Was das ist, erläutert Corinna Horeis, Vorsitzende der Buchholzer Wirtschaftsrunde.
Seit 40 Jahren ist die Buchholzer Wirtschaftsrunde eine Institution, in der sich die örtliche Wirtschaft zusammengefunden hat. Gute 160 Unternehmen aus allen Branchen zählen zu den Mitgliedern, darunter industrielle und gewerbliche Unternehmen, Rechtsanwälte und Notare, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Handwerk und Handel, Hotellerie und Gastronomie, Unternehmensberater und Immobilienmakler, Versicherungs- und Finanzexperten und weitere Dienstleister. Neue Vorsitzende ist die Personalberaterin und -vermittlerin Corinna Horeis. Sie stellt in B&P eine neue Veranstaltungsidee des Vorstandes vor, die noch in diesem Jahr an den Start gehen soll: die Expertengespräche. Mit ihr sprach B&P-Redakteur Wolfgang Becker.
Als neue Vorsitzende haben Sie vor, für mehr Sichtbarkeit der örtlichen Wirtschaft zu sorgen. Wie soll das geschehen?
Wir wollen nicht nur stärker wahrgenommen werden, sondern auch deutlich machen, dass wir unseren Mitgliedern etwas bieten. Wer bei uns im Verein dabei ist, darf einen Mehrwert erwarten. Früher gehörte es zum guten Ton, Mitglied der Wirtschaftsrunde zu sein. Heute muss man mehr im Blick haben, wovon die Unternehmer:innen profitieren, als nur den reinen Wunsch nach Zusammenhalt von Menschen mit einer gleichen oder zumindest ähnlichen Interessenlage.
Die Wirtschaftsrunde ist bekannt für ihr Grünkohlessen in der Vorweihnachtszeit, aber das ist ja nicht das Standardprogramm. Was wird noch unternommen?
Wir haben verschiedene Veranstaltungsformate – beispielsweise unser Unternehmerfrühstück, das ich nach wie vor als ein sehr sympathisches Format empfinde. Einerseits informieren wir über aktuelle Themen aus Vorstand und Politik, bieten andererseits zugleich branchenübergreifend die Möglichkeit zum Netzwerken. Das ist eine sehr dynamische Veranstaltung; da sind die Teilnehmer, darunter oft neue Gesichter, sofort intensiv im Gespräch. Dann organisieren wir, mal abgesehen von Corona, mehrmals im Jahr die Unternehmertage. Da gehen wir in ein Unternehmen und bieten den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen. Die Unternehmer haben zudem die Chance, sich ausführlich zu präsentieren. Alles steht unter dem Motto „Was machen die eigentlich?“
Ganz neu im Kontext der Wirtschaftsrunde sind die BusinessCircle. Was muss man sich darunter vorstellen?
Das Gespräch mit Experten aus unserer Runde ist eine neue Idee des Vorstands. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass in den Reihen unserer Mitglieder hohe Kompetenz und viel Wissen vorhanden sind. Das wollen wir allgemein nutzbar machen. Ein Beispiel: Wir haben viele Notare und Rechtsanwälte in der Wirtschaftsrunde. Die könnten ihre Expertise zum Thema Unternehmensnachfolge anbieten. Es geht dabei nicht um konkrete Beratung, sondern allgemeingültige Information. Wenn sich daraus dann ein Mandat entwickelt, umso besser.
Was sind die aktuellen Themen innerhalb der Wirtschaftsrunde?
Das haben wir beim Unternehmerfrühstück abgefragt. Da ging es ganz viel um das Thema Fachkräfte und Mitarbeiterbindung. Auch dort haben wir genug Spezialisten, die Impulse geben können.
Es geht also darum, Expertise vor Ort deutlich zu machen?
Genau! Es ist doch ein Vorteil, wenn ich weiß, wer vor Ort was kann und das dann unverbindlich anbietet. Ein Thema, das aufgeschrieben wurde, war zum Beispiel Cyber Security. Und da haben wir dann den IT-Spezialisten, aber auch den Versicherer in unserer Runde, der etwas zum Thema beisteuern kann. Und so ergeben sich Synergien.
Das klingt danach, dass der BusinessCircle wirklich eine wirtschaftlich ausgerichtete Runde sein dürfte – also ein relativ überschaubarer Kreis, der sich zu einem bestimmten Thema zusammenfindet, ist das so korrekt beschrieben?
Ja, wenn da zehn oder 15 Mitglieder zusammenkommen, ist noch ein Gespräch oder eine Diskussion möglich. Wir wollen kein zusätzliches Vortragsformat schaffen, davon gibt es ja schon jede Menge. Die Gespräche mit Experten sollen interaktiv sein und können beispielsweise auch digal stattfinden, wenn sich das anbietet. Intensive Diskussionen sollten allerdings eher von Angesicht zu Angesicht stattfinden – das funktioniert besser. Unsere erste Veranstaltung wird am 14. November zum Thema „Fachkräfte finden und binden“ in Buchholz stattfinden. Impulse werden unsere Mitglieder Elke Riechert, Janet Jeromin und Markus Höfemann geben.
