Volksbanken üben den Schulterschluss

Fotos: LukasGemeinsam mit den Volksbanken Lüneburger Heide und Stade hat die Hamburger Volksbank dieses Vorhaben der Lukas Bauprojekt GmbH finanziert. An der Bergedorfer Straße wurden 96 Eigentumswohnungen in zwei Baukörpern erstellt. Gesamtvolumen: rund 20 Millionen Euro.

Für ein 20-Millionen-Euro-Projekt in Bergedorf hat sich die Hamburger Volksbank zwei Partner gesucht – Gespräch mit Wolfgang Voß.

Wolfgang Voß

Wolfgang Voß leitet bei der Hamburger Volksbank den Bereich Unternehmenskunden, zu dem auch das Bauträgergeschäft zählt.

Die Hamburger Volksbank hat sich erstmals mit befreundeten Volksbanken aus Niedersachsen zusammengeschlossen, um gemeinsam ein Projekt der Lukas Bauprojekt GmbH in Hamburg-Bergedorf zu finanzieren. Wolfgang Voß, Bereichsleiter Unternehmenskunden und damit auch zuständig für das Bauträgergeschäft: „Für uns allen wäre das Einzelprojekt mit einem Finanzvolumen in Höhe von 20 Millionen Euro zu groß gewesen, aber im Verbund mit anderen Volksbanken war das machbar.“ Der Fall, in dieser Form ein Novum, ist ein Beleg dafür, dass sich das Bauträgergeschäft – hier geht es im Wesentlich um Wohnungsbau – nach wie vor in einem  Aufwärtstrend befindet.

Das neue Trio: Hamburg- Stade-Lüneburg

Dass es den Volksbanken gelungen ist, dieses Projekt zu bekommen, freut Voß besonders. Und die sich daraus entwickelte Kooperation mit der Volksbank Stade und der Volksbank Lüneburger Heide ebenfalls: „Wir befinden uns sozusagen auf dem Jungfernflug.“ Will heißen: Das Modell könnte Schule machen. Generell arbeitet die Hamburger Volksbank bei großen Projekten jenseits der 20-Millionen-Euro-Grenze mit der Deutschen Genossenschafts-Hypothekenbank AG (DG Hyp) zusammen, einem Schwesterunternehmen der Volksbanken.

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Gehobenes Preissegment: Der Markt wird zäher

Das Bauträgergeschäft der Hamburger Volksbank entwickelt sich laut Voß ausgesprochen positiv: „Wir haben in diesem Bereich derzeit ein Kreditvolumen von 75 Millionen Euro im Markt – verteilt auf 15 Projekte. Im Schnitt liegen wir also bei fünf Millionen pro Bauvorhaben. Maximal geben wir für ein Objekt bis zu zehn Millionen Euro. Deshalb hätte wir den Bau von 96 Eigentumswohnungen in Bergedorf nicht im
Alleingang finanzieren können.“ Auch personell wirkt sich der Bauboom aus. Voß: „Wir haben die Abteilung um einen weiteren Mitarbeiter auf nun drei Leute erweitert.“ Die gesteigerte Nachfrage hat aus seiner Sicht auch noch einen anderen Grund: „Das Bauträgergeschäft ist ein Feld, auf dem die Großbanken eher nicht unterwegs sind. Hier stehen traditionell die Volksbanken und die Sparkassen im Wettbewerb.“ Insgesamt sieht Wolfgang Voß die Baunachfrage weiterhin positiv: „Der Grund liegt ja auf der Hand: Wer heute Geld anlegen will, bekommt für fünf Jahre null Prozent Zinsen, für zehn Jahre unter ein Prozent. Das macht keinen Sinn. Deshalb investieren viele mittelständische Anleger in Immobilien. Ich denke, dass der Trend noch wenigstens fünf Jahren anhalten wird. Allerdings gilt das für den Wohnungsbau, der in einem vernünftigen Preissegment angesiedelt ist. Bis 4000 Euro pro Quadratmeter läuft es gut, alles was teurer ist, lässt sich mittlerweile nicht mehr so einfach verkaufen. Da wird der Markt zäher. Das ist unser Eindruck.“ wb

Web: www.hamburger-volksbank.de