EU-Rolle wird zunehmend kritisch kommentiert

Zum Wasser gehören Schiffe – klar, dass die Schüler auch an Bord gehen, um ihren Horizont zu erweitern. Thema: Plastikmüll und Geisternetze. Foto: Tutech

Wetter. Wasser. Waterkant.

Zwei Bildungswochen rund um Klimawandel und Nachhaltigkeit – Fast 8000 Schüler beteiligt – Tutech- Projektleiter Jürgen Becker zieht Bilanz.

Normalerweise steht www für World­wide Web, aber in Hamburg gibt es eine weitere Bedeutung: Wetter.Wasser.Waterkant. Unter diesem www-Titel brachte Jürgen Becker, Projektleiter bei der Tutech Innovation GmbH in Harburg, vor neun Jahren erstmals ein auf Klima- und Umweltschutz ausgerichtetes Bildungsprogramm für Schüler an den Start. Knapp 2000 Kinder und Jugendliche nahmen damals teil. Kurz vor Erreichen der Zehn-Jahres-Etappe (2024) präsentiert er jetzt die Entwicklung in eindrucksvollen Zahlen: Fast 8000 Teilnehmer aus mehr als 120 Schulen haben sich zwei Wochen lang auf rund 300 Veranstaltungen (mehr als 100 inhaltlich unterschiedliche Angebote) mit den vielen verschiedenen Aspekten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz befasst. Die Tutech trifft mit diesem Themenpaket exakt den Zeitgeist der jungen Generation, die wiederum beweist, dass es auch andere Möglichkeiten der Auseinandersetzung gibt, als sich mit Sekundenkleber auf den Ballindamm zu kleben.

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Exkursionen in der Hafencity

Zentraler Ort der Bildungswochen ist traditionell die Hafencity Hamburg. Als Anlaufstelle steht die Hafencity Universität zur Verfügung. Jürgen Becker: „Das Programm bietet für alle Klassenstufen Workshops, Exkursionen, Vorträge, Theateraktionen, Seminare und vieles mehr rund um das Thema Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Beim Klima-Speed-Dating treffen die Schüler beispielsweise auf renommierte Entscheidungsträger aus der Wirtschaft, aus der Wissenschaft und auch geeigneten Institutionen, um dort gezielt ihre Fragen anzubringen.“ Er freut sich nicht nur über die wachsende Teilnehmerzahl, sondern auch über die mehr als 100 Partner, die das Bildungsprojekt unterstützten und so dazu beitragen, dass der notwendige gesellschaftliche Wandel frühzeitig ins Bewusstsein der nachrückenden Generation rückt. Zu den Partnern zählen beispielsweise die in Marmstorf/Lürade ansässige Baumschule von Ehren, die Spannendes über die Klimabäume in der Hafencity erläutern kann, die TU Hamburg, Hamburg Wasser, das Wälderhaus in Wilhelmsburg, die Hafencity Hamburg GmbH und die Loki-Schmidt-Stiftung.

Programm mit Langzeitwirkung

Mittlerweile gibt es sogar Lehrer, die um eine Verlängerung bitten und an die Bildungswochen noch eine Projektwoche anhängen. Jürgen Becker: „In der Regel suchen sich die Schulen gezielt einzelne Angebote aus unserem dicken Katalog heraus. Wenn dann der Wunsch entsteht, das Thema weiter zu vertiefen und eine ganze Projektwoche oder Angebote speziell für Grundschulkinder anzubieten, die während der Herbstferien betreut werden müssen, umso besser.“ Er betont, dass der Aspekt „gesellschaftlicher Wandel“ seit dem Vorjahr in dem Programm genannt wird. „Wir wollen über die zwei Wochen hinaus Wirkung erzeugen. Das bedeutet übrigens auch, dass Lehrer in Kontakt mit der Wissenschaft kommen können – woraus sich wiederum Projekte entwickeln können, die förderlich für die Berufsorientierung sind.“ Besondere Erwähnung finden dabei Prof. Dr. Andreas Liese, Leiter des Instituts für Technische Biokatalyse an der TU Hamburg, und seine Frau Gesine Liese, Gründerin des NachwuchsCampus der TUHH und Leiterin des Projekts „Die Kinderforscher der TUHH“ – auch hier werden Schulen mit Material und Konzepten ausgerüstet, in diesem Fall, um Kinder auf experimentellem Weg an technische Inhalte herauszuführen.

Und die Erfolgsgeschichte von Wetter.Wasser.Waterkant geht weiter: 2024 jährt sich die Aktion zum zehnten Mal. Jürgen Becker: „Wir wollen natürlich so viele Schüler wie möglich erreichen. 50 Prozent unserer Angebote werden speziell für die Bildungswochen konzipiert, die andere Hälfte kann im Prinzip von Schulen auch das ganze Jahr über bei Bildungsträgern gebucht werden – dann allerdings gegen Gebühren. Alles, was wir im Katalog haben, kann im Zeitraum 23. September bis 2. Oktober 2024 wieder kostenlos von den Schulen gebucht werden.“ Aber erst nach den Sommerferien. Dann ist der neue Katalog fertig und wird an Schulen verschickt und auf der Projekthomepage veröffentlicht. Jürgen Becker freut sich über weitere Interessenten. wb

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■ Kontakt: Becker@tutech.de, 
Telefon 0171-30 20 829
>> Web: aktuelle Homepage: 
www.www2023.de (ab nächstes 
Jahr dann www.www2024.de)