Die Pandemie wirkt als Trendbeschleuniger

Foto: VBLHStreammaxBühne frei für den Vorstand der Volksbank Lüneburger Heide eG: Gerd-Ulrich Cohrs (von rechts), Stefanie Salata und Ulrich Stock. Foto: VBLH

Volksbank Lüneburger Heide eG: Rückblick auf ein besonderes
Geschäftsjahr – Wachstum trotz schwieriger Zeiten

Kaum ein Jahr hat die Unternehmen dermaßen herausgefordert wie das zurückliegende. Das bestätigte auch das Vorstandstrio der Volksbank Lüneburger Heide eG mit Stefanie Salata, Gerd-Ulrich Cohrs und Ulrich Stock beim Jahrespressegespräch. Ein Rückblick in ungewohnter Kulisse, denn die Veranstaltung fand digital im Streammax-Fernsehstudio der Buchholzer Firma Groh P.A. in Buchholz statt und entsprach damit den aktuellen Trends im Zeichen von Corona. Trotz allem: Der Vorstand ist mit dem Geschäftsverlauf 2020 durchaus zufrieden und vor allem eines: stolz auf die fast 600 Mitarbeiter, die dafür sorgten, dass die Wachstumskurve weiterhin nach oben zeigt.

„Wir haben die Krise bislang gut gemeistert“, resümiert Cohrs. „Sie sorgte dafür, dass wir uns schneller als geplant neu ausgerichtet haben. Wie bei vielen anderen Unternehmen beschleunigt die Pandemie einige Veränderungen, die sowieso demnächst anstehen. Unsere Annahmen zu Beginn des Jahres 2020 wurden ganz schön durcheinandergewirbelt, und wir wissen noch nicht, wie tiefgreifend diese Krise am Ende auf Teile unserer Wirtschaft wirkt. Aber wir sehen uns gut gerüstet. Mit unserem konsequenten Krisenmanagement, einer Kreditvergabepolitik mit Augenmaß und mit unseren verantwortungsbewussten und engagierten Mitarbeitenden kommen wir zuverlässig durch diese Zeit.“

Starke Zuwächse in der Bilanz und darüber hinaus

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Trotz Corona, Niedrigzinspolitik und Regulatorik erreichte die Bank laut Cohrs ein zufriedenstellendes Jahresergebnis. Dies bestätigt unter anderem die Bilanzsumme: Sie stieg 2020 um knapp acht Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Starke Zuwächse verzeichnet die Volksbank sowohl im Kredit- als auch im Anlagegeschäft.

Trotz Nullzins und teilweise Negativzins stiegen die Einlagen um sieben Prozent auf knapp drei Milliarden Euro. Auch das Wertpapiergeschäft nahm ordentlich Fahrt auf: „Mit einem Plus von 6,5 Prozent auf jetzt über eine Milliarde Euro spüren wir einen deutlichen und unserer Meinung nach wichtigen Trend hin zu Aktien, Fonds und anderen Wertpapieren“, sagt Cohrs.

Auf der anderen Seite befeuert der günstige Zins weiterhin die Kreditnachfrage sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich. Hier wuchs das Volumen, beflügelt durch den Mittelstandskredit und die Immobilienfinanzierung, um stattliche 13 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Außerdem habe die Volksbank dreimal so viele Förderkredite vermittelt wie im Jahr zuvor – insgesamt rund 85 Millionen Euro. Die Volksbank Lüneburger Heide eG hat derzeit 81 000 Mitglieder und 163 000 Kunden. Mehr als 4000 neue Teilhaber kamen 2020 hinzu.

In Drestedt erschließt die Volksbank-Tochter GEB (Gesellschaft für Entwickeln und Bauen mbH) das Baugebiet „An der alten Bahn“, in Bispingen die Baugebiete „Allermoor“ und „Soltauer Straße“ sowie in Visselhövede das zentrale Gebiet an der Zollikofer Straße. Die GEB wie auch die zweite Firmentochter Immo-Konzepte GmbH erzielten 2020 Rekordergebnisse. Während die GEB auf die Entwicklung und Erschließung von Baugebieten spezialisiert ist, vermarktet Immo-Konzepte GmbH Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Tochtergesellschaften tragen kräftig zum Gewinn bei

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Positiv hat sich demnach die im Sommer gestartete Impulse-Kampagne ausgewirkt. Dabei geht es um die Erweiterung des Angebots, vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten und Qualitätsberatung in der Region. Hier kommt laut Ulrich Stock vor allem die Digitalisierung voll zum Zug. Corona wirkt sich somit als Trendbeschleuniger aus. Wer sich zum Präsenz-Betrieb zurücksehnt: Bis mindestens zum 30. April ist in einigen Filialen nur ein eingeschränkter Betrieb möglich.

Mit „Qualitätsberatung“ sind vor allem beratungsintensive Leistungen wie Baufinanzierung, Altersvorsorge, Anlagenmanagement im Private Banking oder die Beratung von Firmenkunden gemeint. Hierfür bietet die Bank Spezialistenteams. Diese Teams werden demnächst noch ergänzt um das Team „Landwirtschaft“. Zudem bildet die Bank ein Team „Großinvestoren“, das zur professionellen Beratung für Großinvestoren in Immobilien eingesetzt wird. „Eine gute Entscheidung ist bei bewegten Märkten für Kunden extrem wichtig. Das erreichen wir mit den Spezialisten“, sagt Stefanie Salata.

Volksbank investiert in die Zukunft

Auf dem Volksbankgrundstück in der Winsener Innenstadt erfolgt demnächst der Einzug in das neue Verwaltungsgebäude. Auf knapp 1000 Quadratmetern Nutzfläche bietet es über 40 hochmoderne Arbeitsplätze für den Vorstand und für die Mitarbeiter. Für eine neue Filiale in Stelle beginnen im bevorstehenden Frühling die Bauarbeiten. In Soltau steht im Sommer der Abriss des alten Filial-Gebäudes in der Wilhelmstraße bevor. In zwei bis drei Jahren soll der Neubau mit Bankfiliale, Gastronomie und Geschäftshaus die Innenstadt aufwerten.

Ausblick und Fazit: „Morgen kann kommen“

„Für die deutschen Finanzinstitute wird die Regulatorik weiter verschärft. Dabei spielen auch Themen wie Nachhaltigkeit und Eigenkapitalausstattung eine zunehmend wichtigere Rolle“, so Salata. Nachhaltigkeit gehöre laut ihrer Aussage zum Wesen einer Genossenschaft. Daher schaffte die Volksbank Lüneburger Heide eG“ (Slogan „Morgen kann kommen“) für den Bereich Nachhaltigkeit sogar ein eigenes Ressort. 2021 stelle in doppelter Hinsicht eine Herausforderung dar. „Zum einen müssen wir die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie meistern. Leider müssen wir uns wohl darauf einrichten, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigen wird. Zum anderen müssen wir uns selbst schnell weiterentwickeln. Nur so können wir der beschleunigten Digitalisierung, der weiter zunehmenden Regulierung und dem anhaltend niedrigem Zinsniveau begegnen“, so Stefanie Salata. „Zurzeit beträgt der EZB-Leitzins null Prozent. Der Zinssatz, zu dem wir Geld bei der EZB anlegen, beträgt seit September 2019 minus 0,5 Prozent. Wir rechnen in absehbarer Zeit nicht mit einem Zinsanstieg, und das heißt: Wir müssen stattliche Verwahrentgelte zahlen.“

>> Web: http://www.vblh.de