Unser TIP(P): Buchholz steht vor einem Quantensprung

 WLH konkretisiert Pläne für den Technologie- und Innovations-Park

Dieser Plan zeigt die Dimension des TIP, der im Dreieck Hamburger Straße und B75 entstehen soll. Die blauen Gebäude stellen zunächst als Platzhalter den zentral gelegenen NiedersachsenCampus dar. Hier soll ein Hochschulstandort neuen Typs realisiert werden.

Dieser Plan zeigt die Dimension des TIP, der im Dreieck Hamburger Straße und B75 entstehen soll. Die blauen Gebäude stellen zunächst als Platzhalter den zentral gelegenen NiedersachsenCampus dar. Hier soll ein Hochschulstandort neuen Typs realisiert werden.

Unmittelbar vor den Toren Hamburgs ist mit dem Technologie- und Innovationspark TIP ein 26 Hektar großes Wirtschaftszentrum geplant, zu dem mit dem Niedersachsen-Campus erstmals ein universitärer Standort neuen Typs realisiert werden soll (siehe Seite 1). Politisch stößt das von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH (WLH) angeschobene Projekt auf Wohlwollen. Im Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Buchholz wurde das Vorhaben jetzt mit eins zu acht Stimmen durchgewinkt. Die frühzeitige Bürgerbeteiligung steht unmittelbar bevor. WLH-Chef Wilfried Seyer hofft, dass auch der Grunderwerb zeitnah über die Bühne geht. Die Erschließungsarbeiten im Gewerbegebiet II Vaenser Heide Nord zwischen Buchholz und Dibbersen könnten dann bereits 2019 beginnen.

Die WLH hat binnen 20 Jahren im Auftrag der Kommunen elf Gewerbegebiete im Landkreis Harburg realisiert und ist auf Grundlage einer Sondervereinbarung mit dem Heidekreis sogar für die Gemeinde Bispingen tätig. Dort wurde vor wenigen Tagen das Gewerbegebiet Gauß‘scher Bogen eingeweiht. Erstmals greift jetzt die Stadt Buchholz auf die WLH-Expertise zurück. Seyer und sein Team haben bereits im Gewerbegebiet Oelstorf in der Samtgemeinde Salzhausen gezeigt, wie Gewerbe und Nachhaltigkeit unter einen Hut zu bringen sind. Auch der TIP soll von der deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden.

Hochschulen planen mit

Für die Gestaltung des TIP hat Seyer zwei Hochschulen eingespannt: Studenten der Hochschule 21 werden einen Gestaltungswettbewerb für die Campus-Gebäude durchführen, Studenten der Hochschule Osnabrück erarbeiten ein Konzept für die Außenanlagen, denn das Gesamtprojekt, in dem auch viel Platz für neue Unternehmen vorgesehen ist, soll durchaus einem gewissen Parkcharakter haben. Seyer: „Wir haben bei der Anlage die historischen Gegebenheiten berücksichtigt und beispielsweise den alten Viehweg belassen, auf dem die Bauern früher ihr Vieh zur gemeinsamen Tränke geführt haben. Die gibt es übrigens heute noch – und sie soll bestehen bleiben.“ Sichtverbindungen und Grünachsen sollen dafür sorgen, dass die Artenvielfalt sogar noch verbessert wird, denn aktuell ist die Fläche lediglich ein Acker. Seyer rechnet damit, dass der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan bereits im November/Dezember fällt – wenn alles gut läuft. Nach der Erschließung (2019) könnten erste Baumaßnahmen 2020 beginnen, sodass ein Jahr später die ersten Unternehmen einziehen dürften. Parallel dazu soll der Niedersachsen-Campus entwickelt werden. Zu diesem zentralen Komplex zählt auch ein Veranstaltungszentrum, das sowohl als Kinozentrum, als auch als Hörsaal betrieben werden kann, sowie ein zentraler Platz – beispielsweise für Public Viewing bei der WM. Bevor diese Schritte konkreter werden, muss ein Städtebaulicher Vertrag mit der Stadt Buchholz geschlossen werden. Dabei geht es um die Beauftragung des Erschließungsträgers (in diesem Fall ist das die WLH) und die Wahrung der planerischen Hoheit (in diesem Fall der Stadt). Seyer: „Für den TIP wären wir dann sozusagen die ausgelagerte Entwicklungsabteilung.“ Im zweiten Schritt wird dann ein Vertrag geschlossen, in dem die technische Ausführung der Erschließung geregelt wird.

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Insgesamt umfasst das Gebiet Vaenser Heide Nord 26,15 Hektar, wovon 17,68 Hektar Nettobauland sind. Für den Campus in der Mitte sind knapp 2,9 Hektar vorgesehen, für die Ansiedlung von traditionellen und wissensbasierten Unternehmen weitere 14,8 Hektar. Die Nettobaufläche liegt bei 68 Prozent plus Straßen und Wege. Seyer: „Wir hoffen sehr, dass sich der Grunderwerb schnell regeln lässt.“ Jetzt liegt die Verantwortung, Buchholz zu einem großen Entwicklungsschritt zu verhelfen, in den Händen der Eigentümer.

Web: www.wlh.eu