So baut Lindemann in Hamburg und Stade

Wohnungsbau im Jahr 2017: In diesem Stil baut Lindemann an der Tang­stedter Landstraße in Hamburg-Langenhorn Wohnhäuser für die Edmund-Siemers-Stiftung. Ein Haus mit 19 Einheiten steht noch für die Vermarktung zur Verfügung.

Projektentwicklung: Zwei Beispiele aus den Bereichen Wohnungsbau und Gewerbebau – Gespräch mit Marcus Witt, Leiter Projektentwicklung & Asset 
Management.

Dank anhaltender Niedrigstzinsen ist der Bau-Boom ungebrochen. Kapitalfluss in Immobilien, hohe Nachfrage bei Investoren, vielerorts Nachholbedarf im Wohnungsbau, die anhaltende „Alterswanderung“ in die Städte und die Liquidität der „Erben-Generation“ – eigentlich stehen alle Signale auf Bau. Doch selbst Metropolen wie Hamburg mit einer eigenen Behörde für Stadtentwicklung und Bauen sowie sieben Bauämtern auf Bezirksebene tut sich schwer, die „PS auf die Straße“ zu bringen. Der politischen Ansage, pro Jahr 10 000 und mehr neue Wohnungen zu schaffen, stehen nicht selten langwierige Genehmigungsverfahren, Auflagen und Personalengpässe in den behördlichen Einrichtungen gegenüber. Vom Kauf eines Grundstücks bis hin zum fertigen Bau vergehen manchmal Jahre. Dass es auch schnell gehen kann, zeigt ein Projekt der Stader Lindemann-Gruppe, die an der Tangstedter Landstraße in Hamburg-Langenhorn 63 Wohnungen baut. Lindemann ist im Wohnungsbau und im Gewerbebau sehr aktiv, wie die Vorhaben Fachmarktzentrum Stade und die Tangstedter Landstraße in Hamburg belegen. Zwei Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen.

Tangstedter Landstraße
Es ist guten langjährigen Kontakten zu verdanken, dass dieses Projekt zustande kam. An der Tangstedter Landstraße besitzt die gemeinnützige Edmund-Siemers-Stiftung drei große Mehrfamilienhäuser aus den 60er-Jahren. Im Zuge der Hamburger Wohnungsbauoffensive wurde Nachverdichtung genehmigt – auf den Flächen zur Straße werden derzeit vier neue Häuser gebaut. Der Finanzierer, die Norderstedter Bank, knüpfte den Kontakt zu Lindemann in Stade, und nun baut Lindemann als Generalunternehmer die beiden außenliegenden Häuser mit 14 und elf Wohnungen. Die Planung für die Häuser mit jeweils 19 Wohnungen wurden an die Lindemann-Projektgesellschaft verkauft, wobei ein Objekt bereits schon wieder weiter veräußert wurde. Um die verbliebenen 19 Wohnungen kümmert sich jetzt Immobilienspezialist Marcus Witt, Leiter Projektentwicklung & Asset-Management bei Lindemann.

Er sagt: „Die beiden Außengebäude der Stiftung sind öffentlich geförderter Wohnungsbau. Die anderen Häuser sind frei finanziert. Meine Aufgabe ist es jetzt, die verbliebenen 19 Wohnungen zu vermarkten.“ Mit insgesamt 63 Wohnungen und einem Gesamtbauvolumen von etwa acht Millionen Euro gehört dieses Projekt zu den größeren im Lindemann-Portfolio. Witt: „Als wir das Grundstück übernahmen, gab es bereits eine Baugenehmigung. Deshalb konnten wir relativ schnell loslegen. Mittlerweile sind alle vier Gebäude im Bau.“ Dass Lindemann auch im Norden Hamburgs aktiv ist, mag überraschen, denn für die Männer vom Bau bedeutet das lange Anfahrtswege. Von Stade nach Langenhorn sind es gut 61 Kilometer – noch dazu über die ständig überlastete B73 und durch den Elbtunnel über die Deckel-Baustelle die A7 hoch bis Schnellsen-Nord.

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Fachmarktzentrum Stade
Witt, nicht verwandt mit den Lindemann-Inhabern, arbeitet selbst mitten in Hamburg. Sein Büro ist in der Gotenstraße, Hammerbrook. Von hier aus wird die Projektentwicklung gesteuert. Das Projekt Tangstedter Landstraße hat Witt Anfang 2016 übernommen, die Vorgeschichte reicht allerdings zurück bis 2013. Seitdem gab es die Pläne für eine Nachverdichtung.
Völlig anders gelagert ist ein Gewerbeprojekt, das Witt in Stade betreut. Es geht um die Fläche, auf der das mittlerweile abgerissene Technik- und Verkehrsmuseum stand. Anfang des vierten Quartals dieses Jahres beginnt hier der Bau des neuen Fachmarktzentrums. Auf dem 3,5 Hektar großen Areal an der Freiburger Straße entstehen 11 500 Quadratmeter Verkaufsfläche in drei separaten Gebäuden – für die Unternehmen Aldi, Toom-Baumärkte und Fressnapf – sowie fast 500 Stellplätze. Witt: „Der Bebauungsplan liegt vor, die Mietverträge sind alle unterschrieben. Jetzt starten wir mit der Gründung und Entwässerung, die bei dem eher weichen Stader Untergrund gar nicht so einfach ist. Anfang 2019 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, dann können die Unternehmen einziehen.

Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen im zweistelligen Millionen-Bereich ist das Projekt ebenfalls von beachtlicher Größe, aber eben in vielerlei Weise völlig anders gelagert als ein Wohnungsbauvorhaben in Hamburg. Beide Beispiele machen deutlich, mit 
welcher Bandbreite das Unternehmen 
J. Lindemann unterwegs ist. Die Lindemann-
Gruppe ist auch hier als Generalunternehmer im Einsatz. Für die Mitarbeiter bieten Aufträge dieser Art vor allem eines: kurze Anfahrtswege. Bauen in Stade ist für sie ein Heimspiel . . . wb

 www.lindemann-gruppe.de