outdoor- und Fun-Sport sowie im Katastrophenschutz.

Über Bluebird Mountain

Bluebird Mountain wurde durch das EXIST-Gründerstipendium und das Startup Dock in der Prototypenentwicklung gefördert. Derzeit erhält Bluebird Mountain InnoRampUp, eine Förderung der IFB Hamburg. Das Projekt wurde mit dem Digitale Innovationen Award des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Im Januar 2018 zieht das Unternehmen in den hit-Technopark in größere Geschäftsräume. Kommenden Winter führt Bluebird Mountain eine Testkampagne mit ausgewählten Kunden durch und fertigt dafür eine Kleinserie von 25 Stück. Die Markteinführung von PowderBuddy plant Bluebird Mountain für die Wintersaison 2019.

Web: http://www.bluebirdmountain.de/

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