Deshalb sind neue Gewerbegebiete wichtig!

Foto: Wolfgang BeckerBaustellenbesuch mit Holger Grundt und seiner Tochter Isabelle, die mittlerweile als Assistentin der Geschäftsführung ins Unternehmen eingestiegen ist. Dieses Foto zeigt den Büro- und Schulungsbereich im ersten Stock.

Holger Grundt baut in Buchholz Deutschlands modernsten Kfz-Instandsetzungsbetrieb – Ein Baustellenbesuch.

Das Unternehmen Moetefindt ist bereits eingezogen, MDS Messebau hat ebenfalls genügend Platz und gegenüber wird noch gebaut: Holger Grundt, Inhaber der gleichnamigen Lackiererei im Buchholzer Gewerbegebiet, ist also in bester Gesellschaft, wenn er seine Baustelle auf der Erweiterungsfläche des Gewerbegebiets Vaenser Heide II besucht. Hier entsteht einer der vermutlich größten und modernsten Kfz-Instandsetzungsbetriebe Deutschlands mit 4200 Quadratmetern für Werkstätten, Büros (800 Quadratmeter), Schulungsräume und Empfangsbereich. Dass die Stadt das Erwei-terungsgelände erschlossen hat, ist unter anderem Holger Grundt zu verdanken. Er steht unter einem massiven Expansionsdruck, braucht dringend mehr Kapazitäten für seine Werkstatt und die Lackiererei. Und er sagt ganz offen: „Ich hatte mich schon außerhalb von Buchholz umgesehen. Zur Not hätte ich das Stadtgebiet verlassen.“ Auch weitere  Firmen hatten dem Vernehmen nach mit demselben Gedanken gespielt – was die Stadt schließlich zum schnellen Handeln bewog.

Hamburger Industrie vor der Haustür

Dass es nun anders gekommen ist, findet Holger Grundt dennoch gut: „Der Standort hier ist für mich ideal. Ich habe die Autobahn vor der Haustür und bin somit in Hamburg-Nähe platziert. Dort existiert ein riesiger Markt, der für mich sehr interessant sind. Das gilt vor allem für die dortige Industrie. Unsere Abteilung Industriebeschichtungen soll weiter ausgebaut werden. Ich könnte mir gut vorstellen, hier in den kommenden fünf Jahren 20 neue Leute einzustellen.“

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Der Buchholzer Stadtrat ist gleichwohl weit hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Mit einer Ausweisung von gerade mal 5,5 Hektar Nettobauland ist der Stadt nur wenig geholfen, denn die Flächen sind de facto schon vergeben.

Das Gebiet Trelder Berg war für Grundt übrigens nicht interessant: „Da habe ich mich nicht gesehen, zumal sich dort bereits ein Buchholzer Lackierbetrieb angesiedelt hat. Ich habe nicht vor, dem Kollegen die Kunden wegzunehmen, und finde es richtig, wenn man sich gegenseitig respektiert.“

Das Unternehmen Grundt (65 Mitarbeiter) kann sich nun im Gewerbegebiet Vaenser Heide II ausbreiten. Der Baukomplex hat allerdings seine Tücken. Holger Grundt: „Wir haben es hier mit acht verschiedenen Bodenplatten zu tun. In den Bodenplatten sind teilweise große Aussparungen für die Absaugtechnik. Die Abluft aus den Spritzkabinen, aber auch von den Arbeitsplätzen, auf denen die Autos vorbereitet werden, wird durch Kanäle geführt, die im Boden verlaufen. Ein hochmodernes System, aber eben sehr aufwendig. Ich denke, die Bodenplatten waren die größte Herausforderung dieses Baus.“

Kunden können bei der Arbeit zusehen

In dem Neubau wird eine neue Doppel-Spritzkabine aufgebaut, eine weitere wird vom jetzigen Standort mitgenommen. Der Clou: Die Kunden können durch große Fensterscheiben zusehen, wie ihr Auto repariert und lackiert wird. Allein in diesem Bereich arbeiten 19 Gesellen und sieben Lehrlinge. Holger Grundt: „Ich habe vier Spezialisten, sozusagen unsere ‚Star-Lackierer‘. Die konzentrieren sich auf das eigentliche Lackieren. Wir haben hier Arbeitsteilung, damit wir perfekte Ergebnisse abliefern.“ Das Unternehmen Grundt ist mittlerweile für 15 Autohäuser und freie Werkstätten tätig, wenn es ums Lackieren geht. Tendenz steigend.  Auch die Karosseriewerkstatt wird zunehmend durch Autohäuser in Anspruch genommen.

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Insgesamt hat der neue Firmensitz das Zeug dazu, zum Kompetenzzentrum für Lackiertechnik zu werden. Im Obergeschoss ist ein großer Schulungsraum, von dem aus ebenfalls in die Werkstatt hinuntergeschaut werden kann.

Fazit: Für das Unternehmen ist es mit dem Standort Buchholz unter dem Strich gut gelaufen. Die Tatsache, dass in der Vergangenheit eher eine restriktive Flächenpolitik betrieben wurde, ist das Eine, die Begleitung beim Bau das Andere: Holger Grundt: „Da muss ich die Stadt ausdrücklich loben. Planung, Absprachen, Abwicklung – das ist alles hervorragend gelaufen.“ Er ist zudem sicher, dass die Stadt die Zeichen der Zeit erkannt hat und weitere Flächen für die Wirtschaft bereitstellen wird. wb

Web: www.grundt-buchholz.de, www.der-beschrifter.de, www.effect-plus.de