„Netzwerken ist wichtiger denn je“- Zweiter Wirtschaftstreff „Wir in Stade“

95 Aussteller aus einem breiten Branchenmix begaben sich im Stadeum bei „Wir in Stade“ zum zweiten Mal auf Tuchfühlung. Foto: Katharina Bodmann

Lässig lehnt Volker Helms am Bistrotisch. Es ist kurz nach 13 Uhr im Stadeum. „Die Frage ist, wie du beide Welten vereinst“, sagt der Kreativhandwerker zum Gastronomen Claus Peter aus der Wingst. Er spricht darüber, stilvolles Interieur mit Genuss zu kombinieren – ein Thema, das beide umtreibt. Die Unternehmer sind sich einig: Den Menschen ist Wertigkeit wichtig, sie haben Geld, wollen genießen. „Ich sage dir: Der Bereich explodiert“, sagt der Koch – und ist damit sofort beim „Du“.

95 Selbstständige und Mittelständler aus Cuxhaven bis Hamburg nahmen am zweiten Netzwerktreff „Wir in Stade“ teil. Die Unternehmen verfolgen bei diesem Stell­dichein mit persönlicher Atmosphäre ein Ziel: Kontakte knüpfen und Geschäfte machen. Manchmal sind ihnen die Berührungspunkte dabei noch gar nicht bewusst.

Was in Harburg seit fünf Jahren funktioniert und den Sprung in Hamburgs Mitte und Osten geschafft hat, scheint sich in Stade zu einer Instanz zu entwickeln: die Netzwerk-Veranstaltung „Wir in Stade“, organisiert von der Volksbank Stade-Cuxhaven und der Tageblatt Event GmbH. Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber betonte die Wichtigkeit der Veranstaltung: „Heute ist Netzwerken wichtiger denn je.“

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Anderthalb Stunden später: Im gefüllten Saal haben inzwischen alle Aussteller die Kontaktscheue abgelegt. „Versuch macht klug, ich würde niemals nie sagen“, meint Hans-Albert Monsees von der Karl Meyer AG. Im Gespräch mit Karl und Gorch Reincke geht es darum, ob die Betriebe Schnittmengen in der betrieblichen Gesundheitsförderung haben. „Wir sind hier gut aufgestellt, aber immer auf der Suche nach Kooperationen“, bekennt Monsees. „Wir sind uns schon mal begegnet. Karl Meyer hat unsere alten Fitnessgeräte entsorgt“, entgegnet Karl Reincke vom gleichnamigen Gesundheitszentrum.

Als Pfund zählt der Branchenmix. Mit dabei: Autohäuser, Rechtsanwälte, Immobilienfirmen, Einzelhandel, Medienhäuser, Kreditinstitute, Handwerker, Dienstleister und viele Entscheider aus der heimischen Wirtschaft. Ein breites Bündnis aus Kammern, mittelständischen Verbänden sowie Wirtschaftsförderungen unterstützt das Treffen.

Volksbank-Vorstand Henning Porth streift gegen 15 Uhr von Stand zu Stand. „Das Campe Carré ist für mich schon interessant“, sagt er zu Philip Laing von ISH Immobilien. Schnell entwickelt sich ein Expertengespräch über Bauvorhaben und Finanzierungsmodalitäten. In Zeiten der Digitalisierung werde es immer wichtiger, den persönlichen Kontakt nicht zu verlieren, erläutert Porth. Für ihn als Vorstand sei „Wir in Stade“ „die Möglichkeit, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“.

Von Karsten von Borstel

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