Besuch im Label-Rouge-Gebiet

Dienstreise à la Schönecke – Mitarbeiter überzeugen sich in Frankreich von der Haltung des exklusiven Freilandgeflügels.

Seit 2005 führt der Elstorfer Geflügelhof von Henner Schönecke Maishähnchen, Freilandhähnchen, Perlhuhn und Stubenküken in Label-Rouge-Qualität sowie Wachteln aus Frankreich. Zur Weihnachtszeit sind auch die seltenen Kapaune im Sortiment, die sich in Deutschland steigender Beliebtheit erfreuen. Doch wie wird das exklusive Geflügel eigentlich vor Ort aufgezogen? Diese Frage beantwortete Henner Schönecke seinen Mitarbeitern hautnah und machte sich mit einer Reisegruppe auf nach Westen – ins französische Baskenland. Dort in den Pinienwäldern zwischen Atlantik und Pyrenäen finden die Tiere ideale Lebensbedingungen, und das merkt der Kunde am Geschmack.

Eigentlich liegt der Schwerpunkt bei „Schönecke seit 1914“ auf Regionalität, trotzdem fand die französische Ware vor mehr als 15 Jahren den Weg in die Läden und Marktwagen des Elstorfer Betriebes – eine Frage des Qualitätsanspruchs. ,,Anfang der 2000er-Jahre hatten wir häufiger schon einmal die Nachfrage nach Freilandgeflügel, nachdem wir ja auch eigene Eier aus Freilandhaltung anboten“, erinnert sich Henner Schönecke. ,,Gutes, geschmacklich hochwertiges und dann noch mit hohen Tierwohlstandards erzeugtes Geflügelfleisch gab es damals hier in Deutschland nicht in den Mengen, die wir gebraucht hätten.“ Also fuhren er und Geschäftsführerin Ruth Staudenmayer zwei Wochen lang rund 5000 Kilometer kreuz und quer durch Frankreich, um den Markt zu erkunden. Sie besuchten Schlachthöfe, Aufzüchter, Futtermittelwerke und vor allem auch Restaurants, um das jeweils in der Region zubereitete Geflügel auch zu kosten. ,,Wir waren auch in der Bresse beim Produzenten für Paul Bocuse. Das Bresse-Huhn ist toll, aber das Label Rouge aus dem Südwesten kann ihm wirklich das Wasser reichen“, befanden die beiden und entschieden sich, von dort zu importieren.

Das ist nun über 15 Jahre her, und inzwischen ist das Freilandgeflügel nicht mehr aus dem Sortiment wegzudenken. Um den deutschen Kunden die Qualität zu leicht höheren Verkaufspreisen erläutern zu können, reiste von Anfang an regelmäßig ein Team aus dem Verkauf nach Südfrankreich, um genauso wie die Chefs den Kreislauf zu verstehen und den Wert des Fleisches einordnen zu können. ,,Ein Höhepunkt für jeden, der bei uns arbeitet“, weiß Geschäftsführerin Ruth Staudenmayer von den Reisen zu berichten. In den vergangenen zwei Jahren mussten die Reisen aufgrund des extremen Infektionsgeschehens durch die Aviäre Influenza (Geflügelpest) und dann aufgrund von Covid-19 entfallen.

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Exklusiv bei „Schönecke seit 1914“

Nun war endlich wieder ein Team von Schönecke zu Besuch bei den Aufzüchtern in den „Landes“, in den Pinienwäldern hinter der Atlantikküste im so genannten Baskenland zwischen Bordeaux und den Pyrenäen. Dieses Jahr waren unter anderem Anne-Marie Meier und Bärbel Neidhardt von den Marktteams dabei, aber auch Mitarbeiter aus Logistik und Großhandel. Zum ersten Mal hatte Schönecke auch Kunden aus dem Großhandel eingeladen, denn inzwischen ist Schönecke ein wichtiger Partner des gehobenen Einzelhandels bei der Beschaffung hochwertigen Geflügels.

„In diesem warmen Klima gedeihen die Tiere besser“, erläutert Henner Schönecke, im ersten Beruf gelernter Landwirt. ,,Das muss man gesehen haben. Die Hähnchen laufen dort wirklich ohne Zaun durch den Pinienwald“, blickt Bärbel Neidhardt noch immer begeistert zurück.

