Ganzheitliche Geschichtsvermittlung auch digital in der „Königsberger Straße“

Foto: FLMKLandrat Rainer Rempe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude Andreas Sommer, Museumsdirektor Stefan Zimmermann, Geschäftsführerin Carina Meyer vorm Quelle-Haus in der „Königsberger Straße“ (v.l. ) || Foto: FLMK

Freilichtmuseum am Kiekeberg erhält 65.000 Euro Förderung für Digitalisierung.

Geschichte erfahren Museumsbesucher auf verschiedenen Wegen – unter anderem digital. Jetzt bewilligte der Kreistag 50.000 Euro für die digitale Vermittlung im Rahmen des Projektes „Königsberger Straße“. Auch die Sparkasse Harburg-Buxtehude und der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg unterstützen das Zukunftsprojekt. Insgesamt investiert das Museum 77.000 Euro in Infrastruktur, Online-Anwendungen und ein Programm speziell für Schulklassen, mit dem sie ihren Besuch am Kiekeberg vor- und nachbereiten können.

Landrat Rainer Rempe erklärt: „Durch die neue digitale Initiative können Besucher in der ‚Königsberger Straße‘ demnächst noch umfassender in die Vergangenheit eintauchen. So wird es zum Beispiel eine App geben, in der Bilder, Filme oder Interviews mit Zeitzeugen eingebunden sind. Und es wird eigene digitale Schulprogramme geben, mit denen Klassen ihren Besuch hier vorbereiten können.“

Wie erfolgreich das Freilichtmuseum mit seiner Vermittlungsarbeit ist, hat jüngst die Nominierung mit dem Deutschen Tourismuspreis gezeigt. Bei der bundesweiten Auszeichnung landete das Museum auf den ersten fünf Plätzen von 72. Messgrößen waren Innovationsgrad, Qualität und Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit sowie Nachhaltigkeit. „Das Museum ist immer wieder Innovationstreiber und auch überregional sehr erfolgreich“, resümiert Andreas Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Stellvertretend für alle Unterstützer sagt er: „Unsere Fördergelder sind in der kulturellen Bildung gut angelegt. Und wir wissen, dass sie im Freilichtmuseum auch nachhaltige Wirkung entfalten. Wir schätzen es besonders, dass wir durch die Digitalisierung Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Vorkenntnissen einen Zugang zu unserer Geschichte ermöglichen.“

Rainer Rempe und Andreas Sommer gratulieren dem Kiekeberg: „Die personale Vermittlung des Museums durch Mitmach-Aktionen, Führungen und Vorführungen, aber auch durch digitale Angebote wird im Freilichtmuseum mit hoher didaktischer und pädagogischer Qualität erfolgreich umgesetzt. Durch diese Vielfalt ist unser Kiekeberg vorbildlich.“ Die digitale Vermittlung in einem Museum, aber auch für Interessierte, die zuhause in ein Thema eintauchen möchten, wird am Kiekeberg kontinuierlich ausgebaut. So können mehr Menschen die Inhalte des Museums wahrnehmen und das Museum kann größere Teile seiner Sammlung zeigen, z. B. Fotos früherer Eigentümer, Musik und Filme. „Wir freuen uns über die Anerkennung unserer Arbeit – durch unsere Förderer und durch die Jury des Tourismuspreises. Die Nominierung zeigt uns: Wir machen hier gute Arbeit, die nachhaltig wirkt“, zeigt sich Stiftungsratsvorsitzender Klaus-Wilfried Kienert erfreut. Geschäftsführerin Carina Meyer und Museumsdirektor Stefan Zimmermann ergänzen: „Unser Vermittlungsansatz ist als innovativer Vorreiter anerkannt worden. Seit Jahren setzen wir stark darauf, unsere Themen auf verschiedenen Ebenen zu vermitteln. Das schafft Mehrwerte.“

Die „Königsberger Straße“ besitzt bundesweite Bedeutung: Erstmals wird die Kulturgeschichte der Nachkriegszeit bis 1979 in der ländlichen Region erforscht und durch den Aufbau von Häusern und einer umfassenden Ausstellung gezeigt. Diese bundesweite Ausstrahlung verdeutlicht auch die Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von 3,84 Millionen Euro. Das Museum wählte typische Gebäude mit aussagekräftigen Geschichten aus, die in gleicher Weise für die gesamtdeutsche Entwicklung stehen:

 *   eine Tankstelle (Eröffnung am 15. September 2019),
 *   eine Ladenzeile mit sechs Geschäften,
 *   ein Siedlungsdoppelhaus, (Eröffnung am 24. Juni 2020).
 *   ein Flüchtlingssiedlungshaus (Translozierung vom 27. bis 31. Januar 2021),
 *   ein Quelle-Fertighaus (Eröffnung am 24. September 2021).

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Museumsdirektor Stefan Zimmermann führt durch die „Königsberger Straße“. Zukünftig wird die personale Vermittlung noch stärker durch digitale ergänzt. |Foto: FLMK