Haspa-Vorsorge-Experte Sven Meyer berät Unternehmen zur betrieblichen Altersvorsorge und zu anderen Themen der Mitarbeiterbindung.
Sven Meyer ist bestens vorbereitet. Auf dem Zettel hat er alles aufgelistet, was Unternehmen tun können, um ihren Mitarbeitern mehr zu bieten als das Übliche. Der gebürtige Harburger ist Vorsorge-Experte und kommt zum Einsatz, wenn die Firmenkundenberater auf Fragen stoßen, die ein spezielles Themenfeld abdecken: die Mitarbeiterbindung. Sven Meyer beherrscht die volle Klaviatur. Im B&P-Gespräch gibt er Einblicke in das Reich der Möglichkeiten.
Seit sich der Fachkräftemangel immer deutlicher zeigt und sich die Briefkästen und Mailfächer nach Stellenausschreibungen nur noch zögerlich füllen, rückt in vielen Unternehmen eine Frage immer stärker ins Bewusstsein: Was können wir unseren Mitarbeitern und auch potenziellen Mitarbeitern bieten, damit sie bleiben beziehungsweise sich für uns entscheiden? Sven Meyer hat darauf eine ganze Menge Antworten: „Ich habe das Thema einmal sortiert und untergliedert – in die Bereiche Finanzielles, Mobilität, Materielles, Gesundheit, Fitness und Soziales“, sagt er und steigt auch gleich konkret ein.
Finanzielles
„Natürlich ist das Gehalt ein probates Mittel, um Mitarbeiter zu motivieren und zu interessieren. Über die übliche tarifliche Gehaltsgestaltung hinaus bieten sich da außertarifliche Regelungen, aber auch Bonus-Zahlungen und Gewinnbeteiligungen an.“
Mobilität
„Die große Zeit der Dienstwagen als Statussymbol ist vorbei. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird heute eher nach Alternativen gesucht. Attraktiv sind da eher Jobtickets, die der Arbeitgeber bezahlt oder bezuschusst. Groß im Kommen sind Leasing-Fahrräder. Als die Haspa vor einem Jahr das Business-Bike anbot, waren die 300 Bikes so nachgefragt, dass sie am Ende verlost wurden. Damit hatte niemand gerechnet. Mittlerweile ist die dritte Tranche durch. Dabei profitieren die Mitarbeiter von den Großkundenkonditionen und einem Arbeitgeberzuschuss. Die Haspa bietet einen Leasing-Gruppenvertrag an. Damit findet die Entgeltumwandlung aus dem Bruttogehalt heraus statt – das ist günstiger.“
Materielles
„Hier geht es um Arbeitsmittel wie Smartphone, Laptops, technische Ausstattung im Allgemeinen in Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten – für die Unternehmen rechnet sich das sogar, wenn im Gegenzug Flächen reduziert und Mieten gespart werden können.“
Gesundheit
„Arbeitgeber sind mittlerweile verpflichtet, ein betriebliches Gesundheitsmanagement vorzuhalten. Bei uns gab es wegen Corona sogar eine eigene Impfstraße. Dazu zählen aber auch Präventionsangebote und das Haspa-Gesundheitstelefon. Dort können sich auf einem neutralen Kanal auch Arbeitnehmer mit psychischen Problemen melden. Des Weiteren haben wir das große Feld der betrieblichen Krankenzusatzversicherung – zum Beispiel für Zahnbehandlungen, Vorsorge und die Facharztvermittlung. Wir ermitteln für interessierte Unternehmer die gewünschten Leistungen und bieten in Zusammenarbeit mit der Hanse-Merkur ganze Pakete an.“
Fitness
„Das ist der Klassiker. Unternehmer wollen ihren Mitarbeitern etwas bieten und schließen günstige Verträge mit Fitness-Centern ab. Erst ist die Nachfrage groß, alle wollen fit werden. Dann erwacht der innere Schweinehund, und der Ehrgeiz ist dahin. Meine Meinung: So ein Benefit taugt eher nicht.“
Soziales
„Hier öffnet sich ein weites Handlungsfeld – vom Arbeitgebergutschein für die Kinderbetreuung über Betriebsrenten bis hin zur Arbeitszeitgestaltung. Stichworte: Sabbatical, vorzeitiger Ruhestand, Altersteilzeit und Lebensarbeitszeitkonto. Eine komplexe, aber sehr sinnvolle Einrichtung ist das Wertzeitkonto, das zum einen die Überstundenproblematik fair löst, zum anderen kurze oder längere Auszeiten sowie ein früheres Ausscheiden in den Ruhestand ermöglicht. Als Haspa bieten wir dafür eine rechtlich abgesicherte und technisch funktionale Plattform mit einem Treuhänder (Deka, Allianz, andere) an, denn so ein Konto wird außerhalb des Unternehmens geführt. Das ist eines meiner Kernprodukte.“
Sven Meyer kommt auf Wunsch direkt ins Unternehmen und kann zu allen Punkten wertvolle Tipps geben beziehungsweise auch Angebote machen. Er sagt: „Unser Stichwort lautet: Ich finde keine Leute. Wenn dieser Satz im Beratungsgespräch mit meinen Kollegen fällt, komme ich ins Spiel. Denn dagegen kann man einiges tun. Mein Ansatz: Ich versuche, dem Unternehmer möglichst alles Administrative abzunehmen und schnüre ein individuelles Benefit-Paket.“ Bei Interesse wird sogar das Know-how eines Personalberaters vermittelt.
Und der Vorsorge-Experte hat noch einen Tipp: „Arbeitgeber sind heute gut beraten, alles zu tun, um sich Arbeitnehmer-freundlich aufzustellen. Es ist aber keineswegs selten, dass ich auf Unternehmer treffe, die noch nie ihre Bewertungen auf Kununu angesehen haben. Dabei hilft das. Eine schlechte Bewertung reicht völlig aus, um den Effekt einer Stellenanzeige verpuffen zu lassen.“ Noch ein Tipp: Seit dem 1. Januar dürfen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern 50 Euro pro Monat für Benefits aller Art gutschreiben, ohne dass ein geldwerter Vorteil entsteht. Meyer: „Damit lässt sich allerlei anfangen.“ wb
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