Während in Deutschland vom Handel ausgedachte Tierwohlsiegel den Verbraucher verwirren, steht das von überzeugten Tierhaltern entwickelte Label Rouge (deutsch: Rotes Siegel) bereits seit 1965 für zertifizierte Qualität, die sowohl das Futter wie auch die Haltung und Schlachtung berücksichtigt. „Die Franzosen haben den Zusammenhang zwischen diesen Komponenten früh erkannt und halten daran fest“, weiß Henner Schönecke, selbst bekennender Genussmensch.

Die sechs Garantiepunkte:

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π Die Hähnchen wachsen in absoluter Freiheit in den Kiefern- und Pinienwäldern der Landes auf. Entsprechend waren die Verluste während der Aviären Influenza in der Saison 20/21 historisch hoch.

π Die Tiere leben in beweglichen Ställen in einer geringen Besatzdichte (die sogenannte „bäuerliche Freilandhaltung“ entspricht am ehesten dem Tierwohl-Label Stufe 4).

π Die seit dem Mittelalter in dieser Region angesiedelte Nackthals-Rasse (,,cou nu“) ist bekannt für feinste Fettmarmorierung im Muskelfleisch, die durch das Garen als aromatischer Saft ins Fleisch übergeht und es so besonders vollmundig und geschmackvoll macht.

π Die Tiere erhalten ausschließlich genetisch unverändertes Futter, das von den Aufzüchtern in der Region selbst angebaut und verarbeitet wird. Die Maishähnchen erhalten Futter aus mindestens 80 Prozent Mais, dazu Weizen und andere Getreidesorten. Die weißen Hähnchen erhalten mindestens 60 Prozent Mais, 20 Prozent Weizen und andere Getreidesorten. Durch die Aufzucht im Ökosystem der Landes sind natürliche Futterkomponenten wie Pinienkerne, Farnknospen, Gräser, Kräuter und Blätter, Würmer, Käfer und Insekten gegeben.

π Eine wesentlich längere Aufzucht und gute Fütterung führen zu einem geschmacklich besseren Produkt. So hat ein Hähnchen beispielsweise 81 bis 86 Tage Zeit, um zur Schlachtreife zu gelangen. Die lange Aufzuchtzeit sorgt dafür, dass sich der besondere Geschmack in aller Ruhe entwickeln kann.

π Maximaler Transportweg zum Schlachthof: 80 Kilometer.

π Anhand der Codenummer auf dem Schlachtetikett kann jederzeit nachvollzogen werden, woher das jeweilige Tier stammt, welcher Züchter es aufgezogen hat und wann es geschlachtet wurde. (Eingabe unter www.saint-sever.com )

π Die garantierte Frische sichern strenge Hygieneregeln, ständige bakteriologische Kontrollen und eine hochmoderne Logistik. So kommt Label-Rouge-Geflügel schnell und frisch auf den Tisch.

π Die Label-Rouge-Garantie setzt echte Maßstäbe in Europa: Überwachung der Produktionskette durch unabhängige Institute und ein geschlossenes Qualitätssicherungssystem vom Schlüpfen der Küken bis in die Handelsregale.

Schönecke hat die Produkte der französischen Nachbarn vom Maishähnchen über das Perlhuhn bis zu Stubenküken und Wachtel ganzjährig im Sortiment. Eine Ausnahme ist der Kapaun, ein bis zu 3,6 Kilo schweres kastriertes Hähnchen – auch bekannt als „der französische Weihnachtsbraten“.

Schwein gehabt . . .

Mit dem Ringelswin auf neuen Wegen

Weite flache Wiesen, Kohl bis zum Horizont, immer ein wenig Nordseeluft in der Nase – in Dithmarschen ist die Welt noch in Ordnung. Zum Beispiel auf dem Hof von Peter Georg Witt, der sich darauf spezialisiert hat, Schweine mit besonders schmackhaftem Fleisch zu halten. Unter dem Markennamen Ringelswin bringt „Schönecke seit 1914“ seit Ende vorigen Jahres exklusiv Fleischprodukte der robusten Duroc-Rasse vom Hof Witt auf den Markt – und zwar sowohl auf den Wochenmarkt als auch in den gehobenen Lebensmittelhandel. Tierwohl ist das oberste Gebot bei Witt in Dithmarschen. Die Schweine haben offene Strohställe, Spielzeug gegen Langeweile und ausgesuchtes Futter ohne gentechnisch veränderte Bestandteile. Die Tiere bleiben ab Geburt unversehrt. Der fröhlich hochstehende Ringelschwanz ist ein Zeichen für ihr Wohlbefinden. Fleisch vom Ringelswin zeichnet sich durch eine deutliche Marmorierung und eine dicke Fettauflage aus.

>> Web: www.ringelswin.de