Kolumne Business & Health – Von Valeska von Krosigk und Karsten von Harling, Fachärzte für Innere Medizin im Medizinischen Versorgungszentrum auf dem Gelände der Helios Mariahilf Klinik Hamburg
Masern, Keuchhusten, Influenza – beim Thema Impfen denken wir immer erst an Kinder. Für Erwachsene sind Impfungen meist kein Thema mehr. Oder wüssten Sie auf Anhieb, wo ihr Impfpass liegt? Und das nicht ohne Grund, denn bei den meisten Impfungen reicht eine Grundimmunisierung im Kindes- und Jugendalter aus. Doch bei einigen Impfungen, wie zum Beispiel Tetanus, Polio und Diphtherie, muss dieser Schutz im Laufe des Lebens durch Auffrisch-Impfungen verlängert werden, spätestens alle zehn Jahre.
Impfungen schützen nicht nur Kinder. Die meisten Infektionskrankheiten betrachten wir als Kinderkrankheiten, weil Kinder ohne Impfschutz meist schon früh daran erkranken. Doch man sollte sie trotzdem nicht unterschätzen: Trotz moderner Medizin stellen viele Infektionskrankheiten weiterhin ein hohes gesundheitliches Risiko dar. Darum gilt es auch im Erwachsenenalter, den eigenen Impfstatus immer wieder zu überprüfen.
Vor allem, wenn sich die Lebensumstände ändern. So sollten Frauen mit Kinderwunsch zunächst in ihren Impfpass schauen – schließlich sind viele Impfungen während der Schwangerschaft nicht möglich und eine Infektion während der 40 runden Wochen könnte dem Kind schaden. Auch Erwachsene mit chronischen Krankheiten sollten besonders vorsichtig sein und sich regelmäßig impfen lassen, damit der sowieso schon herausgeforderte Körper nicht auch noch gegen eine Infektionskrankheit kämpfen muss.
Erst Impfpass, dann Urlaub!
Andere Länder, andere Krankheiten – sollten Sie einen Urlaub in ein fernes Land planen, müssen nicht nur die Koffer gepackt werden, auch der Blick in den Impfpass ist angeraten. Durch Impfungen und vorbeugende Medikamente können gefährliche Krankheiten wie etwa Typhus, Hepatitis, Gelbfieber oder Malaria vermieden werden. Vor allem in Ländern mit warmem oder tropischem Klima laufen Sie Gefahr, sich mit Krankheitserregern zu infizieren. Damit gefährden Sie dann nicht nur sich selbst, sondern nach der Rückreise auch Ihre Mitmenschen zu Hause. Ihr Hausarzt berät Sie gern.
Sie wechseln Ihren Arbeitsplatz? Sprechen Sie mit Ihrem neuen Betriebsarzt oder Hausarzt über die möglichen Risiken des neuen Arbeitsumfeldes und lassen Sie Ihren Impfstatus bei Bedarf auffrischen. So ist beispielsweise medizinisches Personal besonders gefährdet, durch Patienten infiziert zu werden oder die Erreger im Patientenkontakt weiterzugeben. Daher wird allen Menschen über 60, chronisch Kranken jeden Alters, Schwangeren und medizinischem Personal zu einer jährlichen Grippe-Impfung geraten. Der Influenza-
Virus stellt eine erhebliche gesundheitliche Bedrohung dar. Lassen Sie sich also rechtzeitig vor Beginn der winterlichen Grippe-Saison impfen – möglichst bereits im Oktober oder November.
Darüber hinaus empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen, die nach 1970 geboren wurden, eine zusätzliche Masern-Impfung, sollte noch kein ausreichender Immunschutz vorliegen. Ihren Impfstatus können Sie jederzeit von Ihrem Hausarzt prüfen lassen. Also: Auf die Plätze, fertig, los – wer seinen Impfpass zuerst findet, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch viele andere Menschen!