Interview mit Dr. Markus Herrmann

Dr. Markus Herrmann ist Leitender Arzt und Radioonkologe im Zentrum für Strah­len­therapie im MVZ Klinik Dr. Hancken.

Herr Dr. Herrmann, welche Rolle spielt die Strahlentherapie bei der Behandlung von Tumorerkrankungen?

Dr. Markus Herrmann: Heutzutage erhalten sehr viele Krebspatienten im Rahmen ihrer Behandlung eine Strahlentherapie. Jede erfolgreiche Krebsbehandlung setzt die enge Zusammenarbeit von Fachärzten mehrerer Disziplinen einschließlich der Hausärzte, die die Patienten am besten kennen, voraus. Im Rahmen des onkologischen Gesamtkonzepts kann die Strahlentherapie unter anderem zur Vorbehandlung eines Tumors genutzt werden, um ihn vor der operativen Entfernung zu verkleinern. In vielen Fällen ist auch nach einem operativen Eingriff eine Bestrahlung als fester Bestandteil des Behandlungskonzeptes erforderlich, um die Aussichten auf eine dauerhafte Heilung zu erhöhen. Darüber hinaus kann bei fortgeschrittenen oder sehr aggressiven Tumorerkrankungen eine Kombination von medikamentöser Therapie, Chemotherapie oder Therapie mit sogenannten Antikörpern, mit Strahlenbehandlung erforderlich sein. Ziel jedes Behandlungskonzeptes muss sein, durch die Kombination der verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten die größtmögliche Wirkung bei gleichzeitig größtmöglicher Schonung zu erreichen.

Aber es gibt auch Tumorbehandlungen, bei denen nur radioonkologische Behandlungen eingesetzt werden?

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Dr. Herrmann: Die Strahlentherapie wird beispielsweise bei Prostatatumoren als alleinige Standardbehandlung eingesetzt. Aber auch bei Tumoren oder Metastasen, die wegen ihrer Lage im Körper nicht operiert werden können, oder bei Patienten, deren Gesamtzustand einen chirurgischen Eingriff nicht zuläßt, kann die Strahlentherapie dank der hochpräzisen modernen Technik genau den Tumor treffen und die gesunden Strukturen in der Umgebung weitgehend schonen. Je nach Art und Lage des Tumors kann schon eine radiochirurgische Behandlung den gewünschten Erfolg bringen.

Strahlenbehandlungen werden oft auch zur Therapie von gutartigen Erkrankungen eingesetzt. Wie wird dabei vorgegangen?

Dr. Herrmann: Das Vorgehen gleicht prinzipiell der Behandlung von bösartigen Erkrankungen, Wirkprinzip und Dosierung sind allerdings gänzlich anders. Bei der Behandlung von Tumoren wird auf die Zerstörung von bösartigen Zellen gezielt, bei der Behandlung von gutartigen Erkrankungen ist das Ziel die Beeinflussung der begleitenden Entzündungsreaktion und die Linderung der daraus resultierenden Schmerzen. Dieses wird durch den Einsatz sehr niedriger Bestrahlungsdosen erreicht.

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