Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden: Exklusive Führung in der Falkenberg-Sammlung.
Der Titel macht neugierig, gefällt aber nicht jedem: „Ernsthaft?! Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst“. Unter dieser Überschrift zeigen die Deichtorhallen in der Falckenberg-Sammlung in Harburg teils skurrile, teils komische Werke von 100 Künstlern aus aller Welt. Bei einer exklusiven Veranstaltung, zu der der Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden in die ehemaligen Räume der Phoenix (hinter dem Phoenix-Center an der Wilstorfer Straße) geladen hatte, sprach Dr. Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg, von einem „großen Wurf“. Harald Falckenberg, aus dessen Sammlung ebenfalls einige Stücke zu sehen sind, stimmte dem grundsätzlich zu, den Namen der Ausstellung kommentierte er vor den 70 geladenen Gästen allerdings so: „Ich lehne diesen Titel aus vollem Herzen ab. Wir zeigen hier groteske Kunst! Lachen Sie bitte mit Ernsthaftigkeit.“ Das Wort albern sei gänzlich unpassend, da die gezeigte Kunst eine Art Spiegel der Gesellschaft ist. Gleich nach dem Betreten des Eingangsbereichs fällt der Blick auf einen großformatigen Union Jack. Die britische Nationalflagge ist mit der Aufschrift „Welcome to the Shitshow“ überschrieben und darf wohl im Zusammenhang mit dem Brexit verstanden werden. Davor eine sitzende Figur mit überlangen Armen, die auf dem Boden ausgerollt sind. Luchow: „Hier geht es um das Zelebrieren des Lächerlichen.“ Derber Humor, bissige Satire und Selbstironie seien die Treiber dieser Ausstellung, die sich über vier Stockwerke in dem 2008 grundsanierten Altbau erstreckt. Dazu einige B-Movie-Filmszenen des 1978 gestorbenen US-Regisseurs Ed Wood, dem „schlechtesten Filmemacher aller Zeiten“ – die seien so schlecht, dass sie heute Kultstatus haben, wie Luckow versicherte. wb
Wer einmal ernsthaft lachen möchte: Jeweils samstags und sonntags ist die Falckenberg- Sammlung bei freiem Eintritt geöffnet (12 bis 17 Uhr).