Der Süden schafft Fakten

Es geht um Wirtschaft & Wissenschaft, Kollaboration, wissensbasierte Jobs und Zukunftstechnologien

Hamburg plant die Zukunft, der Süden setzt den Plan bereits konkret um. Mit der „Science-City“ in Bahrenfeld und dem Digital Campus „Hammerbrooklyn“ hat die Hansestadt zwei Langzeitprojekte aufgelegt, die ganz konkret für das Ziel stehen, die Elbmetropole zur Innovations-Hauptstadt Deutschlands zu machen. Auch der Süden hat eine Rolle abbekommen. Im Windschatten der Technischen Universität Hamburg (TUHH) soll hier die „Innovation City Harburg“ entstehen. Konkret steht dabei die anwendungsorientierte Forschung im Mittelpunkt. Während die Science-City – hier sollen mehr als 5000 Studenten der Universität Hamburg in den Bereichen Chemie, Physik und Biologie forschen, arbeiten und leben, hinzu kommen circa 2200 Wissenschaftler am DESY – ein auf Jahrzehnte angelegtes Stadtentwicklungsvorhaben ist und im Digital-Pavillon Hammerbrooklyn ab Mai zunächst mal eine Filiale des Innnovations-Ökosystem „Factory Berlin“ eröffnet wird, schafft der Süden mit drei Großprojekten länderübergreifend Fakten: dem Hamburg Innovation Port HIP im Channel, dem Tempowerk in Bostelbek und dem „5G-Scenario-Lab“ im TIP Innovationspark Nordheide in Buchholz.

5G-Reallabor in der Nordheide

Was alle drei Standorte verbindet: Hier existiert eine enge Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Das Tempowerk hat eine langjährige Verbindung zur TUHH und setzt auf Kollaboration, der Hamburg Innovation Port ist der erklärte Ort im Harburger Binnenhafen, an dem die TU ihre Wachstumsziele umsetzen will, und der Innovationspark Nordheide pflegt unter der Regie der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg Kooperationen gleich zu mehreren Universitäten und Hochschulen. Letzterer wird nach derzeitigem Ermessen und unter Einbeziehung aller positiven Signale aus der Politik zum ersten Reallabor für 5G-Technologie in der Metropolregion Hamburg, ein ehrgeiziges Projekt, das sehr gute Chancen für eine öffentliche Förderung hat. Im Landkreis sollen wissensbasierte Arbeitsplätze mit Technologie- und Innovationsschwerpunkt entstehen.

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Während sich das Tempowerk derzeit komplett neu aufstellt, künftig als Konferenzzentrum mit Hotel und Gastronomie zu einem Netzwerk-Hotspot wird und sich konzeptionell eher um kleinere Unternehmen und Start-ups kümmert, zeichnet sich im Channel mit dem zweiten Bauabschnitt des HIP eine Entwicklung ab, die eine Dimension für ganz Norddeutschland haben könnte. Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann betonte unlängst in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“, dass Harburg eine Schlüsselrolle beim Thema Innovation zukomme. Das Investment von Weber ist ein wesentlicher Baustein bei dem Vorhaben, Hamburg bundesweit an die Spitze der Innovationsbewegung zu setzen.

Doch zunächst muss gebaut werden. In einem exklusiven Interview mit B&P betonte der neue TUHH-Präsident, Andreas Timm-Giel, dass sich die Wachstumsstrategie der Uni vor allem auf den Binnenhafen konzentriere, für neue Professoren gebe es jedoch absehbar zu wenig Platz. Timm-Giel: „Für neue Professuren und aufwachsende Institute wird es ab Oktober 2021 knapp.“ HIP-Investor Arne Weber hofft nun auf eine baldige Zusage der Hansestadt, die dafür verantwortlich ist, Raum für die Uni zu schaffen. Er steht Gewehr bei Fuß und könnte den Bau von HIP Two jederzeit starten.

>> Mehr zur Technologie-Offensive
im Hamburger Süden auf den Seiten 3 (HIP), 11-14 (Tempowerk) und 24 (TIP).
Podcast-Tipp auf der Seite 11