Schlafen Sie gut? Falls nicht: Harburg plant den Betten-Boom

KanalseiteDieses 4-Sterne-Hotel (214 Zimmer) plant die Lorenz Gruppe am Veritaskai in Harburg. Betrieben wird es von der Hamburger Raphael- Gruppe unter der Marke Best Western Premier.

Hotelentwicklungsplan weist 17 potenzielle Neubaustandorte aus – Tourismus-Schnittstelle ins attraktive Umland.

Tourismus in Harburg – geht das? Diese Frage wird im Rahmen des Hotelentwicklungsplans für Hamburg (HEP) mit Ja beantwortet, denn die Hansestadt Hamburg hat erkannt, dass die Bettenkapazitäten kräftig aufgestockt werden müssen. Auch den Stadtteilen kommt dabei eine Rolle zu, denn Platz ist innerhalb der Hamburger Grenzen bekanntlich Mangelware. Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann hat Harburgs Rolle als Hotelstandort jetzt beim 8. Hamburger Stadtmarketingforum dargestellt und einige interessante Zahlen vorgetragen.

Geht es um Hotelübernachtungen im Hamburger Süden, wird gern auch über die Stadtgrenze geschaut und auf die immer noch recht zahlreichen Landgasthöfe und Hotels im Umland verwiesen – sozusagen als „stille Reserve“ zu vergleichsweise günstigen Preisen. Tatsächlich bietet der Bezirk Harburg 19 Hotels mit insgesamt 723 Betten auf. Das klingt gar nicht so schlecht, täuscht aber darüber hinweg, dass es mit dem Privathotel Lindtner nur ein einziges Premiumhaus und mit dem Panorama zumindest noch ein weiteres Angebot im höheren Preissegment gibt. Alle anderen Adressen sind entweder bewusst Low Budget oder in der 2- bis 3-Sterne-Kategorie angesiedelt. Durch Bestandsentwicklung – im Wesentlichen möglich bei vier Objekten – ließen sich die Zahlen etwas verbessern. Drei Neubauprojekte sind zudem in Vorbereitung, darunter das 4-Sterne-plus-Hotel, das die Lorenz-Gruppe, wie mehrfach berichtet,  bereits konkret am Veritaskai im Binnenhafen plant. Darüber hinaus weist der vom Bezirk aufgelegte eigene Hotelentwicklungsplan im Rahmen des HEP 2017 fast 20 Potenzialflächen für Harburg aus – überwiegend im Kerngebiet und punktuell in Süderelbe. Melanie-Gitte Lansmann: „Wir sprechen über 17 potenzielle neue Hotelstandorte. Das klingt zunächst ziemlich ambitioniert, aber meine Wahrnehmung auf der Expo Real in München: Es gibt eine Nachfrage – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Grundstückskosten im Süden Hamburgs immer noch deutlich unter denen nördlich der Elbe liegen und die Lage samt Infrastruktur einfach hervorragend ist.“

4-Sterne-plus am Veritaskai

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Mit der neuen „Harburg-Info“ setzt das Citymanagement unter anderem auf Tourismus, was im Zusammenhang mit Harburg eher ungewöhnlich erscheint. Melanie-Gitte Lansmann: „Wir haben ein sehr attraktives Hinterland mit vielen touristischen Highlights zwischen Stade und Lüneburg bis hinein in den Heidekreis. Harburg liegt an der Schnittstelle – kann also Hamburger Gästen den Weg nach Süden und Heidetouristen den Weg in die Hamburger City weisen. So verstehen wir diese neue Rolle.“