Schule zu klein? 

Stillstand

Die Industrie-Beispiele machen dagegen deutlich: Wenn AMTRA aktiv wird, geht es eher um höhere Stückzahlen. Warum erläutert der Niederlassungsleiter: „Im Grunde sind wir vor allem Logistiker. Damit verdienen wir unser Geld. Dabei geht es um die Frage, wie plane ich und baue ich eine Containeranlage aus mehreren 100 Einzelelementen. Wie wird das Gelände vorbereitet, welche Einheiten sind die ersten, welche kommen zuletzt. Wie werden welche Containern zu welchen Größen zusammengebaut!“

Ein Job für Puzzle-Freunde, ist der erste Gedanke. Tatsächlich steht dahinter eine logistische Höchstleistung, denn zwei Dinge sind in diesem Geschäft ebenfalls gefragt: Schnelligkeit und Präzision. Goger: „Wenn in einer Raffinerie eine Revision ansteht und die Belegschaft für einige Wochen von 500 auf 2000 Mitarbeiter hochgefahren wird, dann kommen wir ins Spiel, während die Anlage noch läuft. Das heißt: Bei laufendem Betrieb bauen wir auf. Das muss möglichst geräuschlos und unbemerkt passieren.“

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10.000 Bewegungen

Allein in Heidenau fallen pro Jahr 10.000 Containerbewegungen an. Auf dem Gelände werden die Einheiten nach dem Einsatz aufbereitet, gesäubert, eventuell repariert und fit gemacht für den nächsten Auftrag. Allein bei den Industriekunden sind im Schnitt zeitgleich an die 1800 AMTRA-Container im Einsatz. Manche sind komplett als Umkleideraum ausgestattet, andere werden zu Büroeinheiten zusammengesetzt. Wieder andere sind mit Toilettenanlagen und Duschen ausgestattet. Bis zu drei Stockwerke hoch wird geplant. Auf Wunsch sogar inklusive Treppenhaus.

In bester Erinnerung ist Wolf Goger das bisherige logistische Highlight: 600 Container stellte AMTRA 2012 binnen kürzester Zeit zur Unterbringung von Polizisten auf, die einen Castor-Transport schützen sollten. „Und wir waren nur einer von mehreren Lieferanten . . .“ So eine Aktion bedarf entsprechender Vorplanung. Kleinere Aufträge gehen dagegen blitzschnell: „Eine Containeranlage aus 50 Einheiten bauen wir inklusive Planung, Vorbereitung, Lieferung, Montage und Innenausbau innerhalb von zehn Tagen auf. Mit Standardcontainern ist das schnell zu machen“, sagt Wolf Goger. wb


Info: Neue Fläche, neues Produkt, neue Idee

Die Niederlassung Hamburg ist auf Expansionskurs: In Heidenau hat AMTRA 14 000 Quadratmeter Fläche voll belegt – und soeben 7000 weitere hinzugekauft. Das Unternehmen verfügt über eine eigene Lkw-Flotte, Fahrzeuge mit Ladekran, separate Kräne und stationiert in Heidenau demnächst einen großen Container-Stapler. Die AMTRA Mobilraum GmbH hat ihren Hauptsitz in Dernbach (Westerwald). Weitere Niederlassungen gibt es in Darmstadt, Wesseling (Hafen bei Köln) und Heidenau (für den Großraum Hamburg). Mühlheim/Ruhr ist im Aufbau begriffen. Gründer und Inhaber ist der Holländer Arno Meeuwissen. Sein Expansionspfad verläuft entlang der Industriezentren, da hier die klassische Kundschaft sitzt.

Mit der neuen Xtend-Line hat AMTRA einen neuen Containertypus konzipiert und bauen lassen, der zwar so lang wie ein Standardcontainer (20 Fuß), aber höher und breiter ist. Hier befinden sich alle Versorgungs- und Entsorgungsleitungen in der gedämmten Wand. Der Container erfüllt die Anforderungen der Energieeinsparungsverordnung EnEV, verfügt über Akustikdecken und tapezierte Wände aus Gipskarton sowie über eine Klimaanlage. Die Größe ist wie auch beim Standardcontainer beliebig erweiterbar – es können sogar große Kantinenräume gebaut werden.

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p Für die Container hat das Medienwerk15 (Tostedt) ein neues Werbeträgersystem entwickelt. Unter dem Titel Container Advertising Technology führte Klaas Dittmer diese Technik in Heidenau vor. Wolf Goger: „Werbefläche – das ist eine Möglichkeit. Aber gerade in großen Anlagen brauchen wir zum Beispiel Orientierungstafeln als Verkehrsleitsystem, und es müssen Sicherheitsregeln für alle sichtbar kommuniziert werden. Das ist eine gute Ergänzung für unser Portfolio.“ wb