Gewerbe-Immobilien: Wer clever ist, plant die Nachnutzung gleich mit ein

Wenn plötzlich die Aufträge fehlen oder Standorte verlagert werden müssen, kann es ganz schnell ganz teuer
werden – Engel & Völkers berät Investoren im Vorwege – Entscheidend ist die Lage- und Objektqualität.

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Plädoyer für eine weitsichtige Planung von Gewerbe-Immobilien: Erik Peuschel, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers
Commercial Hamburg.

Kapitalbindung, Immobilienkompetenz oder Nachnutzungsrisiko sind nur drei Kriterien, mit denen sich nahezu jedes Unternehmen während des Lebenszyklus einer Industrie-Immobilie irgendwann einmal auseinandersetzen muss. Die Frage, ob es betriebswirtschaftlich überhaupt richtig ist, eine eigene Immobilie anzuschaffen beziehungsweise im Bestand zu behalten, wird dabei viel zu häufig nur durch die Brille des Nutzers selbst gesehen. Wer weitsichtig plant, weiß, dass Aufträge kommen und gehen, Immobilien aber immer bleiben und zu Ballast werden können. Die Erhaltung kostet Geld, das investierte Kapital bleibt gebunden. Und wehe, es findet sich kein Nachnutzer.

Die Nutzbarkeit von Betriebsimmobilien wird zunehmend von globalen Marktentwicklungen geprägt. So beträgt mittlerweile die durchschnittliche Laufzeit von Lieferaufträgen deutlich unter drei Jahren. Die wirtschaftliche Lebensdauer von Immobilien liegt dagegen nach wie vor bei etwa 50 Jahren. „In letzter Konsequenz kann das heißen: Die Aufträge gehen, die Immobilien bleiben“, sagt Erik Peuschel, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg. Gehören Immobilien nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens, werden sie nicht selten zur Last oder gar zum Risiko für den Eigentümer. Dieses Szenario lässt sich vermeiden: zum Beispiel indem die Möglichkeiten der Nachnutzung bereits in die Investitionsentscheidung für Betriebsimmobilien einbezogen werden. Ganz entscheidend sind hierbei die Lage- und Objektqualität.

Überregionale Verkehrswege

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Bei notwendigen Neubauten etwa von Produktionsflächen wird häufig nur für die individuell vorgesehene Nutzung geplant und realisiert. Darüber hinaus dominieren bei der Planung des Standortes traditionelle oder lokale Restriktionen sowie oftmals einzig und allein betriebliche Erfordernisse. „Doch allein durch die Lage der Immobilie in der Nähe von überregionalen Verkehrswegen lässt sich die Anzahl potenzieller Nachnutzer signifikant erhöhen“, sagt Peuschel.